∆Kapitel 21: Language, Touka!∆

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"Keine Sorge, ich habe Light nicht schreien gehört. Bedeutet also, dass er entweder tot war, bevor es gerumpelt hat, oder er ist daran nicht beteiligt."
Touka sah den Shinigami leicht verstört an, was nicht daran lag, dass er teilweise wie ein Horrorclown aussah.
"Sollten wir nicht trotzdem nach ihm gucken?", fragte die Ghula.

"Nicht nötig", rief Light von der Treppe aus und schleppte sich in den Raum. Hinter sich zog er diesen Typen im Jogginganzug, der Touka während ihres Kampfes gegen Ken erschien.
"Wer ist der denn?", fragte Karma und trat einen Schritt zurück. "Kann ich an dem die Chilisauce aus dem Kühlschrank ausprobieren?"
"Karma, nein!", rief Touka, musste bei der Vorstellung jedoch grinsen. Würde bestimmt lustig aussehen.
"Dieser freche Kerl hier ist der Meinung, er könne Wünsche erfüllen, dafür aber Geld verlangen", grummelte Light und verschränkte schließlich die Arme.

Touka sprang auf die Beine. "Lass ihn in Ruhe", zischte sie und hob die Hand. "Den kenne ich." Light ließ ihn überrascht los.
"Der weiß viel über Ayakashis."
"Aber nicht mehr als ich, oder?", grummelte Ryuk und schnappte sich einen Apfel aus der Obstschale.
Der Jogginganzugträger rappelte sich auf. "Mein Name ist Yato. Und ich bin ein Gott!"
Light begann zu lachen, Karma stimmte zögernd ein. "Ich dachte, ein Gott sieht nicht aus wie so ein Penner!", prustete er.
"Ich bin ein Gott!", jammerte Yato und ließ seinen Kopf sinken. Seine Waffe begann zu leuchten, und ein blonder Junge kam zu Vorschein.
"Tja Yato, verschwende 'dein' hart erarbeitetes Geld lieber für bessere Klamotten", witzelte er, wofür er von Karma einen anerkennenden Blick bekam.

Während die Männer der Runde sich über den Möchtegern-Gott lustig machten, gab Touka es auf, etwas Vernunft einzubringen. Die Ghula machte einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Antiks. Dummerweise hatte sie aber keine Jacke an, weshalb sie ein wenig zitterte.
"Ich glaube, du hast da was vergessen." Erschrocken spürte sie, wie sich eine warme Winterjacke um ihren Körper legte. Ryuk war ihr gefolgt.
"Danke", nuschelte sie und setzte sich wieder in Bewegung.
Nach einer ganzen Weile fiel es selbst dem Shinigami auf, dass Touka immer noch zitterte.
"Reicht dir die Jacke nicht?", fragte  er und schnappte sich einen Apfel vom Obststand, an dem sie gerade vorbeiliefen. Touka schüttelte den Kopf. "Mach dir keine Sorgen", gab sie zurück. Ryuk begann zu lachen.
"Denkst du etwa, ich mache mir Sorgen um dich? Einen Menschen?"
"Ghula", korrigierte sie ihn.

"Mir doch egal. Du siehst aus wie 'n Mensch."
Touka beschleunigte ihr Tempo, in der Hoffnung, Ryuk würde von ihr ablassen. Konnte sie aber vergessen, der Shinigami war zu hartnäckig.
"Du kannst mir ruhig Mal Zeit lassen, um meine Äpfel zu essen", grummelte er.
"Ryuk, ich habe eine Frage", hob Touka schließlich an. Wenn sie schon von einem Shinigami genervt wurde, kann sie doch gleich die Möglichkeit nutzen, um ihr zweites Problem zu lösen:
Kira.

"Hast du was mit Kira am Hut?", fragte sie und versuchte, eine Reaktion bei Ryuk zu erkennen. "Kleine, du bist neugierig, das ist für dich ein großes Problem", gab er nur zurück. "Es sind schon einige gestorben, weil sie Kira auf eigene Faust fassen wollten."
Also hat er mit Kira zu tun.
"Wie kontrolliert ihr den Tod?", hakte sie weiter nach. "Und nenn' mich nicht 'Kleine'."
"Indem wir Menschen umbringen. Indem wir Namen in unsere-"
Er brach ab. Verwundert sah Touka ihn an, dann begann sie zu grinsen.
"Ich fass' es nicht. Mich hat 'n Menschlein ausgetrickst."
"Immernoch Ghula."
"Ist mir immernoch egal."
"Also, gehörst du zu Karma oder zu Light?", fragte sie ihn, doch diesmal erhielt sie keine Antwort, die sie weiterbrachte.
"Shinigamis gehören nicht zu sterblichen Wesen", erklärte Ryuk und aß erneut einen Apfel.

"Touka, bleib stehen", meinte er leise. Die Ghula lachte auf. "Von dir lass' ich mich nicht veräppeln."
"Ich meine es ernst. Hier sind Ayakashis."
Sie schnaubte nur. Sie vertraute selten jemanden, und erst Recht vertraute sie keine Todesgötter.
"Wie du willst, ich bin hier weg", grummelte Ryuk und ließ Touka allein.
Es war ungewöhnlich ruhig geworden, die Anzahl der fahrenden Autos hat sich mindestens halbiert, Passanten waren auch kaum zu sehen. Verdammt. Dieses Monster hatte anscheinend Recht.

"Rabo, wenn du einen Kampf willst, dann schick' nicht immer deine Handlanger!", knurrte sie und setzte sich ihre Hasenmaske auf. Als hätte sie damit einen Hebel umgelegt, zeigte sich Rabo. Gehässig grinste der Weißhaarige. "Aber wo bleibt denn dann mein Spaß?"
Bastard.
Mit diesem Gedanken sprang sie auf das Dach eines parkenden Autos und suchte die Umgebung nach dem Gott ab. Gerade eben stand er noch auf der Balkonbrüstung einer Wohnung, doch dann verschwand er wieder.
"Was denkst du, gegen wen du kämpfen wirst?", fragte Rabo und tippte sie an. Touka wirbelte herum und trat nach ihm aus, aber er war wieder weg.

"Wieso machst du das alles hier?", rief sie in die Leere, auf eine Antwort hoffend. Das, was sie jedoch bekam, war ein nicht gerade sanfter Tritt ins Gesicht. Holprig suchte sie nach Halt. Vor sich erkannte die Ghula den von Ayakashis beeinflussten Nagisa. "Kleiner, du bist zwar nicht viel kleiner als ich, aber du bist kein Ghul", knurrte sie und sprang über den Kopf des Blauhaarigen hinweg. Er konnte sich nicht schnell genug umdrehen, um Toukas Tritt besser zu empfangen, er wurde direkt gegen eine Mülltonne geschleudert.
Die Ghula sprang hinterher und sah von oben auf ihn hinab.
"Schon alle? Schade, dabei habe ich nichtmal meine Krallen benutzt", grinste sie.

Nagisa war aber noch lange nicht fertig. Der Junge stieß sich vom Boden ab, sodass er Touka die Fäuste in den Bauch rammte. Sie musste jedoch nur kurz nach Luft schnappen, um sich wieder ohne Probleme wehren zu können. In einer flüssigen Bewegung nahm sie Nagisa hoch und hielt ihn auf ihrer Schulter fest. Hoffnungslos trat er aus, er konnte sich nicht befreien.
"Freu' dich mal nicht zu früh", kicherte Rabo, der sich auf der Mülltonne positioniert hatte.
Touka spürte am Nacken ein schmerzhaftes Stechen, weshalb sie Nagisa loslassen musste.
Der Blauhaarige nahm seinen Platz neben Rabo ein und verschränkte die Arme.
"Ich finde es ja besonders lustig, wie du dein Café zurückgelassen hast."

"W-was?", murmelte Touka und sah den Gott aus großen Augen an.
"Scheiße."

Killer in the Mirror | A Crossover FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt