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Sarah Lena; 18.09.2020 ︱Freiburg

Lächelnd saß ich auf meinem Sitzplatz und schaute runter aufs Feld, wo sich die Spieler schon warm machten. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis das Spiel endlich losging und ich konnte es jetzt schon nicht mehr abwarten. Zum Einen, weil ich Luca jetzt zum ersten Mal live spielen sehen konnte, aber auch, weil ich noch nicht zu Abend gegessen hatte und total hunger hatte. Ich konnte aber jetzt nichts essen, weil Luca nach dem Spiel mit mir essen gehen wollte und ich da sonst keinen Hunger mehr hatte. Zwar fragte ich mich, wo er um diese Uhrzeit dann noch essen gehen wollte, immerhin war es ein Freitagabendspiel und somit begann es um halb neun und endete planmäßig um viertel nach zehn, bis er fertig zum gehen war, war es bestimmt schon elf. Wo sollte man da noch essen gehen? Naja, aber er musste ja wohl was kennen, sonst hätte er es nicht vorgeschlagen.

Das Spiel, gegen Werder Bremen, verlief sehr gut. Freiburg gewann 3:1, zwei Tore davon hatte Luca geschossen. Ich freute mich richtig für ihn und ahnte schon, dass man sein Grinsen nachher aus einer Entfernung von zwanzig Metern sehen konnte, so sehr würde er sich darüber freuen. Während alle Zuschauer sich auf den Weg nach Hause machten, machte ich mich auf den Weg in die VIP-Lounge, wo ich auf Luca warten sollte. Ich war nun schon seit Montag hier und es gefiel mir hier wirklich gut, auch wenn die Stadt überhaupt nicht mit Hamburg oder London zu vergleichen war, weswegen ich mir auch überhaupt nicht vorstellen konnte, hier komplett hinzuziehen. Aber trotzdem empfand ich die Zeit hier bis jetzt als ganz angenehm. Es tat mir ganz gut, endlich mal an einem Ort zu sein, wo es nicht so hektisch war, sondern sich alles ein bisschen familiärer anfühlte, was hier durch die kleine Größe der Stadt definitiv der Fall war.

„Da bin ich.", unterbrach Luca meine Gedanken, in die ich so sehr vertieft war, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass er überhaupt gekommen war. Seine Haare waren vom Duschen noch nass und die Locken lagen ihm auf der Stirn, was ziemlich niedlich aussah. Außerdem trug er jetzt eine zerrissene, schwarze Jeans, einen mintgrünen Balenciaga Hoodie, einfache, schwarze Vans und eine ebenfalls schwarze Cap, dazu hatte er dann noch eine Sporttasche. Alles in einem, er sah unfassbar gut aus. Ich liebte seinen Style. Er war immer normal gekleidet und doch stich er durch seinen style irgendwie raus, fand ich.

„Du hast super gespielt, ich bin stolz auf dich.", grinste ich, nachdem ich aufgestanden war und mir meine Tasche nahm. Eine Jacke hatte ich nich dabei, da es auch um diese Uhrzeit die letzten Woche immer noch um die zwanzig Grad waren, also war eine Jacke da völlig überflüssig und anscheinend dachte Luca genauso.

„Danke, Babe.", lachte er und gab mir einen kleinen Kuss, bevor er sich meine Hand schnappte und wir zusammen zu seinen Auto gingen.

„Wohin geht's jetzt eigentlich?", fragte ich, da ich immer noch der Meinung war, dass man hier um diese Uhrzeit nichts mehr finden würde, wo wir noch essen könnten.

„Wir fahren jetzt ins Cheers, da gibt es bis drei Uhr essen, was lecker ist und das ist nur zehn Minuten von hier.", lächelte er und startete das Auto. Während er uns zum Ziel fuhr, herrschte eine angenehme Stille im Auto. Als wir ankamen, war es tatsächlich noch gut gefüllt, es war bestimmt die Hälfte aller Tische belegt. Die Stimmung schien auch angenehm zu sein. Es war irgendwie eine Mischung aus einer Kneipe und einem kleinen Lokal und ich konnte verstehen, dass Luca es hier wohl mochte. Es hatte etwas, dass dem ganzen einen gewissen Charme gab.

„Was möchtest du haben? Ich geh dann schnell nach vorne und bestell alles.", meinte Luca fröhlich, als ich mir die Speisekarte, die an unserem Tisch stand, nun schon eine ganze Weile durchlas.

„Ich glaube einen einfachen Cheeseburger mit Pommes und dazu eine Cola.", lächelte ich und schon war er an den Tresen verschwunden. Grinsend beobachtete ich ihn dabei, wir er mit dem Mann hinter der Theke redete. Er schien ihn wohl schon länger zu kennen, da sie sich mit einem Handschlag begrüßten und noch einige Minuten quatschen, also war Luca wohl doch öfter hier. Als Luca dann wieder kam, brachte er auch schon gleich die Getränke mit und reichte mir meine Cola, welche ich dankend entgegen nahm.

„Ich wollte übrigens noch etwas mit dir besprechen.", fing er an und sah mich lächelnd an, während ich mit seiner Hand spielte, die in der Mitte des Tisches lag.

„Klar, was denn?", fragte ich neugierig und schaute ihn gespannt an.

„Gestern, als ich gerade auf dem Weg vom Training nach Hause war, hat mich mein Berater angerufen, weil ich ein sehr gutes Angebot bekommen habe."

„Echt? Das ist doch super. Von welchem Verein denn?", freute ich mich für ihn.

„Von Ajax. Mein Berater wird einen Termin für die nächsten Wochen klar machen, damit ich selbst nochmal mit den Verantwortlichen über alle Details sprechen kann und mir einen Eindruck machen kann. Wenn dann alles passt, auch mit Freiburg und der Ablöse, könnte ich schon im Winter dort hin.", erzählte er lächelnd.

„Wow, dass wäre doch wirklich cool. Mal schauen, vielleicht bieten sie dir ja wirklich was Gutes. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass das ein guter Schritt in die Zukunft für dich wäre. Ajax ist in der Liga und international ja sehr gut und nochmal ganz anders, als Freiburg.", meinte ich mit einem Grinsen im Gesicht.

„Also hast du nichts dagegen?", erkundigte er sich, was mich zum Lachen brachte.

„Luca, das ist deine Karriere, also sind es auch deine Entscheidungen. Ich mische mich da nicht ein. Aber wenn es dahin geht, dann unterstütze ich dich natürlich. Außerdem komme ich von London schneller dorthin, als nach Freiburg und ich könnte mir sogar vorstellen, vielleicht auch dort zu wohnen, ich war ja schon etliche Male mit Lindas Familie in Holland.", erklärte ich ihm, wobei sein Gesicht zu strahlen begann.

„Also würdest du auch mit mir dorthin ziehen?" Ein Grinsen zierte sein Gesicht, als er diese Frage stellte.

„Ja, das würde ich.", lächelte ich und verschränkte seine Finger mit meinen.

„Weißt du was? Du bist die Beste, ich liebe dich so sehr, Sarah.", strahlte er mit einem Grinsen und beugte sich über den Tisch rüber, um mich ausgiebig zu küssen.

paper rings ➳ luca waldschmidtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt