Sechs Tage

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POV Draco
Ich wachte am nächsten morgen sehr früh auf und Harry schlief noch seelenruhig an mich gekuschelt. Wie konnte er denn bitte schlafen? Gestern hatten wir erfahren, dass er in nicht mal einer Woche sterben würde und er blieb ruhig.
Ich beobachtete ihn eine Weile und nahm mir vor mir jedes kleinste Detail an ihm einzuprägen.
Ich wollte nicht dass er stirbt aber ich konnte ihn nicht daran hindern oder?
Ich malte mir im Kopf viele Szenarien aus nur um zu dem Schluss zu kommen, dass sie alle nicht gingen. Ich konnte ihn weder entführen noch ihn hier einsperren. Also war ich machtlos und ich hasste es das zuzugeben.
Ich strich mit meinen Blick nochmal über seinen Körper. Von seinen langen Beinen, über seine schmale Hüfte, den durchtrainierten Bauch hoch über die breiten Schultern und die starken Arme, zu den markanten Kieferknochen, den grünen Augen die mich beobachteten und den schwarzen weichen Haaren. Moment. Hatte er nicht grade noch geschlafen? Ich schaute ihn in die Augen und tatsächlich waren sie geöffnet und leuchteten mir entgegen.
„Du kleiner Stalker. Hast du mich die ganze Zeit beim schlafen beobachtet?" fragte er grinsend. Ich musste auch grinsen wurde dann jedoch wieder ernst als ich mich daran erinnerte warum ich ihn so angestarrt hatte.
„Ich wollte mir nur merken wie du aussiehst weil du ja bald sterben wirst." sagte ich nur traurig und eine kleine Träne renn meine Wange runter. Ich spürte die nasse Spur die sie hinterließ und merkte wie Harry sie wegküsste und mich dann in seine Arme schloss.
Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und atmete seinen Duft ein. Ich schloss die Augen und muss nochmal eingedöst sein, denn als ich die Augen dieses Mal öffnete lag Harry nicht mehr neben mir. Seltsam wo war er hin? Dann hörte ich aus dem Badezimmer Wasser prasseln. Er musste wohl gerade duschen. Ich stand auf und tapste immer noch nur in Boxer ins Bad. Harry hatte anscheinend gehört dass ich die Tür geöffnet hatte, denn sein Kopf tauchte hinter der duschabtrennung auf und er sah mich lächelnd an.
„Heyy Dray, ich hoffe du hast gut geschlafen." meinte er grinsend und ich grinste zurück.
„Ja schon aber dann warst du irgendwann weg und dann war es so leer und ich hab mich einsam gefühlt." erklärte ich ihm. Es freute mich, dass er sich so um mich sorgte aber er war doch derjenige der beschlossen hatte sich umbringen zu lassen.
„Dann komm doch her." meinte er. Meinte er das etwa ernst?
Zögerlich trat ich zu ihm in die Dusche, die groß genug für uns beide war.
Was war hier eigentlich los? Sonnst war er doch der Schüchterne von uns beiden. Er begann mich zu küssen und stupste leicht mit seiner Zunge an meine Lippe um um Einlass zu beten, den ich ihm auch gewährte. Anfangs schien es so als würde er die überhand haben und er drückte mich gegen die Wand der Dusche während das Wasser auf uns herunter prasselte, doch dann drehte ich uns um, sodass er an die Wand gedrückt wurde und ich anfing ihn weiter zu küssen.
Die Küsse wurden immer fordernder und ich drückte ihn noch fester an die Wand.
Wir brauchten fast eine Stunde zum duschen und als wir fertig waren gingen wir zum Frühstück.
Noch sechs Tage, dachte ich. Dieser Gedanke stimmte mich traurig und ich starrte auf meinen Teller. Ich konnte nichts essen, weshalb ich nur einen Apfel einsteckte. Ich traf mich mit Harry am Ausgang und wir verließen die Halle.
Er merkte anscheinend, dass etwas los war, denn er nahm mich in den Arm, was sehr süß war da er einen Kopf kleiner war als ich und er seine Arme um meinen Bauch schlang.
„Was ist den los Dray?" wollte er wissen. Ich seufzte auf und schaut ihn an. „Es ist so, ich hab dran gedacht, dass ich dich nur noch sechs Tage lang habe und das macht mich traurig." sagte ich traurig, was ihn dazu veranlasste sich noch enger an mich zu drücken.

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POV Harry

Ich wollte nicht, dass Draco wegen mir so traurig war. Um ehrlich zu sein hatte ich schon ziemlich viel Angst vor unserem Plan und davor zu sterben, aber das konnte ich ihm nicht sagen, oder? Ich ließ meinen Kopf an seine Brust sinken und einen einzelne Träne rann mir aus dem Augenwinkel. Draco musste es gemerkt haben, denn er hob mein Kinn vorsichtig mit zwei Fingern an und schaute mir tief in meine Augen, was ich erwiderte. Er streichelte mir langsam über den Rücken und versuchte mich damit zu beruhigen, was auch funktionierte. Er nahm meine Hand und zog mich aus dem Schloss, den steilen Weg runter bis an den See. Ich hätte mir denken können dass er hier hin wollte, da wir uns hier oft getroffen und viele schöne Nachmittage verbracht hatte.  Er ließ sich an einem großen Baum heruntersinken und zog mich zwischen seine Beine, sodass ich seinen Oberkörper als Lehne benutzen konnte. Dann legte er seine Arme wieder um mich.
Wir saßen den ganzen Vormittag an dem See und redeten über die schönen gemeinsamen Erinnerungen. Draco erwähnte den Tag in Hogsmead, wo er das erste mal Bertie Botts Bohnen probiert hatte

~~Flashback~~
Wir liefen gerade durch die Straßen in Hogsmead, als ich Draco in den Honigtoof zog. Er schaute mich verwundert an und fragte: „Was willst du hier?"
„Süßigkeiten kaufen natürlich." lachte ich und zog Draco weiter durch den Laden.
Zielsicher holte ich mir meine Lieblings Süßigkeiten aus den Regalen. Ich nahm fünf Schokofrösche und zwei Packungen Bertie Botts Bohnen. Draco beäugte meinen Einkauf kritisch, nachdem ich die 16 Sickel bezahlt hatte und wir wieder vor dem Laden standen.
Ich öffnete die erste Packung Bohnen und nahm mir die erste raus. „Mmmh... Blaubeere." stellte ich fest und hielt Draco die Tüte hin. Er nahm eine Bohne heraus und steckte sie sich in den Mund. Augenblicklich verzog er sein Gesicht: „Faule Eier." sagte er und musste husten.
Ich musste laut lachen worauf Draco mir nur einen gespielt bösen Blick zuwarf und dann versuchte mich zu schnappen. Ich war jedoch schneller und rannte los, er dicht hinter mir. So rannten wir durch ganz Hogsmead und ernteten ein paar verwirrte Blicke von anderen Hogwarts Schülern. Ein gutes Stück vor der heulenden Hütte hatte mich Draco dann doch erwischt und hielt mich an der Hüfte fest.
„Du wagst es mich auszulachen?" knurrte er und biss mir leicht in den Hals, was mich aufquietschen ließ.
„Draco ist ein Vampier." zog ich ihn auf und er begann zu kichern. Später liefen wir Hand in Hand zurück ins Schloss.

~~Flashback Ende~~

Bei dieser Erinnerung mussten wir beide lachen, da es so albern gewesen war.
Das Mittagessen ließen wir ausfallen und machten stattdessen einen Spaziergang im verbotenen Wald.
Als wir dann doch irgendwann Hunger bekamen, gingen wir in die Küche, wo uns die Hauselfen gerne essen gaben, da wir Freunde von Dobby waren.
Ich vermisste ihn sehr, genauso stark wie ich auch Sirius vermisste und sie sind beide durch die Hand von Bellatrix Lestrange gestorben. Wie ich diese Frau doch hasste.
Nachdem wir in der Küche Pfannkuchen gegessen hatten liefen wir weiter Ziellos durch das Schloss und unterhielten uns einfach über Gott und die Welt. Wir erzählten uns Erlebnisse die wir mit den verschiedenen Korridoren verbanden und ab und zu legte Draco seine Lippen sanft auf meine.
Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen und beschlossen dann anstatt in Drays Zimmer auf dem Astronomieturm zu übernachten, da wir dort unser erstes langes Gespräch geführt hatten, als wir beide Astronomie Strafarbeiten dort oben machen mussten. An diesem Tag hatte ich das erste mal gesehen, wie besonders Draco ist und dass er super lieb sein kann. Ich war damals mit meinen Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen.

~~Flashback~~

...

Das war auch das 13 Kapitel
(1290 Wörter) Habt ihr irgendwelche Wünsche?
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