3||ugh typical Badboys

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Die zwei Mathestunden gingen schnell vorbei. Ich mag Mrs Miller. In meinen Augen war sie eine verdammt gute Lehrerin, sie hat nämlich eine gute Mischung aus Menschlichkeit und der strenge die ein Lehrer eben braucht.

Lia hat mich nach dem Unterricht gefragt, ob sie mich ihren Freunden vorstellen soll. Sie meinte es wäre vielleicht ganz gut direkt 'Bekannte' in der Stufe zu haben. Ich hab jedoch dankend abgelehnt mit der Begründung, dass ich noch zu meinem Schließfach muss und dies vielleicht dauern könnte. Warscheinlich fragst du dich jetzt was ich denn an meinem  Schließfach will  was lange dauert. Zurecht. Eigentlich wollte ich nur zu meinem Schließfach um Bücher zu holen, aber das dauert keine 30 Sekunden. Das einzige was dauern könnte, ist die Suche nach meinem Schließfach. Da aber alle Schließfächer durchnummerriert sind, sollte das auch nur 3 Minuten in anspruch nehmen. Die Warheit ist, dass ich keinen Bock habe oberflächliche Bekanntschaften zu schließen. Ich mag Lia, weil sie nicht dieses 0815 Madchen ist, aber trotzdem will ich nicht wieder in einen 'Freundeskreis' geraten, der warscheinlich genauso endet wie an meiner alten Schule. Sie wenden sich alle einfach ab, wenn du sie am meisten brauchst.

Deswegen hab ich mich mit einer kleinen Notlüge vor der Situation retten können. Ich weiß, dass ich ihre Freunde so oder so kennen lernen werde, dadurch das wir in der gleichen Stufe sind, ich hoffe jedoch, dass es dann keine dieser 'offiziellen' Vorstellungen wird, sondern einfach nur so das ich aufeinmal da bin und sie mich akzeptieren.

Ich schlendere gerade entspannt durch die Flure die schon deutlich leerer geworden sind. Ich lass mir extra Zeit mein Schließfach aufzusuchen, weil ich sonst auch nicht wüsste, was ich mit mir anfangen sollte. Als ich wieder das untere Stockwerk erreichte, entdeckte ich sofort mein Schließfach mit der Nummer 88. Schöne Zahl. Dachte ich mir. Schon seit einer ganzen weile ist meine Lieblingszahl die 8. Sie ist einfach nur ein aufrecht-stehendes Unendlichzeichen.

Als ich das Schließfach öffnete fand ich abgesehen von ein paar Büchern nichts vor. Es sah traurig aus. Es war ein blaues abgerantztes Schließfach mit einer viel zu laut knatschenden Tür. Sofort machte ich mir eine Notiz an mich selbst, dass ich ein paar Zeichnungen und Bilder von zu Hause mitbringe, die ich in meinem Schließfachanbringen könnte.

Nachdem ich mir die Bücher für die nächsten Stunden rausgesucht hatte schloss ich das Schließfach wieder vorsichtig . Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte, deswegen lehnte ich mich gegen mein Schließfach und holte mein Handy raus.

Aufeinmal hörte ich Stimmen aus dem Gang links. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, jedoch wurden die Stimmen lauter und es hörte sich immer mehr nach Geschrei an, als nach einem normalen Gespräch.

Meine Neugier packte mich und ich linste um die Ecke.Etwa 20 Meter weiter standen ein paar Jungs die einen halbkreis an der Wand bildeten.

"Awww soll ich deine Mami anrufen? Die holt dich bestimmt ab wegen deinem Aua." sagte einer aus der Gruppe. Erst jetzt bemerkte ich eine Person die mit dem Rücken an der Wand saß. Sie hatte Angst das merkt man ihr deutlich an.

Ich konnte es noch nie haben wenn andere Leute gemobbt werden. Das war schon auf meiner alten Schule so. Ich stand immer für Außenseiter ein, obwohl ich selbst nie einer war. Immer wieder liefen Schüler an der Gruppe vorbei doch diese reagierten nicht. Ganz im Gegenteil. Sie schauten weg und verschnellerten ihren Gang. Andere hielten direkt einen grosen Sicherheitsabstand ein.

Alles Weicheier hier an der Schule.

Ich machte also ein paar Schritte auf die Truppe zu.

"Mein Gott ihr Jungs müsst euch also mittlerweile tatsächlich an dem Leid von anderen aufgeilen. Wenn ihr wirklich so krass an Testosteronmangel leidet würde ich ganz schnell zur nächsten Apotheke rennen. Da gibt es doch bestimmt Zeug dafür." sagte ich aufeinmal mit einer Zuckersüßen Stimme. Die Jungs schauten sich zunächst leicht verwirrt um, aber als sie mich entdeckten setzten sie ein schelmisches Grinsen auf.

"Soso und du bist?" sagte der der gerade auch die Person angeschrien hat, während er langsam auf mich zu lief.

"Weißt du ich glaub diese Information hast du nicht verdient."

Er blieb gut einen Meter vor mir stehen, verschrenkte die arme vor der Brust und hatte immer noch das schelmische Grinsen im Gesicht. Er blieb still. Seine Augen wanderten über meinen ganzen Körper. Es war ein unangenehmes Gefühl so angeschaut zu werden. Warum lies er sich denn bitte so viel Zeit? Immerhin war nichts besonderes an mir.

Während er mich abcheckte nutzte ich ebenfalls die Möglichkeit ihn etwas naher zu betrachten.Er ist hübsch. Er hat braune Haare die lose auf seinem Kopf lagen und graue Augen die mich sofort faszinierten. Sie waren geheimnisvoll,ruhig und stürmisch gleichzeitig. Eine leichte Gänsehaut legte  sich über meine Haut, als seine Augen auf meine trafen.

"Achja und wie verdiene ich mir deinen Namen?" fragte er nun mit hochgezogener Augenbraue.

"Weißt du? Jemand wie du kann sich sowas nicht mehr verdienen, entweder du findest es irgendwie heraus oder ich bleibe halt die geheimnisvolle Unbekannte. " ich zwinkerte ihm noch kurz zu mit, bevor ich mich an den Jungs vorbei drängte und den Gang entlang ging. Die Person die vorher auf dem Boden saß hat sich offensichtlich schon aus dem Staub gemacht.

Arschloch.

Die nächsten Stunden verliefen ohne Drama. Die Mittagspause verbrachte ich draußen, unter einem Baum im Schatten. Adrain hatte recht damit gehabt, das es heute sehr warm werden sollte, aber draußen war es aufjedenfall noch besser, als in der Mensa der Schule.

Die letzte Stunde endete um halb 4 und anschließend machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle.

~925 Wörter

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