Erwischt

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Jean Claude war nun dauerhaft als Sozialpädagoge an unserer Schule tätig. Als ich nach Wochen wieder zur Schule ging, half er mir des öfteren. Irgendwann bestand er darauf, dass ich jede Woche in einer meiner Freistunden ihn zu einem Gespräch aufsuchte. Er meinte, dass würde meiner Psyche gut tun. Ich erzählte es Piroschka, welche mir signalisierte, dass ich auf der Hut sein musste. Mir war dies bewusst. Aber es wäre verdächtiger gewesen, wenn ich nicht hingegangen Wäre. Er empfing mich immer freundlich und er bestaunten meine "Neuen" Fangzähnen,  welche ich mir neu "machen ließ". Immer öfter kam er auch mit Gegenständen. Erst mit Harmlosen Dingen wie Puppen und Bauklötze. Dann wurden es immer öfter Gegenstände, welchen nachgesagt wird, dass diese Unglück bringen. Das meißten löste bei mir keine Reaktion aus. Bis an dem Tag,  wo er mit einem Salzstreuer in den Raum kam. "Was denkst du bei diesem Gegenstand? "Fragte er mich. Ich wischte mir schon aus Reflex mit der Zunge über die Lippen. Er schaute mich sehr genau an. Ich wich dem Blick aus. "Was denkst du darüber?" Fragte er mich erneut. "Es ist sehr lecker!" Meinte ich und grinste sehr breit. Sofort schloss ich meinen Mund wieder. Hoffendlich hatte er nicht bemerkt, dass ich weniger Zähne im Mund hatte wie normale Menschen. Er nahm ein Brot zur Hand und streute es mit Salz voll. Danach gab er es mir. "Iss," forderte er mich auf. Ich versuchte zu wiederstehen. Doch das Wasser lief mir im Munde zusammen. Ich schaute woanders hin, um mich abzulenken. Speichel tropfte mir aus dem Mund. Spätestens jetzt würde ich mich verraten haben. Er nahm einen Apfel zur Hand und hielt ihn mir genau vor den Mund. "Du wirst jetzt in den Apfel beißen! Wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, kannst du nach Hause gehen." Meinte er. "Welcher Verdacht?" Fragte ich. "Der Verdacht, dass du Anti-Cosmo bist!" Meinte er. "Es wird mir hier zu komisch. Ich werde jetzt nach Hause gehen. Dort werde ich bereits erwartet," meinte ich, und rollte nach hinten. Er hielt den einen Reifen vom Rollstuhl fest. "Du wirst nirgends hingehen!" Meinte er, nahm seinen Zauberstab und beförderte mich in die Elfenwelt. Ich saß dort in dem Rollstuhl, ohne Zauberkraft und sehr geringer Hoffnung nicht erkannt zu werden. Jean Claude hielt mir den Apfel vor den Mund:"Beiß rein!Je schneller hast du es hinter dir!" "Ich kann nicht! Der Apfel ist rot!" Schrie ich. Jean Claude zauberte einen grünen Apfel in die Hand. "So, nun beißt du hinein, oder ich werde dein Mundwerk mit Gewalt öffnen!" Mir blieb keine andere Wahl übrig. Ich biss in den Apfel hinein. Er schaute sich die Bissstelle an und rief:" die Biss Spuren einer Anti-Elfe! " er zielte mit seinem Zauberstab in meine Richtung. Dann saß ich dort in meiner Normalform. "Ich wusste, dass du Anti-Cosmo bist! War nicht die beste Idee deinen zweitnamen zu verwenden, was Julius? Und du hättest wenigstens deine Seehilfen tauschen können. Ich kenne nur ein Wesen, was einen Monokel trägt, und das bist du!" Ich sagte nichts. Warum auch. Ich würde eh nicht gehört werden. "Was genau hatte mich verraten?" Fragte ich nach einer Weile. Das wollte ich wenigstens noch wissen. "Die Tatsache, dass du als Mensch in der Lage warst, eine Anti-Elfe zu sehen. Diese sind für die Menschen unsichtbar." Meinte Jean Claude. Ach ja, Ich hatte das bei meiner Ausrede doch glatt vergessen. Ich sah des öfteren irgendwelche Anti-Elfen rumschwirren. Dabei vergaß ich, dass das nicht normal war. "Und mein Aussehen war mir doch zu ähnlich." Schlussfolgerte ich. "Nicht ganz. Einfach die Tatsache, dass du Fragen beantworten konntest, die du von deinem Alter her nicht hättest wissen können. Und deine Essensgewohnheiten. Du hattest rotes Essen gemieden und auf allem, und zwar wirklich allem Unmengen an Salz draufgekippt." Fügte er hinzu:" Du warst lange genug in Gewahrsam, dass ich deine komischen Essensgewohnheiten nur all zu gut kannte! Aber jetzt wirst du mir eine Frage beantworten! Wie bist du aus dem Gefängnis heraus gekommen?" "Ich weiß es nicht," antwortete ich. Ein mächtiger Stromschlag kam aus dem Zauberstabs Jean Claudes, welcher mich sehr traf. Ich schrie vor Schmerz auf. "Weißt du jetzt, wie du herraus gekommen bist?" Fragte er mich erneut. "Ich weiß es wirklich nicht!" Jammerte ich:" Ich war in der Zelle, als plötzlich eine Gestalt hineinkam und mir ein Tuch vor dem Mund hielt. Irgendwo anders kam ich wieder Zu mir. Die Gestalt hat meinen Zauberstab und sorgte dafür, dass ich ein Mensch blieb und ich mich nicht einfach so verwandeln konnte. Sie brachte mich als Pflegesohn  in eine Familie unter und versprach mir, dass du mich nicht durch meine Kräfte finden könntest!" Jean Claude zielte wieder mit dem Zauberstab in meine Richtung. "Bedeutet das etwa, dass du uns Schutzlos ausgeliefert bist und du dich nicht wehren kannst?" Fragte er. "Ich kann mich nicht einmal alleine verwandeln. Und selbst wenn würde es mir nichts bringen, da ich als Mensch nicht laufen kann." Sagte ich resigniert. "Dass ist super! Wir haben vor ein Experiment an dir durch zu führen. Ein Experiment, welches du nicht überleben wirst!" Lachte Jean Claude. Meine Anpassungsfähigkeit war einfach zu schlecht. Ich hätte schön so wie Piroschka 8000 Jahre auf der Erde unbemerkt leben können, aber nein! Ich musste durch meiner Phobie vor roten Lebensmitteln, meiner Krankhaften Euphorie gegenüber Salzkristallen und meinem mehr als außergewöhnliche Kleidung und der Tatsache, dass ich meine Frau über alles Liebe und ich nicht wollte, dass ihr Weh getan wird, nach einem halben Jahr verraten! Ich wurde an die Arme gefasst und das allzubekannte anketten, in die Zelle zerren,an die Wand ketten,Zellentür zuknallen  begann. Ich wusste nicht, wie viel Zeit mir diesmal bliebe, wenn mir noch Zeit bliebe. Ich vermisste meine Familie. Wir waren erst ein halbes Jahr komplett. Die Wissenschaftler kamen hinein, also blieb mir keine Zeit mehr. Ich wich ihnen aus, doch ich hatte einfach einen zu kurzen Radius. Zwei hielten mich fest und ein dritter stellte sich vor mir. "Das hier ist ein Anti-Heil-Konzentrat. Davon werden deine Wunden nie mehr heilen. Und ein Gegenmittel gibt es nicht!" Meinte der Wissenschaftler vor mir. "Bitte lasst mich Frei! Ich. habe Familie," schrie ich und versuchte gegen diese Wissenschaftler anzukämpfen. Der Wissenschaftler vor mir grinste nur, knebelten mich wie damals und nahm mir mein Monokel vom Auge. Ich konnte nur noch einen verschwommenen Fleck vor mir erkennen. "Keine Sorge, wenn wir mit dir fertig sind, nehmen wir den Knebel wieder aus deinem Mund. Wir haben nur Befürchtungen, dass du uns beißen könntest, würdest du ja nicht zum erstenmal machen....." sagte der Wissenschaftler zu mir. Anti-Heil-Konzentrat....das klang nicht gut. Doch bevor ich wirklich realisierte, spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Flügel. Ich weinte und trat um mich, doch ich konnte nicht sehen, wohin ich trat. Der nächste Stich war diesmal in meinem linken Flügel zu spühren. Ich kämpfte weiter, obwohl ich wusste, dass diese Situation Hoffnungslos war. Der nächste Stich war diesmal in meinem Bein. Und so weiter. Der letzte Stich ging genau zwischen meine Flügel. Der Wissenschaftler ließ das Messer einfach stecken. Sie gingen. Ich war allein. Angekettet in einer dunklen Zelle auf den Tod wartend. Selbst wenn ich mich hätte befreien können, ich könnte mich nicht retten, da ich kein Gegenmittel hatte. Ich schaute nach vorne. Doch sehen konnte ich nichts...

Anti-Cosmo Und PiroschkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt