Zuflucht beim Feind

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Anti-Wanda konnte wirklich nicht mehr fliehen. Da blieb mir nichts anderes übrig, als mich dazu zu entschließen, uns vor Jean Claude zu ergeben und sich wegsperren zu lassen. Das Elfengefängnis war eine bessere Option als das Verließ der Anti-Elfen Welt. "Aber da sind wa nich' frei," schluchzte meine Frau:" und wa leb'n dann in getrennt'n Zell'n!" "Nicht unbedingt. Wir haben uns unbewusst seit Jahrzehnten an Da Rules gehalten. Er muss uns nun nach den Regeln der Elfenwelt richten," versuchte ich sie zu beruhigen.:" außerdem gibt es dort regelmäßige Mahlzeiten." "Woll'n wa das dann versuch'n?" Fragte meine Frau:" Ich kann net mehr flieh'n!" Ich überlegte sehr angestrengt. Wir würden unsere Freiheit dafür Opfern müssen, wenn wir nicht mehr vor unserem Sohn verfolgt werden wollen. Ich seufzte. "Ist gut Liebling. Wir machen uns auf den Weg zu Jean Claude und ergeben uns." Ich nahm meinen Zauberstab und sprach ,den wahrscheinlich letzten Zauber, aus. Im Nu standen wir vor Jean Claude in seinem Büro. "Was macht ihr denn hier? Ich werde euch sofort Ins Gefängnis stecken!" Rief der Riese vor uns und starrte mir tief in die Augen. Ich hasse Augenkontakt noch um einiges mehr als Körperkontakt. "Deswegen sind wir hier. Wir wollen uns Ergeben," Flüsterte ich. Meine Frau und ich legten unsere Zauberstäbe auf den Tisch. Jean Claude war überrascht. "Warum der Sinneswandel? Als Herrscher der Anti-Elfen Welt? " "Ich bin nicht mehr der Herrscher, sondern mein Sohn Foop ist es nun. Wir werden seit Jahren sowohl von deinen Truppen, als auch von den Anti-Elfen verfolgt. Meine Frau kann es nicht mehr, sie hält diese Ungewissheit nicht mehr aus. Darum sind wir hier!" Sagte ich sehr leise. "Und ihr erwartet jetzt, dass wir hier ein Apartment für euch bereitstellen?" Fragte Jean Claude. "Nein, wir wollen nur zusammenbleiben. Mehr wollen wir nicht. Du kannst uns wie die anderen Gefangenen wegsperren." Gab ich zur Antwort:" Du hast dann uns gefangen und wir wären nicht mehr auf der Flucht!" Jean Claude überlegte. "Wir würden alles über uns ergehen lassen, ohne uns zu wehren! Wir wollen nur nicht getrennt werden!" Flehte ich. "Und wir woll'n nich hungern," fügte meine Frau hinzu. Jean Claude schaute in seinen Laptop. "Wow keine Straftaten die letzten 8046 Jahre! Na schön, ihr werdet zusammen in eine Zelle gesperrt." Meinte Jean Claude und griff uns beide, mit der einen Hand an den Flügeln. Mit der anderen Hand nahm er unsere Stäbe. Danach brachte er uns zu einer Zelle. Einige Wachleute eilten zu uns hin. Ich wusste, was dies Bedeutete. Sie würden uns in naher Zukunft in Ketten legen. Es würde das erste mal sein, dass ich bei Bewusstsein bin und ich mich nicht wehrte. Und so war es auch. Ich kniete auf dem Boden und hielt still. Wieder hatte ich dieses verhasste Halsband um. Es war ein graus  mit dem Ding. Wenigstens machten sie meiner Frau kein Halsband um, sondern machten einfach die Kette sehr locker um den Hals. Eigendlich sinnlos, da sie diese theoretisch über den Kopf ziehen könnte, aber naja. Soll nur so aussehen, als wenn sie angekettet wäre. Jean Claude wusste, dass Anti-Wanda nicht ohne mich verschwinden würde. Daher reichte es ja, dass sie mich nur anketteten. Zum Glück. Sie würde es nicht ertragen. Die große Glastür wurde zugeknallt  und wir waren gefangen. Noch nie zuvor war eine Gefangen nahmen so friedlich vonstatten gegangen. "Sollten wir die zwei nicht sicherer verwahren?" Fragte ein Wachtmann. "Nein, brauchen wir nicht. Sie werden von ihrer eigenen Spezies verstoßen. Sie haben schon seit Jahrtausenden kein Unglück mehr über die Erde gebracht und sie sind freiwillig hier, da sie nicht mehr fliehen wollten. Und wo sollen sie hin? Sie sind nirgends Willkommen." Meinte Jean Claude. Wie recht er hatte. Er drehte sich zu uns um und grinste. Nie hätte er es sich erträumt, dass er eines Tages so einfach mich dazu bringen könnte, mich selbst zu ergeben. "Ach so, zu deiner Befürchtung, Anti-Wanda, es gibt hier drei Feste Mahlzeiten. Sechs Uhr morgens, zwölf Uhr Mittags und sechs Uhr Abends. Im Moment haben wir Nachmittag, 3Uhr 34." Sagte Jean Claude zu meiner Frau. Das klang ja nahezu so, als wenn es hier ein paar Veränderungen in der Justiz gab. Als ich das letzte mal hier war, gab es nicht unbedingt jeden Tag etwas zu essen. Jean Claude ging. Mein Schatz und ich saßen nun in der Zelle, welche größer war als die gewöhnlichen, welche ich kannte. Meine Frau klammerte sich an mich. Sie wurde langsam ruhiger. Sie entspannte sich von Minute zu Minute. Ihr war bewusst, dass sie sich nicht mehr darum sorgen musste, dass irgendjemand hinter ihr her war. Es beruhigte mich ebenfalls. Ich fühlte mich dadurch erleichtert. Wenn es meiner Frau nicht gut geht, dann geht es mir ebenfalls nicht gut. Das ist einfach so.

Um Punkt sechs Uhr wurde uns Essen in die Zelle gestellt.  Tomatensuppe und je eine Scheibe Brot. Da mir von Roten Lebensmitteln immer schlecht wird, gab ich meinem Liebling meine Suppe. Ich aß mein trockenes Brot. "Hier, kannst'e hab'n!" Sagte sie zu mir, und streckte ihre angebissene Scheibe Brot in meine Richtung. Dankbar nahm ich sie an. Nun hatte ich zwei Scheiben zum Abendessen bekommen. Aber es wird bestimmt nicht immer nur Rotes Essen geben.

Anti-Cosmo Und PiroschkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt