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!TW: Seelische Gewalt!

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Küsse. Ich liebte seine Küsse. Ich liebte sie über alles. Seine warmen, sanften Küsse, die mir das Gefühl gaben, dass er mich liebte. Dass ich mehr sei, als nur ein Junge, dem er Drogen gab. Dass ich mehr sei, als ein Junge, den er zum Sex zwang. Ich liebte seine Küsse. Genauso wie heute. Sanft und vorsichtig umschlossen seine Lippen meine. Er schmeckte süß und wahrscheinlich lag es nur an mir, denn ich hatte gerade noch das Brot mit Schokolade gegessen. Seine Augen leuchteten so stark. So warm. Atmen. Manchmal vergaß ich es schnell. "Weißt du noch?", flüsterte er leise. Seine Lippen küssten mir meine Wange. Küsse. Ich liebte seine Küsse. "Heute gehe ich weg und komme erst morgen Abend wieder." Seine Stimme war sanft und warm. "Vergiss nicht deinen Schlüssel und vergiss auch nicht etwas zu essen." Seine Lippen drückten sich auf meine. Sanft und lieb. Küsse.
Er zog sich seine Jacke an, direkt vor meinen Augen. Ich habe Yoongi schon lange mehr aus dem Haus gesehen. Er drehte sich mit einem leichten Lächeln um und streckte seine Arme nach mir aus. Was tust du mir an? Ich ging schnell in seine Arme. Er drückte mich fest an sich. Seine Berührungen. "Ich komme morgen Abend wieder.", wiederholte er leise. Ein Kuss. Viele Küsse. Er. Die Drogen. "Was ist, wenn ich meinen Schlüssel vergessen habe?" Er grinste. "Wirst du nicht." Ich war mir da nicht so sicher. Ein Kuss. Und noch einer. Und noch einmal. Und er lächelte. Sein Lächeln gilt nur mir. So lieb und sanft. Ein Kuss. Intensiv. Er küsste mich wieder und wieder und wieder. "Ich liebe dich, Jimin.", flüsterte er, zog mich in eine behutsame Umarmung. Berührungen. Intensiv. "Ich liebe dich auch, Yoongi." Jacke... Das kann ich ihm nicht antun.

Und es kam, wie es kommen musste. Als Yoongi gegangen war, ließ ich ohne Wissen meinen Schlüssel zu Hause. Natürlich tat ich das. Also saß ich voller Panik in der ersten Stunde und versteckte - den Tränen nahe - mein Handy unter dem Tisch. Sollte ich Yoongi jetzt wirklich anschreiben? Ich konnte nicht. Ich durfte das nicht. Zitternd tippte ich meine Nachricht in das Textfeld. 'Ich habe meinen Schlüssel vergessen.' Angst kam auf. Was wird er dazu sagen? Was wird er mit mir machen?
Und ich hatte solche Angst, dass ich die Lehrerin vor mir nicht bemerkte. "Handy her." Konnte es noch schlimmer werden? Ich sah sie nicht an, legte ihr stumm mein Telefon in die Hand. Wieso wurde nie jemand erwischt und dann ich? Ich traute mich nicht irgendetwas zu machen. Ich malte mir schon aus, auf der Straße zu übernachten. Taehyung tippte mich an. "Alles gut? Mach dir nichts daraus. Sie gibt es dir nach der Stunde sicher wieder." Das war es nicht. Ich zuckte mit den Schultern, starrte auf mein Heft. Atmen. Und ja nicht weinen. Crystal Meth.

Eine halbe Stunde später - ich saß immer noch in diesem Unterricht - klopfte es an der Tür. Unsere Lehrerin hörte das Reden auf. "Herein!" Ich erstarrte. Yoongi. "Hallo. Entschuldigung. Ich muss mal kurz mit Jimin reden." Ich sah auf, zog meine Kapuze etwas zurück. Seine Augen funkelten. "Ja, ist gut." Verwirrung. Was machst du hier? Er lächelte leicht, ließ die Tür offen und lief schnell zu mir. Kuss. Er drückte seine Lippen auf meine Stirn. "Ich habe dir gesagt, lass die Schlüssel nicht liegen.", sagte er leise. Mein Hals war zu trocken. Ich konnte nichts sagen. "Du bekommst meine. Aber wirklich, Jimin. Wenn du die verlierst kommen wir beide nicht mehr nach Hause." Er lachte leise auf und sah mir in die Augen. Ich nickte schnell. Er strich mir über meine geschwollene Wange, beugte sich zu meinem Ohr. "Und wenn ich morgen Abend wiederkomme, dann verlange ich eine große Entschädigung." Atmen. Berührungen. Crystal Meth. Drogen. Küsse. Er küsste mich flüchtig auf die Wange, zog mir meine Kapuze über die Augen und legte mir einen Schlüssel auf mein Heft. "Entschuldigen Sie die Störung. Bis morgen, Jimin." Ich atmete ein. "Tschüss, Yoongi. Ich-" Er holte tief Luft. "Ich weiß." Ausatmen. Die Tür schlug zu bevor ich meinen Satz noch hätte beenden können. Ich liebe dich. Der Kuss prickelte noch auf meiner Haut. Atmen. Ich durfte das Atmen nicht vergessen. Küsse.

Ich lag auf seinem Bett, strich langsam über die Matratze, auf der er eigentlich liegen sollte. Ich vermisse dich, wann kommst du nach Hause? Ich legte mich auf sein Kissen roch daran. Yoongi. Ich war viel zu abhängig von ihm. Was hast du nur getan? Der Regen draußen hielt mich wach. Entzugserscheinungen. Drogen. Nein. Ich wollte keine nehmen. Auf keinen Fall. Hilfe. "Ich liebe dich, Yoongi." Küsse. Und wenn ich mich konzentrierte, dann spürte ich seine Küsse auf meinen Lippen. Küsse. 

Rain || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt