17. Kapitel

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Aaargh! Natürlich fing ich an zu heulen! War ja klar! Leo riss die Augen auf, denn er hatte nicht erwartet, dass ich anfange zu weinen. "Stimmt etwas zwischen uns nicht?", fragte er dann besorgt. Er warf mir ein fürsorglichen Blick zu. Warum tat er so, als wüsste er nicht worum es ging?! Und dann brach alles aus mir raus und ich fing an zu schreien: "Merkst du nicht, dass du mein Vertrauen ausnutzt und nicht ich deines? Du schleppst mich überall hin und bittest mich in die Bibliothek und dann taucht Linda auf und du lässt dich einfach mitziehen. Dann willst du mir auch nicht erklären, was ihr gemacht habt und jetzt sollte ich dir noch trauen? Nicht dein Ernst oder?" Die ältere Frau mit grauem Dutt, die sich gerade in der Nähe gemütlich gemacht hatte, schaute neugierig zu uns rüber. Ich ignorierte sie, stand auf und setzte mich in das nächste Abteil. Hier war ich wenn schon alleine.

Aber lang war ich nicht allein. "Hey, Neola, ich weiss... wirklich nicht... ähm... was du meinst." Warum konnte ich nie in Ruhe gelassen werden? "Überleg endlich! Wir sind seit Jahren Freunde, aber plötzlich gehst du einfach mit einer anderen mit und ich darf nicht wissen was ihr gemacht habt?!", schrie ich immer noch, "als hätte ich kein Grund zum Heulen!" Jetzt schaute mich Leo nicht mehr fürsorglich an, eher wütend: "Was wir gemacht haben muss ich dir nicht erzählen! Wir sind schliesslich kein Liebespaar, das sich gerade streitet!" Schön wäre es. Doch im Moment lieber doch nicht. "Dann versteh einfach, dass ich dir nicht mehr traue", schrie ich wieder. Darauf wollte Leo etwas erwidern, aber er fand keine Worte und klappte sein Mund wieder zu. Er liess mich alleine und ging wieder in das Abteil hinter mir.

Ich seufzte, warum nur? Er wollte mir vertrauen und wollte einfach reden. Nur wollte er dir nicht sagen, was er mit der Bitch gemacht hat. Das ist nicht fair. Du hast richtig reagiert. Sagte jetzt meine innere Stimme. Ja, vielleicht hast du ja recht innere Stimme. Ich holte ein Taschentuch heraus und putzte meine Nase und mein verweintes Gesicht. Vielleicht ist es auch besser, wenn ich es nicht weiss.

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