∆Kapitel 22: They see fire∆

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Karmas Sicht wurde immer schlechter. Irgendein Spaßvogel hatte irgendwelche Nebelbomben im Antik hochgehen lassen, jetzt sahen er und Light nur noch schwarz. "Und was habt ihr jetzt vor? Lacht ihr immernoch über meinen tollen Schal?", fragte Yato genervt, und doch hatten seine Worte einen triumphierenden Unterton.
"Schnauze", rief Light. Karma sprang nach hinten und griff sich seine Quinke. Die rote Klinge leuchtete im schwarzen Nebel.
"Hier ist irgendetwas faul..." Dem Rothaarigen kam eine grausige Vermutung in den Sinn.
"Der Shiniga-"

Draußen knallte es, als wäre gerade ein Auto vom Dach des Antiks gefallen. "Ryuk kann da nicht hinter stecken", meinte Light. Karma konnte endlich seinen Standort ausmachen, seine Quinke leuchtete genauso wie seine eigene. "Was ist es dann?", fragte Karma, der sich kampfbereit auf irgendeinen Gegenstand positionierte. Wahrscheinlich stand er auf einem der Tische.
"Wenn ich mich einmischen darf, es könnte sein-"
Light schnitt Yato das Wort ab. "Natürlich darfst du dich nicht einmischen!"
"Light, der weiß mehr über Rabo und seine Ayakashis, lass ihn reden!", warf der Jüngere ein und versuchte, Yatos Standort zu lokalisieren.

"Ich wette, Rabo hat Touka weggelockt und wird uns jetzt angreifen", meinte der Jogginganzugträger. Yatos Vermutung stellte sich als richtig heraus, am Fenster des Cafés konnte man ein einzelnes rotes Auge sowie rote Ghulkrallen erkennen. Es musste Ken sein.
Der Ghul ließ es mächtig knallen, Glassplitter flogen durch die Luft. Karma drehte sich einmal um und richtete sein Gesicht zu Boden, um sich zu schützen. Als der Scherbenhagel aufhörte, richtete er sich auf und sah sich um. Die Sicht war irgendwie nicht schlechter geworden. "Light, ist alles okay?", rief er und versuchte, Lights Quinke auszumachen.
"Ja, alles in Ordnung, und bei dir so?", antwortete der braunhaarige Student.
"Ebenso", gab Karma zurück, jedoch entwich ihm der letzte Teil des Wortes nur als Keuchen. Unsanft landete er auf dem Boden, nachdem ihn eine Person vom Tisch gestoßen hat.

Schnell stützte sich Karma am Boden ab und versuchte, auf die Beine zu springen. Leider stürzte er wieder hinunter, da sein Angreifer ihn in den Bauch trat. Der Rothaarige hatte aber noch seine Quinke. Er stieß ihn von sich weg, dann verpasste er ihm einen kräftigen Hieb. Man hörte ein schmerzerfüllten Schrei.
"Fügst du ihm Leid zu, bist du tot", drohte Light aus dem Nichts, der gerade genügend mit Ken zu tun hatte. Aber ich muss natürlich mein Leben riskieren.
Karma drehte sich nach hinten und sprintete die Treppe hinauf. Hier oben war der Nebel nicht ganz so dicht, er konnte wieder seine eigenen Hände sehen.

"Verdammt hässlich bist du", grinste der Jüngere verschmitzt. Die Person, die er schließlich als L identifizierte, stürmte auf ihn zu und trat ihm in den Bauch. Dafür musste er einen nicht ganz so kräftigen Schlag mit der Quinke einstecken. Weiteren Tritten und Fausthieben wich Karma elegant aus. "Mehr hast du nicht drauf? Und du bist der Meisterdetektiv L?", lachte er. Zu seinem Bedauern brach der Boden hinter L auf, und der weißhaarige Ghul schoss gegen die Decke. Mit seinem Ghulauge fixierte er den Rothaarigen und knackte mit seinen Fingern.
"Das meinte ich nicht so, Ken. Alles ist in bester Ordnung", erklärte Karma etwas nervös und hob die Hände. Als Antwort schossen die eigentlich roten Krallen auf ihn zu. Die eine konnte er mit seiner Quinke abwehren, die andere jedoch bohrte sich in seine Schulter.

"Niemand greift meine Schüler an!", brüllte eine bekannte Stimme. Koro-Sensei hatte sich beschützerisch vor Karma gestellt und wehrte in Windeseile weitere Schläge ab. Mit einem überraschten, aber dankbaren Blick sank Karma zu Boden. Der sonst so kühle Laminatboden fühlte sich jetzt so warm an. Zeit zum Ausruhen blieb dem Jungen aber nicht. An seiner gesunden Schulter wurde er hochgerissen, während seine andere bandagiert wurde. Mit einem kräftigen Schlag wurde Ken ins Erdgeschoss befördert. Das gelbe Tentakelmonster drehte sich zu Karma um und sah ihn mitfühlend an. "Danke, Koro-Sensei", lächelte er und rieb sich den Dreck vom Gesicht.

"Wir werden solche Situationen mehr im Unterricht besprechen! Ich will ja nicht, dass ihr nochmal in so eine Situation wie diese hier kommt!", meinte der Lehrer und setzte einen entsetzten Gesichtsausdruck auf. Ihm tat das sichtlich leid. "Ich muss dann mal wieder zurück zur Klasse, bring' dich und Nagisa in Sicherheit!" Mit diesem Worten verschwand er auch wieder.
Zurück blieb Karma, der krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
Verdammt, Nagisa wieso nur? Warum habe ich dich nicht einfach besser schützen können?

"Retter Yato ist hier!", rief der Möchtegern-Gott und blickte in das tiefe Loch. Light stand hinter ihm und stemmte die Hände in die Hüfte. "Du bist wirklich ein Versager", zischte er zu Yato und warf einen Blick zu Karma. Der Nebel hatte sich fast vollständig gelichtet, jetzt wurde die Sicht wieder unklarer.
"Was passiert denn jetzt?", fragte Light und hielt seine sensenförmige Quinke fest in den Händen. "Wenn ihr nichts dagegen habt, bin ich dann mal weg", meinte Yato schulternzuckend, dann verschwand er tatsächlich aus dem Café. Entgeistert starrten beide ihm hinterher.

"Wo sind die Ayakashis hin?", fragte Light. "Die hat Koro-Sensei da runter geworfen", meinte Karma und stützte sich an der Wand ab. Seine Schulter tat nicht mehr ganz so sehr weh, langsam fühlte er sich wieder fit. "Wären die noch da, hätte ich nicht gefragt", zischte er nur und verschränkte die Arme.
"Dann sollten wir die beiden besser suchen, oder?"
Auch wenn der Nebel die Sicht wieder stark einschränkte, war es ruhig. Bis auf den Verkehrslärm und ein leises Knistern konnte man nichts hören, und somit auch nicht die Position der Ayakashis ausmachen. Das Knistern wurde immer lauter, außerdem wärmte sich die Luft immer weiter auf. Karma sah nervös zu den Braunhaarigen.
"Ich glaube, es brennt hier."

Light reckte die Nase in die Höhe, um Karmas Aussage zu überprüfen. "Du hast Recht", nuschelte er und sprintete die Treppen hinunter. Der Rothaarige schnappte sich seine Quinke und suchte ebenfalls einen Weg nach draußen, jedoch war da ein großes Loch im Boden, was ihm Schwierigkeiten bereitete. Mit einem gewagten Hechtsprung rettete er sich auf die andere Seite und folgte Light.
"Touka wird uns den Kopf abreißen!", sagte er leicht panisch.
Light zeigte zur Laterne in der Nähe und meinte: "Wenn man vom Teufel spricht."

Touka riss sich die Hasenmaske vom Gesicht und sah mit schockierten Gesichtsausdruck zu, wie ihr geliebtes Café abbrannte.

Killer in the Mirror | A Crossover FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt