„Sherlock! Sherlock!", rief John immer wieder und hastete durch die vielen unbekannten Gänge. Da es ihm an Orientierung fehlte und er nicht einmal ansatzweise die richtige Richtung kannte, bekam er schnell das Gefühl sich im Kreis zu drehen.
Doch in dem Moment, in dem er wieder umdrehen und einen anderen Raum absuchen wollte, sah er urplötzlich eine Gestalt auf den Boden liegen. Sie war groß und schmal und konnte nur einen einzigen Menschen derart gut verkörpern.„Oh Gott!", rief John alarmiert und rannte den Gang hinunter. Sherlocks Arme lagen rechts und links neben seinem Körper, seine Augen waren geschlossen und an seiner Stirn zeichnete sich eine leichte Verletzung ab.
„Bitte nicht", flehte John leise, während er sich neben ihm auf den Boden kniete, um ihn zu untersuchen. Obwohl er es kaum erwarten konnte in ihm Leben zu diagnostizieren, wurde er von einem schrecklichem Déjà-vu aufgesucht und hatte Angst, dass es dieses Mal ein anderes Ende nehmen würde.„Nicht tot", hörte er Sherlocks Stimme in seinem Kopf hallen, als er mit zittrigen Händen an seiner Schulter rüttelte. Erst war er vorsichtig, dann wurde der Versuch ihm ein Lebenszeichen zu entlocken bestimmter.
Als er sich noch immer nicht regte, wanderten Johns Finger automatisch zu Sherlocks Handgelenk. Gerade als er sie auf seine Schlagader legen wollte, schlug Sherlock seine hellblauen Augen auf und sah hinauf zu seinem Freund, dem die Erleichterung deutlich im Gesicht geschrieben stand.„Das ist nicht nötig, John. Ich bin nicht tot und hatte dieses Mal auch keinen Squashball zur Verfügung stehen, wodurch mein Puls reibungslos funktioniert. Wenn auch etwas höher als durchschnittlich"
Perplex lehnte sich John ein Stück weit zurück und sah von Sherlocks Handgelenk zu seinem Gesicht.
„Hättest du das nicht sagen können, bevor ich einen weiteren Schock erlitten habe und Angst hatte, dich erneut zu verlieren?"Sherlock erhob sich, ohne ein Wort zu sagen und warf ihm einen entschuldigenden und zugleich triumphierenden Blick zu.
„Dramaqueen", murmelte John mürrisch, machte ihm das Aufstehen dann aber doch nach und sah von Sherlocks Verletzung zu seinen Augen.
Es stellte sich bei einem flüchtigen Wortwechsel heraus, dass sie beide auf die Frage, wo sich Eurus gerade befand, keine Antwort parat hatten. So standen sie für einige Zeit regungslos im Gang, während Sherlock nachdachte und John seinen Schock verarbeitete.
Erst in diesen entscheidenden Momenten, wurde einen klar, wie viel ein Mensch einen bedeuten konnte.„Ach, ihr seid hier also", hörten sie auf einmal Mycrofts Stimme im Gang widerhallen. Es dauerte nicht lange, da lief er auch schon unversehrt auf sie zu, während sich deutliche Besorgnis in seinem Gesicht spiegelte.
„Alles in Ordnung?", fragte er wie erwartet nach, doch richtete er das Wort ungewöhnlicher Weise nicht nur an Sherlock, sondern auch an John.
„Bis auf die Tatsache, dass mir Sherlock einen Mordsschrecken eingejagt hat und wir nicht wissen, wo sich eure Schwester in diesem Moment befindet, schon!"„Das herauszufinden wird nicht allzu schwer sein", meinte Sherlock auf einmal und deutete auf einen Bildschirm, welcher sich vor ihnen an der Wand befand.
Da er zuvor nicht von Bedeutung gewesen war, hatte ihn John nur unterbewusst registriert.
Nun allerdings konnte man auf einmal das Gesicht einer Frau darauf erkennen, welches von dunklen Locken eingerahmt war.Ob es dem weißen Nachthemd oder doch dem vorfreudigen Ausdruck zu verdanken war, konnte John nicht ganz deuten, doch empfand er ihre Erscheinung sowohl als etwas Unheimliches als auch beeindruckendes.
Viel bedeutsamer waren jedoch ihre tiefblauen Augen. Sie schienen einen geradewegs in die Seele schauen zu können. Diese Frau war ganz offenkundig eine leibhaftige Holmes. Auch wenn ihr Lächeln kühler erschien, als das ihrer Geschwister.John konnte sich nur schwer vorstellen, dass das die Nanny darstellte, welche Tag ein Tag aus in seinem Haus gewesen war.
„Das Spiel ist noch lange nicht vorbei, meine Herren", ertönte urplötzlich ihre leicht verzerrte Stimme. „Aber heute soll es besonders um dich gehen, Sherlock!"
John machte Anstalten etwas zu sagen, was von Sherlock durch einen kurzen Seitenblick wahrgenommen wurde.
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Only human [Sherlock/John] (German)
Fanfiction"Hör auf zu kämpfen, Sherlock. Diesen Kampf kannst du nur verlieren. Letzten Endes sind wir alle nur Menschen... Sogar du!" |Alternative zu Staffel 4 der BBC Netflix Serie Sherlock -> Spoilerwarnung| "When you have eliminated all which is impossible...