9. Die Tragödie von Skadi

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-Nyora-

Der Morgen bricht an.
Nachdem ich mir eine warme Dusche gegönnt habe und anschließend meine Kampfausrüstung angezogen habe, verlasse ich mein Zimmer.

Es sind 7 Wochen vergangen, seit dem Loki im ,,Kerker" sitzt, obwohl er es dort sehr gemütlich hat.
Ich sollte ihm jeden Tag einen Besuch abstatten, doch bis heute habe ich das den Wachen überlassen.

Thor hatte mich gestern gewarnt und war der Meinung, dass ich meine Aufgabe erfüllen sollte.

Deshalb mache ich mich auf den Weg in den Keller. Die Wachen machen mir den Weg frei und einer von ihnen bringt mich zu Loki. Es ist ein ziemlich seltsames Gefühl ihm wieder zu begegnen.

Loki steht, mit dem Rücken zu mir gedreht, in der Mitte der Zelle. Er hat die Hände hinter seinem Rücken und starrt gerade aus. Seine Haare sind länger geworden, wie es scheint.

,,Wenn das nicht mal die kleine Valkyrie ist."
Woher weiß er das, ohne mich anzublicken?

,,Höchstpersönlich."
Er dreht sich mit einem Grinsen zu mir um.
,,Ich habe dein wunderschönes Gesicht am meisten vermisst. Wo warst du die letzte Zeit? Du konntest mich besuchen kommen."
,,Konnte ich. Wollte ich, aber nicht.", mit einem leichten Grinsen komme ich der Zelle näher.
Loki beugt sich in meine Richtung. Seine Augen besitzen immer noch dieses boshafte Funkeln.

,,Nein, du hattest Angst."
Angst? Ich hatte keine Angst. Ich wollte ihm einfach nicht begegnen.

,,Ich kann auch wieder gehen.", biete ich ihm an und drehe mich um.
,,Halt!", wie erwartet möchte er es nicht. Dies schenkt mir ein kleines Lächeln in mein Gesicht. Ich reiße mich wieder zusammen und drehe mich zu ihm um.

,,Wieso sollte ich bleiben?", frage ich ihn genervt.
,,Weil du die einzige bist, die mich besuchen kommt."
,,Naja. Rein theoretisch ist das mein Aufgabe und freiwillig ist dies schon lange nicht."
Loki nickt nur auf meine Antwort.

,,Nicht mal meine Familie kommt, um mich zu sehen."
,,Nichts was ich ihnen verübeln würde."
Loki sieht mich sauer an. Vielleicht bin ich keine so große Hilfe. Er wollte mich beleidigen. Das sehe ich in seinen Augen. Doch leider vollbringt er es nicht. Ihm ist es vielleicht wirklich wichtig, dass ich bleibe.

,,Hast du nichts interessantes mitgebracht?", fragt Loki mich, während er sich auf eine Bank setzt. Soll das eine Beleidung sein?
,,Doch: Mich.
Ich werde dir einfach von meinem Tag erzählen. Oder generell, was du alles verpasst."

Zu Beginn war Loki sehr genervt und gelangweilt, doch als ich beginne mehr von mir zu erzählen, scheint es so, als würde es ihm gefallen, was ich sage.

,,Aha, sprich weiter.", fordert er mich neugierig auf.
,,Okay. Also..." Ich erzähle ihm, wie ich die anderen in einem Kampf überwunden habe und dass ich mich sogar alleine gegen die tapferen Drei stark halten konnte.

Ich wende mein Blick auf Lokis Bücher Stapel.
,,Hast du die alle gelesen?", frage ich ihn neugierig und versuche zu erkennen, was für Bücher es sind.
,,Ja. Hier drinnen gibt es sonst nichts, was mich beschäftigen könnte. Mit Ausnahme von dir."

Ich muss lächeln, denn in ganz Asgard gibt es niemanden, der gefallen am Bücher lesen hat, so wie ich.
,,Ich habe jedes Buch mindestens drei Mal gelesen.", erklärt er mir und nimmt eins von ihnen in seine Hand. Wir beide sind doch nicht so verschieden, wie gedacht.

Lokis Blick ist auf das Buch gerichtet, doch seine Augen wandern kurz zu mir und er hebt seinen rechten Mundwinkel an. Er lächelt.

,,Und wie geht es...Thor?", fragt er hoffnungslos und legt das Buch weg.
Auf seine Frage muss ich schweigen.  Ich kann ihm schlecht sagen, dass Thor sich nicht für ihn interessiert.

,,Verstehe..." Loki nickt einmal und schaut mir in die Augen. Ich habe mittlerweile nicht bemerkt, wie nah wir uns gekommen sind.
Doch ich halte mich weiterhin stark.

,,Es tut mir Leid. Aber du hast es nicht anders verdient."
,,Ja, ich weiß."
Wow, seine Lügen werden immer glaubwürdiger.

,,Ich hätte einen interessanten Vorschlag für dich, kleine Valkyrie. Dafür verlange ich im Gegenzug nicht so viel."
Nein, darauf darf ich mich nicht einlassen. Aber meine Neugier ist stärker.
,,Was bietest du an, damit ich dich befreie?"
,,Ich will, dass du mich eventuell frei lä- Oh du weißt es schon. Egal. Danach werde ich Asgard verlassen und nie wieder zurück kehren."

Ich muss lachen. Der Preis könnte niemals so hoch sein, dass ich darüber nachdenken würde.
,,Dafür erfährst du, wer die Idioten sind, die dich als Kind verlassen haben."

Meine Eltern... Ich werde sauer. Er wusste wer sie sind und hatte mir nie von ihnen erzählt.
,,Und warum sollte ich dir dies glauben? Du bist einfach nur verzweifelt und die Lügen wären dein einziger Ausweg."
Loki lacht. Wie sehr ich ihm nur das Lachen aus seiner Visage reißen würde.
,,Das steht alles in diesem Buch. Lass mich dir daraus vorlesen."

Provokant leckt Loki seinen rechten Zeigefinger ab, um über die Seiten zu blättern.
,,Die Tragödie von Skadi.", fängt er an und sieht mich erwartungsvoll an. ,,Soll ich fortfahren? Das ist das einzige Exemplar was noch vorhanden ist."
,,Du hast Glück, dass ich nicht zu dir rein kommen kann und dir die Augen mit meinen Fingern auskratzen würde."

Was ist mit meiner Wortwahl geschehen? Ich höre mich an wie Loki.
,,Glaube mir, wenn du hier drin wärst, würde ich ganz andere Dinge mit dir anstellen."
,,Du wirst da drinnen bleiben, bist du älter bist als der Allvater."
,,Ich mag deine neue Art. Sie lässt dich-"
,,Loki, schweige." Und mit diesen Worten verlasse ich ihn einfach. Wenn Loki mir schon einen Tipp wegen meinen Eltern gegeben hat, muss ich ihn auch sofort nutzen.

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Sooooo,

das war's mit dem Kapitel, aber macht euch keine Sorgen, sie wird ihn noch oft genug besuchen.
Ich habe versucht dieses Kapitel so interessant, wie möglich zu schreiben, aber es gibt hier leider keine Action.
Egal. Was auch immer, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen und ich danke euch für die Leser, Kommentare und Votes 😘

-Eure Hasi

Repentance // Loki Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt