N

1.8K 125 3
                                    

!TW: Seelische Gewalt, Körperliche Gewalt, Sexuelle Gewalt!

N

Nein. Wie schön es wäre, dieses einzelne Wort aussprechen zu können. Ich gebe ein paar Beispiele:

Nein, ich will diese Drogen nicht nehmen. Nein, ich will keinen Sex mit dir haben. Nein, ich möchte nicht, dass du mich schlägst. Nein, Yoongi. Ich will das nicht.

Aber vielleicht sage ich diese Dinge ja doch häufig genug und er hört sie einfach nicht. Genauso wie jetzt. "Jimin." Er tat mir weh. So wirklich, denn dieses Mal hatte ich keine Drogen bekommen, die mir diese Schmerzen in etwas gutes verwandelten. Dieses Mal hatte ich kein Nervengift, das mich betäubte. "Yoongi... Das tut weh." Er wurde nicht sanfter oder langsamer, nein. "Nein, Yoongi." Nein. "Halt doch einmal deine Fresse!" Er hat mir weh. "Nein..." Seine Hand griff in meine Schulter. Er war so grob und es gefiel mir nicht. "Yoongi..." Er wurde lauter, um mich zu übertönen. "Du sollst nur dieses Mal die Fresse halten! Deswegen ficke ich dich lieber, wenn du high bist!" Nein. Es wäre doch so einfach, wenn man es auch hören würde. Liebe. Du liebst mich nicht. "Höre bitte auf." Er schlug mir auf meine nackte Haut. "Was, Jimin!? Was ist los?" Er ließ mich los und ich setzte mich schnell hin und zog mir die Decke über meinen Körper. Ich fühlte mich schlecht. "Ich möchte das nicht, Yoongi.", schluchzte ich. Er sah mich stumm an und ich zog die Decke einfach weiter zu mir. Es ging natürlich nicht gut, denn Yoongi saß auf ihr. "Schatz..." Ich machte mich kleiner. "Du- du verstehst das nicht, Yoongi." Schnell wischte ich mir die Tränen weg. "Du warst nicht da und ich dachte, heute-" Atmen. "Ich dachte, heute könnten wir mal etwas schönes machen." Er stand auf, kam zu mir. Ich rückte etwas weg. Dabei setzte er sich einfach zu mir und legte einen Arm um mich. "Okay. Schon gut." Gut? Heißt das, dass er nichts machen wird? Seine Hand streichelte meine geschwollene Wange entlang. "Schon gut. Ich liebe dich." Er legte seine Lippen auf meine. So sanft. Liebe. Es fühlte sich schön an. Seine Hand griff in meine Hüfte, doch diesmal wollte er mich nur sanft zu sich ziehen. Seine Lippen, seine Hände. "Ich wollte nicht, dass es so für dich wird." Er strich mir über die Wangen. "Du bist mir wichtig, Jimin." Macht. "Verzeihst du mir?" Nein. "Ja, ich-" Ich nahm seine Hände in meine. "Ich verzeihe dir, weil ich dich liebe." Was hast du getan? "Mach aber heute nichts mehr, ja? Ich möchte schlafen gehen." Er lächelte. Sein Lächeln galt nur mir. "Ja, ist gut." Ich nickte schnell, schob mich an ihm vorbei. Ich wollte wieder in mein Zimmer gehen. Ich wollte mich ausruhen, denn morgen hatte ich wieder Schule. Ich wollte es wirklich. "Jimin? Schlafe heute bei mir." Gewalt. "Wieso? Ich habe doch mein eigenes Zimmer." Er ging zu seinem Schrank, holte Kleidung raus. "Weil ich dich vermisst habe, Hase." Atmen. Berührungen. Liebe. "Ja... Ich hole mir etwas zum Anziehen." Ich wich seinem Blick aus, denn seine Augen lagen immer noch bei meinem Körper und nicht bei mir. "Ich habe hier Sachen." Er öffnete seine Arme für mich. Liebe. Macht. Gewalt. Schnell fiel ich in seine Arme, drückte ihn fest an mich. "Mach mir eine Freude und schlafe heute bei mir." Ich nickte schnell, atmete ein. Er roch so gut. Er roch nach meinem Geliebten, nach Yoongi und Sex. "Ich will dich glücklich machen, Yoongi." Er lachte leise, drückte mich mit seinen starken Armen näher an seine Brust. "Und ich will dich glücklich machen, Jimin." Was tust du mir dann an?

Schnell schlüpfte ich in den großen Pullover von ihm. Er roch so gut. Er saß auf seinem Bett, sah mir zu. "Gefällt er dir?" Ich nickte hektisch, zog den Kragen hoch zu meiner Nase und roch an ihm. "Ja, sehr." Er lächelte. "Dann schenke ich ihn dir." Nein. Ich kicherte leise und schüttelte den Kopf. "Dann mag ich nicht." Er legte seine Kopf schief. "Wieso nicht?" Ich sah verträumt aus dem Fenster. Die Sterne waren schon viel zu lange am Himmel. "Weil er dann nicht mehr meinem Yoongi gehört." Er folgte meinem Blick. "Dann magst du ihn nur, weil es meiner ist?" Liebe. "Weil ich Yoongi liebe." Er stand auf und umarmte mich dann von hinten. "Du bist so süß." Liebe. Berührungen. Du machst mich kaputt.
Vorsichtig legte ich mich in seine Arme und konzentrierte mich auf das Atmen. "Gib mir deine Hand, Jimin.", flüsterte er leise. Ich schluckte schwer. "Weißt du, Yoongi?" Seine Finger zogen meine Hand zu sich. "Ich bin froh, dass ich heute keine Drogen hatte." Er hatte meine Hand ganz fest in seinem Griff. "Wirklich? Vermisst du sie nicht? Was ist mit Entzugserscheinungen?" Ich drückte mich näher an ihn. "Ich brauche nur dich.", hauchte ich leise. Ich mochte die Drogen nicht. Nein. Drogen waren scheiße. Er führte meine Hand zu sich. Nein. "Was machst du?" Panik. "Ich war eben noch nicht fertig, Jimin." Macht. "Ich dachte, wir schlafen jetzt..." Ich zuckte zurück und dennoch hielt er mich fest. "Langsam." Nein. "Yoongi! Ich dachte..." Gewalt. Seine Hand zwickte mich in meine Haut. "Ich will es Jimin!" Ich nicht! Seine Hand führte meine. "Wieso machst du das nicht alleine?", zitterte ich. Er drückte mich näher. "Weil ich will, dass du das machst." Nein, ich wollte das nicht. Ich drückte mich von ihm weg und doch hielt er sich bei sich und seine Hand wurde schneller. Meine Hand wurde schneller und sein Keuchen wurde lauter. Ich dachte, du liebst mich... Nein. Meine Lippen bebten und ich schluchzte leise auf. "Nein, lass mich gehen."
"Nein, Jimin. Noch ein bisschen." Nein. Wieso hörte er denn nie auf mein Nein? Nein.

Rain || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt