4.Kapitel

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Nach der Schule rief ich Mama an und erzählte ihr, dass ich mit Leo nach December fahren würde. Meine Mutter sagte nur okay und pass auf dich auf. Danach fuhren Leo und ich mit dem Zug Richtung Zürich.

Leo schaute mich die ganze Zeit aus seinen kühlen, blauen Augen an. Als der Zug bei irgendeinem Bahnhof anhielt fragte ich ihn: " Wo gehen wir hin und was hat das mit dir und mir zu tun?" "Wir gehen nach December. Dieser Ort liegt in Zürich. Und zu der zweiten Frage: Du liest doch gerade die Edelsteintrilogie und dort sagten die Wächter, dass es nur zwölf Zeitreisende gibt", er wartete keine Antwort ab, er erzählte einfach weiter,"es gibt aber auch andere Zeitreisende in anderen Familien. Die Genträger bei uns sind in meiner und deiner Familie. Wir sind die letzten Zeitreisenden. Du und ich." Dann verstummte er und schaute aus dem Fenster und ich musste jetzt alle neuen Ereignisse erstmals verdauen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fing ich wieder an zu reden: "Und welche Edelsteine sind wir? Was machen wir in der Vergangenheit? Gibt es auch einen Chronografen? Wer sind meine Vorfahren, die das Gen auch hatten? Warum hat mich niemand in das Geheimnis eingeweiht?" Ich hätte noch viele andere Fragen gehabt, aber  Leo schaute mich entsetzt an und fuhr sich durch seine kurzen braunen Haare. 

"Ganz langsam, wir sind Jaspis und Hämatit. Es gibt auch eine Art Chronograf. Wir reisen in verschiedene Zeiten und besuchen unsere Vorfahren. Sie können uns Tipps geben. Bist du dir sicher, dass niemand dir erzählt hat, dass du die Letzte, der Jaspis bist? Vielleicht vor etwa drei Jahren?" Nein ich war mir nicht sicher, weil ich vor der Edelsteitrilogie schon mal etwas von Zeitreisenden und Edelsteinen gehört habe. "Nein", sagte ich nur. "Also solltest du in nächter Zeit mehr darauf achten. Die Genträger, die noch leben sind deine Cousine Nele, mein Cousin Marc und mein Grossonkel Theodor. Sie sind Lapislazuli, Obsidian und Amthyst. Wir werden sie auch in December treffen", erzählte er und schaute mich die ganze Zeit aus seinen blauen Augen an. Plötzlich ertönte der Lautsprecher: "Zürich Endstation" und wir standen von unseren Sitzplätzen auf.

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