10. Kapitel - 17:00 Uhr

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17:00 Uhr

Bens POV

„Generell ist es vielleicht schon sinnvoll die beiden zu informieren. “, stimmte mir Özzi zu „Aber Leute, das bringt doch alles nichts. Denkst du nicht, dass dein Vater dies schon längst getan hat? Lasst uns lieber weitergehen, anstatt die ganze Zeit zu diskutieren“

Unbewusst hatten wir wieder nur geredet ohne etwas zu unternehmen.

„Du hast ja Recht, Özzi“, meinte ich.

„Lass uns die Lastwagenfahrer dort hinten mal befragen. Sie scheinen hier schon eine Weile zu stehen. Vielleicht haben sie etwas gesehen, was uns weiterhelfen kann“, schlug ich dann vor.

„Die sind doch eh nur am schlafen“, würgte mir Jonas das Wort ab. So langsam war ich nicht mehr nur genervt, dieser Junge machte mich nur noch wütender.

„Jetzt sei nicht so pessimistisch! Willst du Jasmin und unsere beiden Freundinnen nun finden, oder nicht? Warum kommst du überhaupt mit, wenn du die ganze Zeit nur schlechte Laune verbreitest?“, fuhr ich ihn empört an. Ich konnte seine miese Stimmung nicht länger ertragen. Warum konnte er uns nicht einfach in Ruhe lassen?

„Ist schon gut“, gab Jonas nach, doch ich konnte meinen Redeschwall nicht bremsen.

„Wir werden die drei wiederfinden, da bin ich mir sicher. Ich lasse Leo nicht im Stich“, schob ich noch hinterher, dann blieb ich still. Ich hatte meine Meinung kundgetan.

„Ich habe es verstanden, Ben“, wiederholte er erstaunlich ruhig. Vielleicht wollte er doch dasselbe wie wir. Eventuell ging es auch ihm nur um das Finden seiner Freundin.

„Können wir jetzt endlich mal los?“, drängte Özzi.

Sophies POV

Dunkelheit umfing mich. Ein kalter grauer Schleier hatte sich über mich gelegt. Dumpfe Schläge. Ein Rattern. Immer wieder wurde ich hin und her geschleudert. Den Schmerz spürte ich kaum. Hin und her. Auf und ab. Ich wollte nur noch schlafen.

Bens POV

Mittlerweile waren wir vor den LKWs zum Stehen gekommen. In langen Reihen bauten sich die parkenden Fahrzeuge vor uns auf. Eng nebeneinander standen die Wagen und füllten fast den kompletten Parkplatz. Wollten wir die Fahrer wirklich alle befragen? Schaden konnte es jedenfalls nicht, schließlich wollten wir gründlich sein.

„Okay. Jeder nimmt sich eine Reihe vom Parkplatz vor. Ich fange bei dem roten Scania in der Mitte an, Jonas nimmt den blauen MAN und Özzi du gehst rechts zu dem schwarzen Iveco“, übernahm ich das Kommando. Es war am sinnvollsten, wenn wir uns aufteilten und Schritt für Schritt die einzelnen Fahrer über ihre Beobachtungen befragten.

„Geht klar“, antworte mir Özzi und legte sich eine Strategie zurecht.

„In zwanzig Minuten wieder hier?“, schlug ich vor, auch wenn ich wusste, dass wir in dieser kurzen Zeit niemals alle Fahrer befragen konnten. Jedoch würde es länger auch nicht viel mehr bringen. Wenn die ersten nichts gesehen hatten, konnten wir fast sicher sein, dass dies auch beiden letzten der Fall war.

„Abgemacht“, stimmte auch Jonas zu und machte sich auf den Weg.

„Bis dann“, meinte ich und lief ebenfalls los.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, wie ich anfangen sollte. Was erzählte ich den Fahrern? Nach was fragte ich sie genau? Vielleicht hätten wir uns darüber eher Gedanken machen sollen. Nun war es zu spät. Da ich langsamer gegangen war, konnte ich sehen, dass Jonas und Özzi schon an den ersten Fahrzeugen angelangt waren und an die Türen klopften. Darum beschleunigte ich meinen Schritt.

Das letzte Mal Allein gegen die Zeit (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt