Chapter III

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Light is easy to love.
Show me your darkness.

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Der Bus hielt quietschend vor dem Waisenhaus an und ich war einer der letzten die bis zu diesem Zeitpunkt noch im Bus saßen. Adrian war ein Busstop vor mir ausgestiegen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er mir unbedingt etwas erzählen wollte und vielleicht wäre das auch angebracht gewesen, wenn man bedenkt was sein bester Freund heute getan hatte. Doch um ehrlich zu sein bin ich auch froh, dass er mich nicht angesprochen hat, weil ich mir immernoch nicht erklären kann, was dieser verboten gut aussehende Fremde von mir wollte. Mein Herz klopft auch nur beim Gedanken an diesen mysteriösen Mann wie ein Presslufthammer und ich hatte nicht die leiseste Ahnung was ich dagegen tun könnte.

Seufzend stieg ich aus dem Bus aus und öffnete die Tür zum Waisenhaus. Ich wusste, dass ich Alicia weder von meinen Erlebnissen, noch von dieser komischen Anziehungskraft erzählen konnte. Sie war immernoch der Meinung, dass Liebe existieren würde und dass die Männer in goldenen Rüstungen um deine Liebe kämpfen werden. Ich jedoch war der Meinung, dass Liebe nur in Büchern existiert. Es war nicht vernünftig dieser Anziehung nachzugeben und es war höchstwahrscheinlich nur ein kranker Scherz. Doch wem machte ich etwas vor? Ich konnte mir selbst nicht mal erklären warum ich mich in seinen Armen so geborgen fühlte. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, während ich mich die Treppen hochschleppte. Im Zimmer angekommen sah ich wie Alicia völlig aufgelöst auf ihrem Bett saß und sich die Tränen von den Wangen wischte. Ohne etwas zu sagen ging ich zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Es waren keine Worte von ihr nötig um diese Situation zu erklären. Ich wusste was los war.

„Alicia, ich werde dich niemals verlassen, hörst du? Ich komme so oft zu Besuch wie es geht. Es wird sich so anfühlen, als wäre ich nie weg gewesen und wenn du 18 bist ziehst du so schnell zu mir wie es geht. Ich werde dich niemals alleine lassen, okay?"
Sie guckte mich aus ihren blauen verquollenen Augen an und fing an zu schmunzeln. „Dann muss ich ja noch ein Jahr mit dieser hässlichen Hexe, namens Lynn verbringen.", sagte sie, während sie versuchte ein Lachen zu unterdrücken.

Die restliche Zeit die mir im Waisenhaus noch geblieben war, verbrachte ich damit, mit Alicia über Gott und die Welt zu reden. Wie sehr ich diesen Sonnenschein doch vermissen werde.
Es waren noch ein paar Minuten geblieben, bis das Waisenhaus zumachte und ich verabschiedete mich von Alicia und ein paar meiner alten Betreuer. Um Punkt 18:30 war ich draußen und ich hatte mich noch nie besser gefühlt. Nun konnte ich mir endlich ein eigenes Leben aufbauen und für meine Träume kämpfen. Mit meinen Koffer in der Hand machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle und nach ein paar Minuten war der Bus auch schon da.

Es war 19:30 als ich endlich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Ich verbrachte die letzten 5 Wochen fast jedes Wochenende damit meine kleine Wohnung liebevoll einzurichten und nun war es endlich soweit: Ich stand auf meinen eigenen Beinen.

Nachdem ich meine Sachen aus dem Koffer eingeräumt hatte, saß ich am kleinen Esstisch und aß meine Pizza. Doch dann sah ich einen kleinen Brief vor meiner Haustür, der mir zuvor noch nicht aufgefallen war. Wie lange der dort wohl schon lag? Ich stellte meinen Teller in das winzige Waschbecken und zu der Haustür. Das Wohnzimmer war mit der Küche verbunden und hatte keinen Flur, denn sonst hätte ich den Brief nichtmal in 100 Jahren dort bemerkt.

Der weiße Briefumschlag war durch einen blutroten Wachsstempel verschlossen. Auf dem Stempel konnte ich die Umrisse einer Rose erkennen. Ich konnte keinen Absender auf dem Briefumschlag finden. Der einzige Beweis, der darauf hindeutete, dass der Brief an mich gerichtet war zeigte die Aufschrift „Für Anastasia Campbell".

Meine Hände fingen an leicht zu zittern als ich den Wachsstempel vorsichtig entfernte. In dem Umschlag befand sich ein Zettel der einmal sorgfältig gefaltet wurde. Dieser eine einzige Satz, der mit schwarzer Tinte auf das Blatt geschrieben wurde, brachte mein Herz zum Stillstand. Mit einem leisen Keuchen ließ ich den Zettel auf den Boden fallen. Die Angst lähmte mich und ich traute mich nicht eine Bewegung zu machen in der Angst, dass mir etwas passieren würde. Das musste alles ein Traum sein. Oder ein unlustiger Scherz. Es durfte nicht wahr sein. Es konnte garnicht wahr sein.

Den Tränen nahe bückte ich mich um den Zettel aufzuheben und mir die Nachricht nochmal durchzulesen. Doch egal wie oft ich den Satz las, er änderte sich nicht und er würde sich auch nicht durch ein magisches Wunder ändern.

Nicht mehr lange und wir sind endlich wieder vereint, mi amor.
-A

Konnte es sein? Konnte es dieser mysteriöse Fremde sein, der mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf ging? Aber wie konnte er mir aus dem Gefängnis Briefe schicken? Nein, das ging nicht, er konnte es nicht sein. Ich versuchte mir die ganze Zeit einzureden, dass mir nichts passieren würde, dass es nur ein Streich ist und dass ich mein Leben normal weiterleben würde. Doch wann ist denn bitteschön mein Leben normal?

Hey dankeschön fürs Lesen des dritten Kapitels! :)Langsam wird die Geschichte spannender (hoffentlich findet ihr das auch😂) Voten und kommentieren/Kritik wären lieb

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Hey dankeschön fürs Lesen des dritten Kapitels! :)
Langsam wird die Geschichte spannender (hoffentlich findet ihr das auch😂) Voten und kommentieren/Kritik wären lieb. Oben seht ihr ein Bild von der Wohnung. :)
Schönen Tag/Nacht euch noch!❤️
-crystalitess

Addicted To The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt