Kapitel 11

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Tränke und Bücher waren sortiert, leere Phiolen standen auf den Regalen und der Staub, der sich über die Jahre gesammelt hatte, war nun verschwunden. Es war nichts mehr zu tun, außer abzuwarten. Der Professor hasste es, zu warten. Zu seiner Zeit als Schüler war er immer pünktlich gewesen. Er hatte immer gut mitgemacht und oftmals den Hauspokal für das Haus Slytherin gesichert.

Wo bleibt denn Ms. Granger?! Sie sollte längst hier sein!

Genervt schlug Snape mit seiner Hand auf den schweren Eichentisch und stöhnte auf.

Er musste sich die Zeit vertreiben.
Seinen schwarzen Zauberstab zog er aus der Tasche des Umhangs und innerhalb weniger Sekunden waren die Zutaten des heutigen Trankes an der Tafel. Jetzt konnte nicht mal der tollpatschigste Zauberer es vermasseln, den Trank der lebenden Toten herzustellen.

Es klopfte an der Tür. "Herein!" erklang die tiefe Stimme des Professors. Langsam öffnete sich die Eichentür des Klassenzimmers. Granger war ein paar Minuten vor den Schülern erschienen, um sich auf alles vorbereiten zu können.

"Professor Snape, Sir... Ich.. Ähm.."-
Hermine stotterte vor sich hin. Ihr war nicht gerade gut zumute, als sie las, welchen Trank die Schüler heute brauen sollten.- "Der Trank ist ziemlich aufwendig, Sir. Denken Sie, die Schüler sind schon bereit dafür?",
beendete sie ihren Satz und schaute ihm in die Augen. "Miss Granger,... Hermine.... Zunächst möchte ich Sie daran erinnern, dass wir schon längst die förmlichkeiten hinter uns gelassen haben. Sie sind keine Schülerin mehr und darum möchte ich, dass wir uns fairer Weise wie Kollegen behandeln.", kurze Stille kam auf, ehe Severus wieder das Wort ergriff und seinen Monolog fortführte. "Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Sie als Jahrgangsbeste dazu in der Lage sind, ein paar Siebtklässlern einen solchen Trank beizubringen. Nicht ohne Grund hat Minerva sie hier aufgenommen."
Hermine lauschte aufmerksam seinen Worten und war sehr glücklich darüber, dass ihr ehemaliger Tränkelehrer so gut von ihr dachte.

Es wurde laut, in dem Klassenzimmer und alle Schüler waren auf dem Weg zu ihren Plätzen, als Snape Hermine sanft an der Schulter packte und hinausschob. Es war alles so aufregend für sie....
...
Der Unterricht war ein voller Erfolg. Alle Slytherins mussten am Ende der Stunde ihre Phiolen mit dem Trank abgeben und es war wirklich eine Freude, Ihnen Hausaufgaben aufgeben zu dürfen. Hermine freute sich jetzt schon auf die nächsten Wochen.

Auch ihr Lehrmeister und Professor Snape war zufrieden. Die Stunde verlief ohne jeglichen Stress oder Dummheiten der Schüler.

Hermine war gerade dabei, ihre Tasche zu packen und den Raum zu verlassen. "Bist du für heute vom Unterricht befreit oder musst du noch etwas erledigen?"

Severus kam ein paar Schritte auf sie zu und blickte in ihre braunen Augen.
Er zog eine Augenbraue hoch und wartete gebannt auf ihre Antwort.

"Ich... Ich hab, denke ich, jetzt frei... Wieso fragen Sie?"
"Oh, ehm... " Er hatte ehrlich gesagt nicht weiter darüber nachgedacht, wieso er fragte. "Ich dachte nur, da sie so viel Freizeit haben, könnten Sie Ihre Zeit des brauens widmen. Das St. Mungos Hospital benötigt ein paar Tränke. Ich denke, es wäre eine gute Möglichkeit, ein wenig zu üben."

"Das ist eine gute Idee. Wann soll ich anfangen?"

"Sie können so gegen halb 6 in mein Arbeitszimmer kommen. Ich werde Ihnen dann behilflich sein, sollten Fragen aufkommen."

Hermine drehte sich gerade um und wollte die Tür schließen, da kam noch ein "Seien Sie bitte pünktlich!" hinterher. Sie musste nur grinsen. Als wäre sie je wirklich zu spät gekommen...

Die Flure von Hogwarts

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Die Flure von Hogwarts. Kalt und voller Geheimnisse.

Die Schüler waren im Unterricht und Hermine beschloss, solange, wie sie noch Zeit hatte, den Brief zu untersuchen. Sie setzte sich in die Bibliothek und suchte alle Bücher über Gedichte, Poesie und Reime.
Sie las und las, doch sie konnte einfach nichts finden. Das heißt, er oder sie muss es selbst gedichtet haben.  Nur... wer ist in sowas begabt?
Hermine überlegte. Ronald würde auf keinen Fall in Frage kommen. Er ist viel zu faul für so etwas. Ob es einer der Weasley-Zwillinge war?

Die Stunden vergingen.

Hermine, jetzt reiß dich zusammen! Es ist nur ein verdammter Brief!,
dachte die junge Hexe und schlug das letzte Buch vor sich zu. Schnell sprang sie auf. Halb 6 am Abend schlug die Uhr. Sie musste zu Severus. Die Zeit verging viel zu schnell, doch zum Glück waren die Räume des Professors direkt nebenan. Hermine rannte schnell hinüber, richtete ihre Haare und klopfte leicht an die Eichentür vor ihr....

NIGHTMARE | devilssnake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt