8. Kapitel - 15:00 Uhr

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Nach viel zu langer Wartezeit, hier das neue Kapitel:
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15:00 Uhr

Leos POV

Warum war der Handyempfang nur so schlecht? Da hatte ich schon geschafft und dann konnte ich nicht einmal anständig Hilfe holen. Hatten sie mich verstanden? Hatte man meinen Hilferuf erhalten? Ich konnte nur hoffen, dass das geschehen war, denn allein konnte ich nicht viel ausrichten.

Im allerletzten Moment hatte ich mich von den Gangstern befreien können. Als sie die Ladeklappe geöffnet hatten, hatte ich mich bewusstlos gestellt. Keiner der Gangster schien zu bemerken, dass ich das im Gegensatz zu Sophie und Jasmin nicht war. Es drang kaum Licht zu mir durch, daher konnte ich vermuten, dass wir uns in einer Lagerhalle oder ähnlichem befanden. Auch wenn ich nicht erkennen konnte wie es dort aussah und ob es Möglichkeiten gab sich zu verstecken, musste ich den Fluchtversuch wagen.

Dafür musste ich den richtigen Zeitpunkt abpassen. Doch wann war der? Sollte ich warten, bis zwei der Männer damit beschäftigt waren Sophie und Jasmin herauszutragen und dann den dritten überwältigen oder sollte ich mich weiterhin bewusstlos stellen, bis ich mich außerhalb des Transporters befand? Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Es musste schnell eine Entscheidung her.

Die Männer waren stark und absolut nicht zu unterschätzen, doch ich konnte den Überraschungsmoment nutzen und mich dann aus dem Staub machen. Wenn ich diese Möglichkeit nicht nutzte, wenn ich es nicht wenigstens versuchte, stellte ich mich meinem eigenen Todesurteil.

Auf keinen Fall würde man uns wieder freilassen, schließlich hatten wir einen Drogendeal beobachtet. Gangster waren skrupellos, wenn es darum ging Mitwissende verschwinden zu lassen. Wenn wir Pech hatten, befanden wir uns in diesem Moment in der Hand der Mafia. Wer sonst wickelte einen Deal in solchem Maß ab?

Das eine  Päckchen, welches der Busfahrer in der Hand gehalten hatte war nicht das einzige, so wie ich es mitbekommen hatte. Obwohl sich eine Wand zwischen uns und dem Führerhaus befunden hatte, waren immer wieder Gesprächsfetzten zu uns durchgedrungen. Darin konnte ich vernehmen, dass man zuerst die „störenden Gör“ beseitigen wollte, um dann zurückzukehren und den „restlichen Stoff“ zu holen.

Bei der Größe des Busses wollte ich mir überhaupt vorstellen von welchen Mengen Drogen wir sprachen. Scheinbar waren wir in einen riesigen Coup gestolpert, ohne dass wir das beabsichtigt hatten. Wie kamen wir da wieder heil heraus?

Da der erste der Männer schon auf die Ladefläche geklettert war und sich Sophie zuwandte, die seltsam verkrümmt in der gegenüberliegenden Ecke von mir lag, spannte ich meine Muskeln an. ‚Komm schon, helfe deinem Kumpel, er schafft das nicht alleine‘, dachte ich angestrengt, weil die anderen beiden nicht den Anschein machten irgendetwas zu tun.


„Ey, ich bin hier doch nicht euer Packesel! Die Kleine ist verdammt schwer. Helft mir doch einfach mal. Schließlich sollten wir so schnell wie möglich wieder hier weg kommen“, blaffte der Typ bei Sophie seine Kumpanen an, als hätte er meine Gedanken gehört.

Diese Aussage stellte meine Chance dar. Ich musste nur noch wenige Augenblicke warten, dann konnte ich fliehen. Warum dauerte es nur so lange? Warum konnten die Typen sich nicht ein kleines bisschen beeilen und endlich aufraffen zu ihrem Kollegen zu treten? Wenn es noch viel länger dauerte, überlegte ich es mir eventuell doch anders.

Eigentlich konnte ich Sophie und Jasmin nicht einfach diesen Gangstern überlassen. Sie waren hilflos, nicht bei Bewusstsein und konnten sich nicht wehren, egal was man mit ihnen anstellen würde. Wenn ich nicht schnell genug Hilfe holen konnte, war ich daran schuld, dass ihnen Leid zugefügt wurde, da ich sie dann nicht verteidigt hatte. War es wirklich richtig sie allein zu lassen?

Das letzte Mal Allein gegen die Zeit (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt