Chapter X

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At least we're under
the same sky

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Alles war zu laut. Meine Schritte im Raum, während ich die notwendigen Sachen für meine Flucht zusammenpackte. Das Geräusch der  Schubladen, die ich auf und zumachte und sogar mein Herzschlag war meiner Meinung nach etwas zu laut. Ich wusste, dass Alejandro noch nicht im Bett war, da er sonst meine Balkontür zugesperrt hätte. Ich wusste, dass die Zeit gegen mich spielte und jede Sekunde hatte ich Angst, dass Alejandro auf einmal reinplatzen und mir eine Standpauke halten würde.

Die Panik schien mich von innen heraus aufzufressen, als ich mit leisen Schritten zur Balkontür ging und diese öffnete. Bevor ich vorhatte mich von dem Balkon abzuseilen, musste ich jedoch erst überprüfen ob Alejandro auf dem Balkon stand oder ob in seinem Raum überhaupt ein Licht brannte. Verwundert stellte ich fest, dass Alejandros Zimmer wie verlassen war. Mein ganzer Körper zitterte und der Schweiß rann mir den Rücken und die Stirn runter, während ich auf den Balkon heraustrat.

Ich befestigte das lange seilartige Gebilde, welches ich aus den verschiedenen Laken, die im Raum lagen, zusammengebastelt hatte, an das Geländer und knotete es zusammen. Ein paar Mal überprüfte ich ob das Ganze auch halten würde und war erleichtert als ich feststellte, dass das Seil mein Gewicht höchstwahrscheinlich halten würde. Ich schmiss das Seil auf die andere Seite des Balkons und sah, dass das Seil tatsächlich auf dem Boden aufkam.

Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich meine Hände an das Geländer legte und langsam ein Bein über das Balkon schwang. Nun war eines meiner Beine auf dem Balkon und das andere baumelte frei in der Luft rum. Nun wusste ich nicht mehr weiter. Ich hatte Angst, dass ich, falls ich einen weiteren Schritt wagte, ich mich in die Tiefe stürzen und mir sämtliche Knochen brechen würde. Doch ich müsste mir einen Ruck geben, bevor Alejandro von meinem Machenschaften Wind bekommen würde. Ruckartig riss ich auch mein anderes Bein über das Geländer und nur noch meine Hände hielten mich am Geländer. Langsam legte ich meine Hände an das Seil und rang mich ab um mit kleinen Schritten immer weiter auf den Boden zu gelangen.

Dies schaffte ich auch größtenteils und es trennten mich noch circa ein Meter vom Boden. Fast schaffte ich es mit meiner rechten Hand wieder das Seil zu fassen, als ich plötzlich in die Luft griff und mein Gleichgewicht verlor. Mit einem lauten Krachen stürzte ich auf den Boden und hielt mir augenblicklich die schmerzende Schulter.

Ich hatte die Befürchtung, dass Alejandro alles mitbekommen hatte und schaute voller Ungewissheit nach oben. Als ich bemerkte, dass niemand mehr kommen würde um nach mir zu schauen, konnte ich beruhigt aufatmen. Ein paar Minuten saß ich noch auf dem mit Gras bewachsenen Boden und ließ den Schmerz abklingen und nachdem ich bemerkte, dass meine Schulter kaum noch schmerzte, rappelte ich mich auf und machte mich auf den Weg in den Wald.

Als ich auf dem Balkon stand, hatte der Wald etwas Beruhigendes und Friedliches an sich, doch als ich nun genau vor dem Wald stand, kroch die blanke Panik meinen Rücken hoch. Mein Puls raste als ich langsam den Wald betrat und soeben wurde mir klar, wie unsinnig mein Plan war.

Ich wollte mitten im Dunkeln, in einem mir unbekannten Wald fliehen und auch heil wieder raus kommen?!

Mir war klar, dass ich nicht in aller Ruhe durch den Wald marschieren konnte, da es viel leichter war mich in diesem Wald zu finden, wenn die Sonne wieder aufgehen würde.

Joggend bahnte ich mir meinen Weg durch den Wald und spürte wie das Adrenalin nur so Funken sprühte. Auf einmal hörte ich ein befremdliches Geräusch hinter mir und drehte mich voller Furcht um. Mittlerweile hatten sich meine Augen an die Dunkelheit im Wald gewöhnt und ich sah ein Tier welches hinter mir stand. Ich war mir nicht sicher, ob es ein Wildschwein, ein Elch oder ein Wolf war. Wirklich ich konnte um Gottes Willen nicht erkennen, hinter mir war, doch ich wusste, dass ich rennen musste.

Meine Beine flogen nur so über den Boden und meine Nackenhaare sträubten sich, während ich rannte und ich spürte, wie mir langsam die Luft ausging. Nun traute ich mich auch einen Blick nach hinten zu werfen, um nachzusehen ob ich die Kreatur abgewimmelt hatte, doch ich rannte weiter, aus der Furcht, dass das Tier, doch noch hinter mir sein könnte.

Heilfroh wollte ich meine Augen wieder nach vorne richten, da das Tier nun endlich weg war, als ich abrupt nach vorne geschleudert wurde. Zumal mein Blick die ganze Zeit nach hinten war, bemerkte ich den riesigen Baumstamm nicht, der sich vor mir erstreckte. Mit einem Überschlag stoß ich mir den Kopf an einem Baum und spürte unverzüglich den Schmerz der sich in meinen Kopf bohrte. Tränen brannten mir in den Augen und verschleierten mir die Sicht. Ich nahm nichts mehr in meinem Umfeld wahr und mir wurde schwarz vor Augen. Alles tat mir weh und vergeblich versuchte ich meine Gliedmaßen zu regen, doch nichts wollte sich rühren. Langsam nahm mich die Dunkelheit in ihre Obhut und ich ließ mich gleiten.

 Langsam nahm mich die Dunkelheit in ihre Obhut und ich ließ mich gleiten

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!❤️
Heute war mein erster Schultag nach den Ferien und ich wollte noch unbedingt ein Kapitel schreiben, bevor ich wieder Tausende von Hausaufgaben bekommen werde😂
Voten und kommentieren wäre lieb <3
-crystalitess

Addicted To The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt