Er stand unmittelbar hinter mir und da er größer war als ich, hatte sich sein Schatten direkt auf mich gelegt. ,,Kizoku...", hauchte er leise in mein Ohr, was meine Gänsehaut um einiges schlimmer machte. Dann ging alles ganz schnell, er griff nach meiner Hand, drehte mich um und pinnte meine Handgelenke an die Spinde. ,,W...was machst du?", fragte ich mit zittriger Stimme und versuchte mir meine Angst nicht anmerken zu lassen. Sugawara war der netteste Junge den ich kannte, aber wehe dem er wollte etwas genau wissen oder er war gestresst und ich glaube das erste passte momentan besser auf ihn, was auch immer er wissen wollte, es war wichtig. ,,Kizoku, was ist los mit dir? Warum bist du immer so kalt? Ich mach mir Sorgen... bitte rede mit mir!", forderte er mich auf und sah nicht gerade fröhlich aus. Innerlich hatte ich nur Angst, aber äußerlich war ich so ruhig wie immer. ,,Das ist doch egal. Du würdest es eh nicht verstehen", sagte ich ruhig und drückte ihn von mir weg, ,,darf ich mich jetzt umziehen?" Er seufzte, nahm seine Tasche und verließ den Raum. Ich sah ihm nach und seufzte leise.
Als ich fertig war, lief ich zur Halle und wärmte mich mit den anderen auf. Sugawara ging ich so gut es ging aus dem Weg, auch wenn wir spätestens nachher beim Essen wohl oder übel reden würden. Wir trainierten den ganzen restlichen Tag, bis wir von Ukai schon fast aus der Halle geworfen wurden, da es schon zu spät war. ,,Ich geh mich schonmal umziehen", sagte ich, als wir fertig mit aufräumen waren und die Jungs noch etwas besprechen wollten, da es um die Aufstellung beim Trainingscamp ging, interessierte mich das sowieso nicht, also ging ich zum Clubraum um mich umzuziehen. Ich war gerade dabei mein T-shirt auszuziehen, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und Yamaguchi dort stand. Er wurde knallrot. ,,Oh Gott tut mir leid! Ich hab nichts gesehen Kizoku!!", schrie er erschrocken. ,,Ist doch nicht schlimm, komm ruhig rein, ich bin eh gleich fertig", sagte ich in einem leisen Ton und zog mir mein Hemd an. Die Tür fiel ins Schloss und ich hörte wie Yamaguchi auch begann sich umzuziehen. ,,Du Kizoku... d...darf ich dich was fragen?", fragte er mit zittriger Stimme, als ich mich umgezogen hatte und auf einem Stuhl saß, um was zu lesen, da die anderen noch länger brauchten. ,,Ja." ,,A...also als du dich eben umgezogen hast... auf deinem Rücken.. da... da waren doch N..Narben oder?", fragte er nervös und ich sah vom Buch auf. Ich wollte darüber nicht reden und ich hoffte inständig, dass die anderen jetzt reingeplatz kamen, das war allerdings nicht der Fall. Ich lächelte ihn leicht und entschuldigend an und wollte gerade etwas sagen, wurde aber unterbrochen. ,,Ha! Da ist es wieder! Dieses falsche Lächeln!", rief plötzlich jemand aus Richtung der Tür. Es war Sugawara, wann war der hier aufgetaucht. ,,Suga... schrei bitte nicht so rum und zieh dich um, ich muss vorher nochmal nach Hause, also beeil dich bitte." Ich schlug das Buch zu und legte es wieder in den Schrank. ,,Zieh dich um Yamaguchi okay? Wir reden wann anders darüber", sagte ich zu dem jüngeren und ging mit meinen Sachen aus dem Raum, zur Sporthalle um dort auf die anderen zu warten. ,,Bist du etwa schon fertig Kizo?", fragte Ryu, als er und Noya mir entgegen kamen. ,,Ja, könnt ihr euch vielleicht beeilen? Ich muss nochmal nach Hause zu Shinda." ,,Ja natürlich! Komm Noya!" Ich sah den beiden nach und ging dann in die Halle um mich von den Trainern zu verabschieden. ,,Bis morgen dann, kommen Sie gut nach Hause", sagte ich und verbeugte mich, nachdem sie mir noch ein paar Sachen gegeben hatten, nach denen ich gefragt hatte. ,,Bis morgen Kizoku", sagte Herr Takeda und und Ukai nickte. ,,Kizooo jetzt komm endlich!", schrie Ryu von draußen und ich seufzte leise.
Ryu, Noya, Asahi, Daichi, Sugawara und ich gingen zusammen zum Schultor und verabschiedeten uns dann von unserem Libero, der noch lernen wollte, da morgen die Prüfungen anstanden. ,,Also dann, bis morgen!", rief der Wirbelwind und lief nach Hause. ,,Ryu, nimm dir mal ein Beispiel an ihm, er lernt zumindest noch", murmelte ich und er sah mich beleidigt an. ,,Ich lerne nachher auch noch!" ,,Jungs? Ich muss wie gesagt nochmal nach Hause, ich hoffe das stört euch nicht." ,,Nein nein, alles gut", winkte Daichi ab und ich nickte leicht. Wir kamen vor unserer Wohnung an und ich schloss auf. ,,Kommt doch noch kurz mit rein, es ist allerdings nicht so groß", schlug ich vor und die vier folgten mir. ,,Bin wieder da!", rief ich, weil Shinda mich sonst nicht hörte. ,,Hallo Schwestercheeeen!", riefe diese Fröhlich und streckte ihren Kopf aus der Küche. ,,Oh, du hast Besuch? ,,Ja, aber wir gehen gleich wieder, ich muss nur noch was holen. Jungs, ihr könnt euch ja zu meiner Schwester in die Küche setzen", sagte ich und drei von ihnen nickten, Ryu dagegen war schon längst bei Shinda. Da er öfter hier war, kannte er meine Schwester schon ziemlich gut. Ich ging in mein Zimmer und zog mir was anderes an, weil in Schuluniform würde ich auf keinen Fall zum essen gehen. Ich nahm eine kleine Schachtel aus meinem Schrank und ein Heft, dann ging ich zu den anderen in die Küche. ,,Hier, das sollte dir vielleicht noch helfen", sagte ich zu Ryu und warf ihm das Heft zu. ,,Danke dir!" ,,Und... Shinda...", murmelte ich und sie sah mich an. ,,Ja? Was ist denn kleine?" Ich wurde leicht rot. ,,Naja, also... hier, das ist für dich", sagte ich und hielt ihr die kleine Schachtel entgegen. ,,Für mich?" Ich nickte und sie öffnete sie. Eine kleine Kette mit einem Anhänger, der die Form eines Sternes hatte, kam zum Vorschein. ,,Kizoku... hast du das etwa gekauft?", fragte sie und sah mich dann mit Tränen in den Augen an. Ich nickte und sah verlegen zu Boden. ,,Ich wollte mich bei dir bedanken, du tust so viel für mich und ich bin immer so kalt zu dir... tut mir leid", murmelte ich und sie umarmte mich fest. ,,Ich liebe dich Schwesterchen und du musst dich doch nicht entschuldigen... aber jetzt fang bloß nicht an zu weinen!", rief sie und auf meinen Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. Ein leichtes, aber ein echtes.
~12.01.20💕
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Drei Worte zum Glück
FanfictionDer Normale Alltag der Oberschülerin Kizoku Takahashi. Das Mädchen leidet an einem Trauma und dadurch kann sie ihre Gefühle nicht so zeigen, wie sie es gerne würde. In der Oberschule trifft sie auf viele verschiedene Menschen, die ihr helfen sich se...