12 - Police Department Weststreet

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EIN GROSSES SEHR BELEBTES POLIZEIREVIER IN EINEM GROSSEN NOCH BELEBTEREN STADTTEIL

Allen Fine kam äußerst irritiert aus dem Polizei-Gebäude. Die „Inspektors" beäugten ihn noch eine Weile misstrauisch aus dem 30. Stockwerk. Nun, er konnte natürlich nicht wissen, dass er beobachtet wurde, und schon gar nicht, ob es sich um das 30. Stockwerk handelte, oder nicht. Genauso hätte es auch das 24. gewesen sein können ... aber er spürte es – irgendwie. Schon skurril die ganze Sache. Zuerst erlebt er sowas wie ein Deja Vu, dann findet er den Mut, seinen Chef zu ignorieren, lässt sich von den Beinen der Chef-Sekretärin nicht verführen und landete nun auch noch bei der Polizei. Zumindest war dies eine willkommene Abwechslung. Nun gut, gewisse Ängste kamen auch dazu:

1. Er würde sich wahrscheinlich einen neuen Job suchen müssen.

... und ...

2. Wer in Gottes Namen begeht so einen riesen Aufwand in ein Hochsicherheitssystem einzubrechen, bei einem bis dato unknackbaren Super-Computer den Zugang zu knacken, ohne die geringsten Spuren zu hinterlassen, um dann nur einen Namen (nämlich seinen) anhand seines Nummernschildes herauszufinden?


Das war zu viel für ihn. Kein Wunder das ihm die Police-Officers, Special-Agents, Was-auch-immer's nicht glaubten, dass er keine Ahnung hatte, wer ihm da hinterher spionierte. Vermutlich hielten sie ihn für ein hohes Tier einer Terroristen-Zelle. Die würden ihn bestimmt nicht mehr aus den Augen lassen ... vermutlich wurde er auch schon eine ganze Weile überwacht ... vom Staat ... oder von Terroristen? Gab es da überhaupt einen Unterschied? – Jetzt war keine Zeit für Paranoia. Es galt einen kühlen Kopf zu bewahren, nachzudenken. Das einzige was jetzt half war ein schöner billiger Whiskey aus einem Schrank in seiner Wohnung. Und dort begab er sich nun hastig hin.

Zu Hause bog er mit seinem rostigen Ford in die Auffahrt ein. Sein Nachbar beäugte ihn über die Hecke hinweg. Er wunderte sich wahrscheinlich sehr darüber, dass Mr. Fine am helllichten Tage, mitten in der Woche einfach nach Hause fuhr. Urlaub hatte er ja eigentlich so gut wie nie. Außerdem war er so abweisend.

Schnell schloss er die Garage hinter sich. Im Hause machte er sogar alle Rollos herunter ... „Ganz ruhig Allen... " sprach er zu sich selbst, „... ich bin doch der große Journalist Allen Fine ... ich habe vor nichts und niemandem Angst ... nichts kann mich von einer guten Story und dem Pulitzerpreis abhalten!"

Er wusste nicht, ob er es zu sich in Gedanken oder laut vor sich hin sprach. „Wie nennt man eigentlich diesen Geisteszustand wenn man etwas vor sich hin brabbelte? – Ach ja, verrückt!" dachte er. Seine Hände zitterten. Schnell ging er zum Schrank, um seine „Medizin" einzunehmen. Er wollte sich den Whisky in sein Glas einschenken. Aber er zitterte zu stark. Schnell nahm er einen ordentlichen Schluck aus der Flasche. Wozu Zeit verschwenden!? Sein Nachbar hatte ihn so beäugt ... vielleicht war er ja ein Spion „Na super ... jetzt habe ich auch noch Paranoia. Schizophrenie, Paranoia und ... eh ... verrückt, einfach und schlichtweg verrückt!" Es war zwar schon immer sein Traum im Mittelpunkt zu stehen. Allerdings als guter Journalist, der für sein Können bewundert und dementsprechend bezahlt und verehrt wurde, aber doch nicht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes oder einer terroristischen Vereinigung! ... „Nun ganz ruhig, das bringt mich nicht weiter. Am besten noch einen Schluck." Welche Story könnte so wichtig sein, dass ihn der Staat, Terroristen oder wer weiß was für eine Organisation mit so einem extrem hohen Aufwand ausspionieren würde? Er ging alle im Geiste durch .... Mein Gott, seine Artikel waren alle so belanglos, mit belanglosen Leuten, wie Bücher-, Schmetterlingssammler, etc. Nicht ein Politiker oder Wissenschaftler von Bedeutung war dabei. Doch – halt – war da nicht was von einem Waldexperten und irgendwelchen verschwundenen Bäumen? – Genau, das musste es sein. Der Wissenschaftler hatte doch irgendjemanden entlassen. Schnell schaltete er seinen Laptop ein, um sein Material zu der Story nochmal zu überfliegen, ohne die Whiskey-Flasche dabei loszulassen.

Materialisieren ... erneut mit einem leisen „Ding". Zumindest hatte unser Ilt diesmal kein Deja Vu ... denn dieser Ort war neu. Ein Ort, an dem er noch nie war. Und dieser Ort war gut. Jeder Ort, an dem er noch nie war, war gut. Denn eine anhaltende nicht enden wollende Reise an immer und immer wieder denselben Ort war schon mehr als deprimierend. Nun gut. Dieser Ort war neu. Das Problem war, dass es an diesem neuen Ort auch noch dunkel war, obwohl es an diesem Ort nachmittags hell sein müsste ... schließlich war es Frühling. Gott sei Dank bemerkte unser Ilt, dass dies nicht an einer plötzlichen Erblindung durch das viele Masturbieren oder gar an dem Teleportieren mit dem damit verbundenen Entmaterialisieren und anschließendem Materialisieren lag. Nein, es hatte jemand schlicht und ergreifend die Rollos runtergelassen und die Fensterläden zugemacht. Und dieser jemand stank ungemein nach Alkohol und schnarchte. Im Dunkeln tapste er umher, doch seine Augen gewöhnten sich allmählich an sie. Dann sah er ihn ... Allen Fine ... auf dem Bett schlafend mit einer Pulle auf dem Bauch und einem Haufen von Ausdrucken seiner geschriebenen Artikel herum liegend.

Ähm – Mr. Fine?" sprach Ilt etwas zögernd. - Keine Reaktion. Er sprach etwas lauter: „Mr. Fine!" – Wieder keine Reaktion. Er trat mit dem Fuß gegen die Beine ... nur ein verächtliches „Eeh" wurde erwidert, welches sich schließlich in ein entspanntes Schnarchen umwandelte und fröhlich fortgesetzt wurde. Mist, er hatte sich so richtig tief in den Schlaf getrunken. Aber die Zeit drängte nach wie vor. Sie beide mussten ja zur Waldexpertin. Da half nur eins ... eine schnelle Entnüchterungskur.

Als Allen die Augen öffnete und er entschloss wieder wach zu werden, hatte dies einen Grund. Der Überlebensinstinkt meldete dem Bewusstsein: „Hey Kleiner, wach schnell auf und tu was, sonst stirbst Du!" – Adrenalin tat sein übriges dazu.

Als sich die Lider langsam öffneten, sah er Fische um ihn herumschwirren. Dann spürte er die Kälte des Wassers auf seiner Haut und schließlich, als seine Lungen vergeblich Luft einzuatmen versuchten und stattdessen nur Wasser einsaugten, tauchte er ruckartig mit seinem Kopf aus dem Wasser auf und hustete ein paar Mal. Dann erst hatte er Gelegenheit sich umzusehen und zu wundern, weshalb er nicht mehr in seiner Wohnung war, sondern inmitten eines schönen Waldsees. Nachdem er angestrengt nachdachte, wie er im Suff hierhergekommen sein mochte, erschrak er. Denn das wunderschöne Panorama des Waldes beinhaltete auch eine Person, die er nicht kannte, aber ihm irgendwie vertraut vorkam. Ein erneutes Gefühl des „Schon mal da gewesen" lag in der Luft – oder sollte ich präziser weise in der Waldluft sagen?

Wie ... wo ... was ..." stotterte Allen Fine verängstigt, angespannt und auch sehr empört.

Mmmh ... nun ja ... wie soll ich's erklären ... mein Instinkt sagt mir dass ich sie beide retten muss. Dr. Susan Popheila und Sie. Zumindest habe ich das schon mehrmals versucht – hat nicht geklappt – aber ich glaube, dass es langsam Zeit wird, dass es klappt ... sie verstehen – Raum-Zeit-Gefüge, Gefahr zweier identische-geladener atomarer Massen, Urknall, Zerstörung der Welten und so ..." versuchte sich Ilt zu erklären.

Was!?" antwortete Allen jetzt nur noch verärgert, da er eigentlich auf eine verständliche Antwort gehofft und er es anscheinend mit einem „Durchgeknallten" zu tun hatte, der – obwohl er sich nicht erinnern konnte – ihm ziemlich vertraut vorkam. Immerhin kam ihm der Name bekannt vor: „Dr. Susan Popheila – Sie meinen die Waldexpertin, die ich in einem meiner Artikel erwähnte? – Aber zu der wollte ich doch erst fahren, woher wissen Sie das, wer sind Sie und wieso werde ich überwacht?" Nervös blickte Ilt umher, so als ob sie dringend von hier verschwinden müssten, weil jederzeit eine große Gefahr drohen könnte.

Gnom, unserWhere stories live. Discover now