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Atmen. Ich hatte manchmal das Gefühl es nicht zu können. Ich hatte manchmal einfach das Gefühl zu ersticken. Genauso wie jetzt. Es war Anfang Oktober. Ich konnte nicht atmen. Und niemand schien das zu bemerken. Meine Lungen schienen sich einfach nicht mehr zu bewegen. Meine Atemzüge wurden einfach nicht wahrgenommen. Einatmen. Atmen. Die Luft strömte in meine Lungen und ich hielt sie mir fest. Hilfe. Denn ich hatte Angst, es sei meine letzte Luft. Atmen. Ich musste tief durchatmen. Einfach atmen. Selbst das sollte ich noch irgendwie hinbekommen. Atmen. Hier war alles so laut. Die Lehrerin schrieb auf die Tafel und sie lachten und redeten so laut miteinander. Atmen.
Meine Augen sahen sich im Raum um. Ausatmen. Atmen. Ich atmete tief aus, nahm den Stift in die Hand. Würden sich meine Finger doch nicht so taub anfühlen. Es war schwer zu denken. Atmen. Die grüne Tafel, die weiße Wand, die vielen Menschen, die braunen Tische. Ein Klassenzimmer. Der Junge neben mir sah kurz zu mir. Atmen. Sagte ich mir selbst. Tief Luft holen. Ich fühlte mich komisch. Ich fühlte mich so wahnsinnig. So schlecht. Meine Augen sahen die Buchstaben nicht. Atmen. Ich blickte auf die Uhr. Noch 2 Minuten. In mir wurde alles unruhig. Alle wurden unruhig. Schließlich war jetzt Freitag. Schließlich durften wir endlich nach Hause. Ich wollte nach Hause. Ich wollte wieder zu ihm, auch wenn er mir nicht gut tut. Ich liebte ihn einfach zu sehr. Atmen. Ich holte tief Luft, legte den Stift hin. Ich schloss meine Augen. Atmen. Ich holte tief Luft, behielt sie in mir. Ich hatte Angst, dass es meine letzte sein würde. Atmen.
Ich öffnete meine Augen wieder.Jetzt. Das Ende des Schultages. Ich stand auf, schmiss mein Heft in meine Tasche und schulterte sie mir. "Wo willst du so schnell hin? Wir sind noch nicht fertig." Atmen. Ich schluckte schwer, legte meine zitternde Hand an die Klinke. Es war Freitag. Die letzte Stunde. Die letzte Sekunde. Ich trat raus. Ich muss nach Hause. Ich zog mir meine Kapuze zurecht und rannte den ganzen Weg bis zur Bushaltestelle. Atmen.
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Rain || Yoonmin
Fanfiction"Weil wir uns lieben." Er gab mir Drogen, er schlug mich und er zwang mich zum Sex. Und trotzdem konnte ich nicht gehen, weil ich wusste, dass er ein guter Mensch war. Weil ich ihn liebte. Weil wir uns liebten. +Drogen +Sex +Gewalt +Yoonmin +BoyxBoy...