Chapter XII

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Stop thinking so much.
You're breaking your own heart.

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Es könnten Minuten vergangen sein, vielleicht auch Stunden oder möglicherweise sogar Tage. Ich hatte wirklich nicht den blassesten Schimmer wie lange ich schon in diesem fensterlosen Kerker verrottete.

Ich hatte versucht die Fesseln irgendwie abzukriegen, doch das einzige Ergebnis aus meinem Versuch, war dass ich mir meine Handgelenke blutig geschürft hatte und man an manchen Stellen sogar das Fleisch erkennen konnte. Meine Lage war hoffnungslos. Egal wie sehr ich schrie, egal wie sehr ich weinte und darum flehte, dass er mich endlich gehen lässt, es geschah nichts. Die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen und ich war mir sogar ziemlich sicher, dass ich in meinem kurzen unruhigen Schlaf nicht aufhörte zu weinen. Ich hatte mich noch nie so hilflos gefühlt.

War das alles mein Schicksal?

War es mein Schicksal, so zu enden? Alleine gelassen zu werden in einem Waisenhaus, ohne irgendjemanden und dann noch von einem Psycho in seinem Kerker eingesperrt zu werden? Egal wie sehr ich versuchte das Positive am Leben zu sehen es drängt mich immer wieder auf den Boden und nimmt mir den Willen zu leben. Manchmal wünschte ich einfach ich wäre nie auf diese Welt gekommen oder ich hätte es einfach früher beendet.

Ich war am Ende, ausgelaugt und alleine gelassen. Ich dachte wirklich Alejandro würde mich lieben, zwar auf seine verkorkste Art, aber trotzdem lieben.
Doch was hatte ich getan um wie ein Tier eingesperrt zu werden? War ich so widerwärtig, dass er mich nicht mehr sehen wollte? Dann hätte er mich auch genauso gut auf dem Waldboden liegen lassen können.

Mein Bauch gab ein Geräusch von sich, das sehr einem Donnergrollen ähnelte und mein Hals fühlte sich an wie Schleifpapier. Seit gestern hatte ich nichts mehr gegessen, geschweige denn getrunken und es hatte auch nicht den Anschein, als würden Alejandro oder Adrian hier gleich antanzen und mir ein 5-Gänge Menü bringen . Ich kniff die Augen zusammen und suchte nach irgendetwas Essbarem auf dem Boden, doch meine Suche war leider erfolglos. Ich fühlte mich miserabel. Ächzend ließ ich mich tiefer auf den Boden sinken, falls dies überhaupt möglich war.

Ich musste hier raus.

Mit jeder vertickenden Sekunde, spürte ich wie ich immer mehr verzweifelte. Ich hatte das Gefühl verrückt zu werden. Erneut stießen mir die Tränen aus den Augen und ich fing an laut zu schluchzen. Ich krümmte mich wegen meiner nicht enden wollenden Weinkrämpfe und betete, dass alles enden würde, hier und jetzt. Ich wollte nicht mehr und ich konnte auch nicht mehr.

Wieso ich? Was habe ich bloß falsch gemacht?

Als ich über diese Fragen nachdachte, überkam mich eine nicht zu bändigende Wut wie eine Welle und setzte meinen ganzen Körper unter Flammen. Ich hatte es nicht verdient hier zu sein. Womit nahm Alejandro sich überhaupt das Recht mir sowas anzutun?

Wutentbrannt trat ich mit meinen Füßen gegen die Tür, die sehr nah an meinem jetzigen Standpunkt war. Zwar zogen die Fesseln an meinen Handgelenken, doch das interessierte mich nicht besonders.

Ich ließ alle Beleidigungen die mir einfielen freien Lauf und normalerweise hätte ich mich zu Grund und Boden geschämt, doch dieser Mann brachte einfach meine schlechtesten Seiten zum Vorschein.

Die weiteren Tränen, die ich wegen meiner Wut vergossen hatte, schmeckten salzig auf meinen Lippen und meine Nase war vermutlich knallrot. Erschöpft ließ ich meine Beine auf den Boden sinken, als ich merkte, dass niemand zur Hilfe eilen würde. Meine Füße waren taub vom ganzen Treten und mein Kopf dröhnte durch mein nicht aufhören wollenden Geschrei.

Ich wollte einfach in einen unendlich langen Schlaf versinken und nie wieder aufwachen.

Ich wollte einfach in einen unendlich langen Schlaf versinken und nie wieder aufwachen

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Hey, tut mir leid, dass das Kapitel etwas kürzer ist, aber ich wollte mich hauptsächlich auf Anastasias Gefühle konzentrieren, weshalb es jetzt nicht so lang ist. Ich hoffe euch gefällt es trotzdem!❤️
Votes und Kommentare wären mega nett. <3
-crystalitess

Addicted To The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt