Als ich aus meiner ungewollten Schockstarre erwachte schlich ich mich in die Leseecke und begann in einem Buch zu lesen. Das Buch fing genauso dramatisch und mit Liebeskummer an, wie in meinem echten Leben. Sodass ich es beim Namen Leonard (warum muss die Hauptperson gerade Leonard heissen) das Buch zuschlag und es wieder ins Regal stellte. Ich sank wieder auf den bequemen Sessel und grübelte über die vielen Ereignisse der letzten zwei Tage her.
Warum ich? Warum er? Warum nicht diese blöde Kuh namens Linda? Diese würde doch sowieso besser zu Leo und seinem Ego passen. Ich bin Jaspis und Leo Hämatit. In den Büchern kommen am Schluss Gwendolyn und Gideon zusammen. Auch wenn sie Anfangschwierigkeiten hatten. Was passiert mit mir und Leo? Werden wir auch glücklich oder bleiben wir einfach nur Freunde? UND WAS WOLLTE ER MIR SAGEN?!! Als ich auf diese Frage stiess schüttelte ich mich. Wie kann man nur so denken? Warscheinlich wollte er mir sagen, dass er weiss, dass ich in ihn verknallt bin und dass er nicht in mich verliebt ist.
"Was ist los, Neola?", jemand berührte meine Schulter. Ich drehte mich um und sah in blaue Augen. Wunderschön mit ein bisschen grün bei der Pupille. Aber es waren nicht Leos Augen, die ich jetzt aus irgendeinem Grund gerne gesehen hätte. Nein, es war Emil. Ich schaute schnell wieder weg, sonst würde ich mich noch in seinen Augen verlieren. Emil hat immer ein bloden Strubelkopf und eine viel zu grosse Brille mit kreisrunden Gläsern auf der Nase. Eigentlich sieht er ganz süss aus, nur: er ist so was von nervig! Er war frühen in Linda verknallt. Er hatte einfach beschissene Freunde, die es erzählt hatten. Seitdem ist Emil ein noch schüchterner Typ, als zuvor und am liebsten alleine. Aber er wird immer anhänglicher und nerviger seit ich auf der Geburtstagsparty von Leo, bei WTR ihn umarmen musste. Ich fand es überhaupt nicht schlimm (ist ja nur eine Umarmung), aber Emil gefiel es anscheinend hervorragend🙄.
"Nein", antwortete ich endlich. Emil, der mich erwartungsvoll angeschaut hatte, schaute jetzt traurig zu mir runter sagte dann: "Dann geh ich jetzt wieder. Frag mich, wenn du ein Zuhörer brauchst." Als ob ich es genau ihm erzählen würde. Er wäre dann noch trauriger und würde das nicht ertragen. Eigentlich ist es mega gemein ihn einfach so links liegen zu lassen. Aber ich kann nichts dafür, dass er in mich verknallt ist.
Als Emil ausser Sichtweite war, erhob ich mich und ging aus der Bibliothek. Doch weit kam ich nicht, denn Leo kam angerannt: "Neola, Fräulein Jonar hat geschrieben: wir müssen nach der Schule sofort nach December fahren. Sie fanden, keine Ahnung wie, heraus in welches Jahr Claire gesprungen ist. 1619. In diesem Jahr fanden unsere Vorfahren den Chronografen. Wahrscheinlich wusste Claire, warum wir in der Zeit springen können."
Ich war geschockt. Meine braunen Augen weit aufgerissen. Warum heute? Warum mit ihm? Aber mehr so unkontrollierte Fragen konnte ich mir gar nicht in den Kopf setzten, denn, jetzt kommts: Leo kam langsam immer näher und schloss mich dann in eine Umarmung und murmelte: "Du musst keine Angst haben. Alles wird gut Neola. Ich bin bei dir." Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn auch umarmen.
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Wenn alles wahr wird, was in Lieblingsbüchern steht...
Viễn tưởng1. Teil! Hilfe! Auf einem Mal bin ich wie Gwendolyn. Nur kenne ich niemanden, der dieses Gen auch hat, mir helfen kann oder ob es in echt auch einen Chronografen gibt. Und da ist noch dieser Leo, der sich seltsam verhält...