IN EINEM GROSSEN GEBÄUDE EINER TAGESZEITUNG
Allen kam der Fahrstuhl vertraut vor. Anfänglich dachte er, dass dies eine Nachwirkung des „Schleiers der Geborgenheit" sei. Doch er irrte. Als sich die Türen öffneten, wurde er sich dessen bewusst. Er befand sich in der Etage seines Arbeitsplatzes. Es war schon weit nach Redaktionsschluss. Es war spät, sehr spät. Zunächst musste er seinen ersten Teleportationssprung verarbeiten. Und das vollzog sich ungefähr wie folgt:
„Oh Mann, Oh Mann o Mann. ... Oh Mann oh Mann oh Mann ..." [an dieser Stelle kürzen wir ein wenig ab] „... Bäume, die mich verfolgen, ein Gnom und ein Sprung durch Raum und Zeit. Das ist so verrückt ... so verrückt kann gar keiner sein. Das muss einfach wahr sein. Apropos Zeit. Was passiert eigentlich wenn ich mich selbst treffe und ist so ein Sprung nicht gefährlich? Ist an meinem Körper noch alles dran oder bin ich von innen nach außen gestülpt, wie der Affe in dem Film ‚Die Fliege'?" Schnell starrte er an sich herab. Alles schien in Ordnung zu sein. Zumindest auf den ersten Blick. Außerdem war er noch total high von dem Schleier der Geborgenheit. Und er hatte eine mordsmäßige Erektion. „War dies eine Nachwirkung des Sprungs? Wie lange würde sie andauern? Wurde er jetzt größer?"
Als ob der Gnom Gedanken lesen konnte (obwohl er diesen Blick von Erst-Springern kannte und ganz und gar nicht Gedankenlesen konnte) flüsterte er: „Das ist eine ganz normale Reaktion von Probanden die teleportieren. Eine Nachwirkung des Schleiers bzw. des absoluten ‚high'-Gefühls. Geht auch Frauen so. Manche von Ihnen gehen tierisch ab nach einem Sprung mit mir ... Du hast doch keine homosexuellen Neigungen, oder!?"
Allen winkte ab und der Gnom seufzte erleichtert. Allen trat vorsichtig aus dem Fahrstuhl heraus. Er befand sich an seiner Arbeitsstelle. Nur war sie diesmal im Dämmerlicht der Nacht etwas ruhiger als sonst. Er schlich in Richtung seines Schreibtisches. Er musste die Adresse der Waldexpertin Dr. Popheila noch in seinen Unterlagen haben. Er begann seine Schubladen zu öffnen und in dem Zettelwust, welcher sich darin befand, zu wühlen. Ilt stand hinter ihm. Kein Wunder das er keinerlei Informationen von dem Computer bekommen hatte. Wenn Allen die Adresse nicht in den Computer eingibt, hatte der Mainframe keinerlei Zugriff darauf. Und unter der alten Adresse war sie seit der „Invasion" durch die Presse schon lange nicht mehr zu finden.
Während des Suchens begann Allen ein wenig klarer im Kopf zu werden. Die Nachwirkungen des Schleiers endeten nun vollständig. Während er suchte, musterte er nebenbei die Umgebung. Ihm fielen die Überwachungskameras und der Sicherheitsdienst im unteren Teil des Gebäudes ein und natürlich die übereifrigen Neulinge und die alten Workaholics, die ab und zu des Nachts auch gerne noch arbeiteten. Nun musterte er die Gegend deutlicher und erkannte, dass in dem Büro seines Chefs noch Licht brannte. Er bemerkte auch den geöffneten Türspalt. Er wurde extrem nervös. Er blätterte schneller und fand endlich den gewünschten Zettel. Er flüsterte: „Ilt, ich hab's wir können ..." Doch als er sich umdrehte stand dort gar nicht mehr Ilt, sondern ...
Inzwischen krochen kleine Würmchen aus der Wiese in der Nähe eines kleinen Parks. Diese Würmchen wuselten weiter über die Straße in die Richtung eines uns vertrauten Gebäudes einer großen Zeitung. Sie huschten weiter um sich in Richtung des Belüftungsschachtes zu begeben. Dann wollten sie in ihm hochklettern, denn sie hatten einen Auftrag: Das Übernehmen eines oder mehrerer weniger intelligenter Lebewesen, um dann ihre Ziele zu terminieren.
... Mrs. Kabolskiw, die reizende Assistentin seines Chefs. Ihre atemberaubende und sehr berauschende Schönheit wurde in dem Abendlicht mehr als unterstrichen. Sie war diesmal etwas legerer gekleidet. Zwar hatte sie noch immer einen strengen Zopf und war perfekt geschminkt, aber sie hatte etwas Bequemeres an. Aber immer noch mit Stil. Sie trug eine einfache weiß rosa karierte Bluse, eine blaue Jeans und angenehme Turnschuhe. Selbst ohne High-Heels, Minirock und tiefen Ausschnitt wirkte sie unheimlich erotisch. Wenn nicht sogar noch mehr. Sie sah nicht mehr so weit, weit weg und unerreichbar aus. Sie musterte ihn streng von oben bis, ja bis auch zur Wölbung seiner Hose. Sie wandte aber ihren Blick schnell wieder in sein Gesicht. Sie wirkte, wie gesagt, streng, aber auch ein klein wenig ängstlich, denn Sie war sehr verwundert ihn hier anzutreffen.
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Gnom, unser
FantasyEin Mann, der sich für einen Gnom hält, befindet sich in ärztlicher Behandlung. Er gibt sich seinen Wahnvorstellungen hin und bemerkt, dass diese sein Leben ziemlich aufregend gestalten. In diesem Leben hat er eine Mission. Er muss verschiedene Para...