14. Kapitel

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"Hey Neola, was ist denn passiert?!", fragte Celina besorgt am nächsten Morgen. Man sah mir also an, dass ich zu wenig geschlafen hatte. "Hab nur zu wenig geschlafen, weil ich davor noch nicht gelernt hatte", erwiderte ich. "Es ist doch noch etwas anderes. Das kann nicht nur von zu wenig Schlaf kommen. Was ist noch passiert?"

Warum merkte meine beste Freundin alles. Okay, es ist meine beste Freundin🤦🏻‍♀️. Leo hat mir gestern noch geschrieben, dass er mir noch etwas sagen muss und das in der Schule. Wir treffen uns in der Bibliothek nach dem Unterricht am Vormittag.

"Ist etwas mit Leo?", kommt es da schon von Celina. Ich nickte. "Willst du darüber sprechen?" "Nein, lieber nicht. Wir treffen uns in der Mittagspause." Celina schaute mich nachdenklich an, drehte sich aber um und lief die Treppe nach oben. Warum mussten wir immer in der ersten Stunde zu Oberst Schule haben? Diese Frage können nur die Lehrer beantworten🙄.

Wir hatten Biologie. Daher musste ich noch nicht so wach sein. Unser Biolehrer redet einfach die ganze Lektion. Auch Amelie, Ella und Ava, das sind meine anderen Freundinnen, merkten, dass es mir nicht gut ging. Aber sie fragten mich zum Glück nicht aus. Leos Blick wanderte viel zu auffällig immer wieder zu mir. In seinen sonst so kalten Augen lag Besorgnis und der Blick wirkte weich und müde zugleich.

Ich konnte mich den ganzen Vormittag nicht richtig konzentrieren und bei der Prüfung hatte ich auch ein schlechtes Gefühl. Was will Leo mir erzählen? Ist es etwas mit dem Zeitreisegen? Oder etwas ganz anderes?

Als ich fertig mit essen war, rannte ich so schnell ich konnte in die Bibliothek. Leo war schon da. Er zog mich wieder in eine ruhige Ecke. Warum schon wieder? Es war ja ausser der Bibliothekarin niemand in der Bibliothek.

Seine Augen... hach, ich sollte nicht die ganze Zeit von seinen Augen schwärmen. Sie sind einfach unglaublich schön. Eisblau und wenn die Augen wärmer werden, schmilzt das Eis und sie sind Meerblau. Man könnte darin ertrinken. Oder sich auch verlieren. Sagte meine sonst ruhige innere Stimme. Ja, das machte ich gerade. Mich in seinen Augen verlieren.

Ich schüttelte mich. Er lächelte breit: "Hast du vergessen, dass ich deine Gedanken lesen kann?" Scheisse, das wollte ich jetzt auch nicht. Jetzt ist sein schon eigentlich genug grosses Ego gewachsen. "Ja für einen kurzen Moment, aber deine Augen sind einfach wunderschön", was laberte ich denn jetzt schon wieder? "Danke, Neola Pauline Kecker", das ist so gruselig, wenn er mich so nennt. Aber jedes Mal, wenn er mich so nennt, meint er es ernst. Das sah man auch jetzt in seinem Gesichtsausdruck.
"Was wolltest du mir sagen?", fragte ich stattdessen. "Also...weisst du... ich weiss nicht wie ich es dir sagen soll...", stammelte Leo rum. Was will er mir sagen? Warum macht er es so spannend?! Gerade setzte Leo wieder an, als jemand rief: "Leo, wo bist du? Ich suche dich! Wir hatten da eine Abmachung!", die Stimme klang wütend und giftig. Ich wusste sofort zu wem sie gehörte: Linda. Die Zicke unserer Klasse. Ich hasse sie und sie mich. Wegen dem schaute sie mich jetzt auch aus ihren schwarzen zusammen gekniffenen Augen an und sagte hochnäsig: "Neola, was machst du da? Leo war mit mir verabredet. Nicht mit dir. Ausserdem Leo, wir hatten nicht in der Bibliothek abgemacht, sondern hinter den Garderoben." Was hatte die wieder vor? Wie ich sie hasse! Plötzlich  packte sie Leo am Arm. Er konnte sich kaum wehren, weil er in eine Schockstarre geraten war. Linda drehte sich um, warf ihre blond gefärbten Haare nach hinten und stolzierte davon. Mit Leo im Schlepptau. Dieser schaute mich entschuldigend an und liess sich einfach mitziehen. In diesem Moment dachte ich mir: Was für ein Idiot!

Wenn alles wahr wird, was in Lieblingsbüchern steht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt