Türchen 12

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Türchen 8:
Joshua Kimmich x Sergio Ramos
(Geschrieben von SoccergirlGG)

Joshua POV

„Und was machst du heute noch?", wurde ich von Serge angestupst, als ich mich auf den Weg zum Auto machte. Ich fing an zu Lächeln, als ich daran dachte, was ich noch vor hatte.
„Sergio und ich wollten was machen, er ist über einige Tage hier in München", erklärte ich Serge dann, der allwissend anfing zu lachen.
„Ah", meinte er, indessen der Abstand zwischen uns immer größer wurde, da er woanders geparkt hatte.
„Euch viel Spaß dann noch!", rief er mir über den halben Parkplatz zu.
Werden wir haben, dachte ich mir und stieg in den Wagen. Serge wusste um meine längst nicht mehr kleine Schwärmerei für Sergio. Ich hatte ihn letztes Jahr über Toni kennengelernt und wir hatten uns auf Anhieb hervorragend verstanden. Seither trafen wir uns oftmals und schrieben so gut wie jede Stunde. Es war oft und die Treffen nahmen auch immer mehr zu. Das ich mich in ihn verlieben würde, war nur abzusehen. Dass die Schwärmerei wirklich so extrem sein würde, überraschte mich. Und dann wiederum auch nicht. Sergio passte zu mir. Er war genau der Typ von Mensch auf den ich stand.
Ich setzte den Wagen in Bewegung und fuhr in Richtung des Ortes, wo Sergio und ich uns treffen wollten. Sergio wohnte über die Tage in einem Hotel in der Stadtmitte untergekommen. Er wollte mich unbedingt einmal besuchen, da ich sonst immer nur bei ihm gewesen war. Zudem wollte er „richtiges" Weihnachten in den Bergen erleben. Ich hatte ihm gesagt, dass „richtiges" Weihnachten auch hier nicht mehr wirklich stattfand, aber Sergio war stur und wollte es unbedingt ausprobieren. Mein Handy klingelte in meiner Tasche auf dem Beifahrersitz. Ich wühlte danach, bevor ich den Anruf annahm.
„Sergio?", fragte ich und bog mit dem Auto um eine Ecke.
„Ja, wann bist du da? Ich habe Hunger!", grummelte der Spanier, der, so wie er sich anhörte, noch nicht ganz wach war.
„Ich bin gleich da! Ich parke gerade!", meinte ich und suchte nach einem freien Plätzchen am Straßenrand.
„Du bist doch im Café von gestern, richtig?", fragte ich. Sergio antwortete gähnend: „Ja, genau. Seit einer halben Ewigkeit!"
„Ich hatte Training!", begründete ich mein spätes Auftauchen. Sergio brummte bloß. Er war ein echter Morgenmuffel, das hatte ich schon früh lernen müssen.
„Bist du denn jetzt da?", fragte er.
„Ich steige gerade aus!", erklärte ich, wartete noch das Auto ab, bis es an mir vorbei gefahren war, bevor ich die Tür öffnete und austrat. Ich hielt mein Handy ans Ohr und suchte Sergio im Café am Stadtrand.
„Wo sitzt du denn? Drinnen oder draußen?", fragte ich.
„Draußen! Ich suche das Weihnachtsfeeling!", meinte Sergio sofort und entlockte mir so ein Lachen. In dem Moment entdeckte ich ihn dann auch auf einer Couch.
„Ich seh dich!", meinte ich und beschleunigte meine Schritte Richtung ihn.
„Ich dich nicht!", grummelte Sergio. In diesem Moment trat ich hinter ihn und legte meine Hände von hinten auf seine Augen. Ich kicherte und auch Sergio begann zu schmunzeln.
„Sehen tue ich dich immer noch nicht!", meinte er dann und umfasste meine Hände mit seinen, zog sie sich von den Augen, ohne meine Hände los zu lassen, sondern sie stattdessen um seinen Körper zu legen, sodass ich mich zu ihm herunter beugen musste.
„Riechst gut!", waren seine ersten Worte und er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich schnurrte kurz, bevor ich mich von ihm löste und um die Couch herum zu ihm lief.
„Dir auch einen schönen Morgen", murmelte ich dann und umarmte ihn kurz. Er lächelte und wünschte mir auch einen Morgen.
„So jetzt darf ich endlich essen! Sorry!", er winkte eine Kellnerin zu uns, die ankam, noch bevor ich mich richtig auf den Stuhl mieser lassen konnte.
„Für mich bitte den Caesers Salad und das Käse, Schinken Sandwich mit einem O-Saft!", bestellte er. Ich zog meine Augen hoch und sah ihn doch erstaunt an, dass er eine so große Mahlzeit bestellte.
„Für mich reicht das Sandwich!", meinte ich dann: „Und der O-Saft ist auch gut!"
Die Blondine nickte lächelnd, viel zu breit lächelnd und ich war mir ziemlich sicher, dass sie uns beide erkannt hatte.
„Okay", quiekte sie und drehte sich um. Sergio und ich fingen beide an zu lachen, als sie anfing ihre Hüften zu schwingen und ein wenig zu hopsen.
„Die steht auf dich!“, stupste mich Sergio an, sodass ich anfing zu lachen. Sergio sah mich auf einmal ziemlich abwartend an: „Nicht dein Typ oder wie?“
Verwirrt wandte ich meinen Blick zu ihm, registrierte erst jetzt, dass er mir die Frau scheinbar schmackhaft machen wollte.
„Äh ne“, meinte ich dann und fühlte mich auf einmal ziemlich unsicher. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass Sergio wusste, dass ich auf Männer stand. Und zwar nur auf Männer und momentan nur auf einen Mann.
„Ich find die hübsch!“, gestand er dann. Mein Herz brach bei diesem Satz in zwei Teile, doch ich wollte nun endlich Klarheit schaffen, nicht dass Sergio noch etwas Falsches von mir dachte.
„Äh Sese“, murmelte ich dann und rückte mit meinem Stuhl näher an sein Sofa. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und beugte mich zu ihm.
„Du...du weißt schon, dass ich schwul bin, nicht?“, fragte ich geradewegs heraus. So viele Outings wie ich schon hinter mir hatte, fiel es mir mittlerweile leicht eine solche Frage zu stellen. Was mir weniger leicht fiel, war Sergios Gesicht zu deuten. Erkennen konnte ich darin nicht viel.
„Sergio?“, fragte ich nach einiger Zeit. In diesem Moment schüttelte der Spanier kurz seinen Kopf, bevor er ein wenig von mir weg rutschte.
„Oh, ne, wusste ich nicht“
„Das war doch offensichtlich!“, murmelte ich, hatte das Gefühl, als würde ich mich gerade unfassbar verlaufen was zwischen uns los war.
„Ist mir nicht aufgefallen!“, meinte Sergio gleichgültig und schenkte mir nicht einmal seinen Blick. Ich schluckte schwer.
„Aber, wir sind so anhänglich. Ich dachte dir wäre das klar“
„Ich bin immer so anhänglich, ich dachte du wärest so ein Typ von Ma....warte, hast du etwa gedacht ich stehe auch auf Männer?“, traf ihn dann die Erkenntnis des Jahrhunderts. Er musterte mich mit geweiteten Augen, sodass ich nur unsicher mit den Schultern Zucken konnte.
„Oh mein Gott. Nein!“, wurde er auf einmal ganz laut, sodass ich zusammen zuckte. Ich bemerkte das Pärchen am Tisch nebenan, dass uns einen verwunderten Blick zuwarf.
„Ich bin nicht schwul!“, stellte er klar: „Da hast du dir was falsches zusammen gereimt“
„O...Oh“, flüsterte ich unsicher und hatte nicht mal die Zeit seine Worte so richtig zu verdauen, da Sergio auf einmal nach seiner Tasche griff und von der Couch rutschte.
„Ich muss weg, sorry, ich hab noch was zu tun!“, log er mir geradewegs ins Gesicht und verschwand so. Für einen langen Moment sah ich geschockt in die Ferne, in der Sergio verschwunden war, bevor ein Teller vor meine Nase geschoben wurde.
„Oh, wo ist denn Ihr Freund?“, erkundigte sich die Kellnerin: „Kommt er wieder?“
Ich schüttelte zögerlich meinen Kopf und zog meine Jacke schützend um meinen Körper.
Ich flüsterte noch: „Nein, er kommt nicht wieder.“

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