Chapter XV

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I still remember the
first day i met you.

Seine Lippen waren weich. So weich. Am liebsten hätte ich sie nochmal geküsst, immer wieder. Schweratmend löste Alejandro sich von mir und lehnte seine Stirn an meine. Ich spürte die Gänsehaut an meinem ganzen Körper und konnte hören wie mein Herz raste. Ein kleines Schmunzeln entwich seinen noch rot geschwollenen Lippen und ich musste mich zusammenreißen um nicht vor ihm ohnmächtig zu werden.

Das war mein erster Kuss.

Er war definitiv nicht so wie ich ihn mir vorgestellt hatte, doch ich hätte mir keinen atemberaubenderen ersten Kuss vorstellen können. Doch anstatt mir Antworten zu geben, verwirrte Alejandro mich immer mehr. Wieso bin ich hier und warum küsst er mich überhaupt?!

Er sagt die ganze Zeit, dass er mich liebt, doch kann das stimmen? Kann ein Mann, der doch scheinbar so herzlos ist, jemanden aufrichtig lieben?

Gerade wollte ich damit anfangen ihn mit Fragen zu durchlöchern, als plötzlich ein lautes Klingeln in der Stille ertönte.

Alejandros Haltung veränderte sich schlagartig und er war in Alarmbereitschaft. Er packte meinen Arm und zerrte mich zu einem Bücherregal, welches im Zimmer stand. Er drückte eines der Bücher tiefer in das Regal und plötzlich öffnete sie sich wie eine geheime Tür.

Warte, ich dachte, dass gibt es nur in Filmen?

Doch mir blieb keine Zeit mehr um über die mysteriöse Geheimtür nachzudenken, denn Alejandro zog mich in den Raum, der hinter der „Tür" lag. Es wäre eine Übertreibung es überhaupt einen Raum zu nennen, da ich und Alejandro es nur mit Mühe schafften uns in dieses Fleckchen zu zwängen. Dies lag größtenteils jedoch an Alejandro, da er ziemlich breit gebaut war und dazu auch noch sehr groß war.

Als wir uns schließlich in den Raum gezwängt hatten und Alejandro hektisch die Tür schloss, bemerkte ich, dass wir uns ziemlich nahe waren. Es hätte gerade noch ein Blatt Papier zwischen uns gepasst. Ein Problem hatte ich damit gewiss nicht, denn so konnte ich wenigstens seinen betörenden Geruch einatmen.

„Was machen wir hier?"

Alejandro legte seinen Finger und deutete mir leise zu sein, da die Polizisten vermutlich jede Sekunde hier aufkreuzen würden. Doch anscheinend hatte er nicht vor seinen Finger da wieder runterzunehmen. Im Gegenteil, er beugte sich runter zu mir und ich wartete nun sehnsüchtig darauf meinen zweiten Kuss von ihm zu bekommen.

Leider wurden wir abrupt unterbrochen, als die Tür zu Alejandros Zimmer geöffnet wurde.

„Sie wissen also wirklich nicht wo Alejandro Díaz sein könnte?"

„Nein wie ich schon gesagt habe Officer, ich habe ihn zuletzt im Gefängnis gesehen. Ich bin genauso geschockt wie sie, dass er einfach abgehauen ist. Ich kann es mir nicht erklären."

Adrians Stimme ertönt gedämpft in den winzigen Raum und ließ mich grinsen. Verdammt, er war so ein guter Schauspieler.

Alejandro sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Anscheinend dachte er dasselbe wie ich.

Ich hörte wie die Polizisten sich im Raum bewegten. Vermutlich machten sie noch eine zusätzliche Kontrolle.

„Bevor wir gehen hätte ich aber noch eine letzte Frage: Kennen sie zufällig eine Anastasia Campbell? Es gab laut dem Gefängnis einen Vorfall zwischen ihr und Alejandro Díaz und nur einen Tag später verschwand sie. Wir vermuten, dass Herr Díaz mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte."

Das Blut wich mir aus meinem ganzen Gesicht und mit einem ängstlichen Blick schaute ich auf den Boden. Ich wollte garnicht wissen was Alejandro nun durch den Kopf ging.

Eigentlich wäre das jetzt meine Chance. Ich könnte hier rauskommen. Das einzige was ich dazu machen müsste, wäre nach Hilfe zu schreien oder an die Tür zu klopfen. Ich wäre frei und Alejandro würde dahin gehen wo er hingehört. Ins Gefängnis.

Doch ich konnte nicht.

Mein rationaler Teil wollte einfach nur hier raus, zurück in mein altes Leben und zurück in die Freiheit und dass ohne einen Stalker an meiner Seite.

Doch mein Herz, mein verdammtes Herz, hielt mich davon ab. Es wollte nicht, dass Alejandro wieder in das Gefängnis kommt und vielmehr wollte es nicht von ihm getrennt werden. Alejandro hatte sich langsam in mein Herz geschlichen und es gestohlen. Ich war abhängig von ihm, wie ein Junkie von seinen Drogen. Nun steckte ich hier vermutlich für immer fest und dass nur weil ich liebte.

Wer zur Hölle hatte beschlossen dass Liebe etwas Gutes ist?!

„Nein ich hatte nur eine flüchtige Konversation mit ihr im Bus und den Vorfall habe ich auch noch mitbekommen, aber danach habe ich sie nicht mehr wiedergesehen. Ich werde ihnen jedoch selbstverständlich Bescheid geben, wenn ich sie sehe oder weiß wo sie sich befindet."

Einen Scheissdreck wirst du tun.

Die Polizisten bedankten sich bei Adrian und ich konnte noch hören wie sie alle zusammen die Treppen runtergingen. Schließlich verabschiedete Adrian sich von den Beamten und schloss die Tür geräuschvoll, um uns Bescheid zu geben, dass die Luft rein war.

Ich hatte kein einziges Mal zu Alejandro geblickt, als die Polizisten mein Verschwinden angesprochen haben, denn ich wusste nicht wie er reagieren würde.

Mit zittrigen Händen strich ich mir eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht und sah zu Alejandro rüber.

Seine wunderschönen Lippen hatte er zu einem breiten Lächeln zusammengezogen und sogar im Halbdunkeln konnte ich das Strahlen seiner sturmgrauen Augen erkennen.

Hatte ich nun mein Todesurteil unterzeichnet oder das Ticket in meinen persönlichen Himmel?


Hatte ich nun mein Todesurteil unterzeichnet oder das Ticket in meinen persönlichen Himmel?

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Hey, ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen!❤️
Tut mir leid, dass solange kein Kapitel mehr gekommen ist, aber ich habe letzte Woche mein Praktikum angefangen und daher keine Zeit gehabt. Aber ich versuche wieder regelmäßiger zu updaten!
Voten und kommentieren wäre lieb <3
-crystalitess

Addicted To The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt