Sarah Lena; 27.05.2020 ︱Windhoek
„Guten Morgen.", begrüßte ich meinen Begleiter, als ich mich am Morgen noch müde an den Tisch im Frühstückssaal unseres Hotels setzte. Gestern war der Tag länger geworden, dementsprechend erschöpft war ich gewesen und auch als mein Wecker um acht klingelte, war ich noch reichlich müde. Wir waren gestern von morgens bis abends in der Schule gewesen, hatten im Unterricht geholfen, bei der Essensausgabe in der Pause und nach Schulschluss auch beim Putzen, sodass wir am Ende des Tages bestimmt zwölf Stunden dort verbracht hatten. Hinterher waren wir nur kurz etwas essen, bevor wir beide todmüde auf unser Zimmer waren.
„Morgen. Gut geschlafen?", lächelte Luca, der sich genau wie ich auch schon am Buffet bedient hatte und nun genüsslich seinen Orangensaft trank. Er sah überraschenderweise überhaupt nicht müde aus, sondern sehr ausgeschlafen und motiviert. Und das, obwohl es heute wieder anstrengend werden würde, auch wenn ich nicht vor hatte, wieder so lange zu bleiben.
„Ja, aber irgendwie war es trotzdem nicht lang genug.", murmelte ich und musste leicht lachen. Heute war Mittwoch, also hatten wir mit heute nur noch drei Tage, bis wir das Wochenende über Pause hatten. Ich hatte Luca versprochen, dass wir am Wochenende zu zweit verbringen würden und dann die Stadt ein wenig erkunden würden. Zwar war ich nun schon eine ganze Weile hier, jedoch war ich in von der Woche meist so sehr erschöpft, dass ich am Wochenende einfach nur im Bett liegen wollte und nicht dazu kam mir die Stadt anzuschauen.
„Oh, dann lass es doch heute einfach mal ein bisschen ruhiger angehen, es wird dir sicher nicht schaden.", schlug er lächelnd vor und sah mich dabei ein wenig besorgt an, was ich aber gleich abwinkte. Schließlich war ich von Anfang an darauf vorbereitet und hier ging es schließlich nicht um mein Wohlergehen, sondern um das der Kinder.
„Ich denke, wir werden heute sowieso nur ein bisschen im Unterricht helfen, vielleicht mit den kleinen spielen und dann noch zwischendurch ein bisschen für YouTube filmen.", erzählte ich dem Fußballer von meinen Plänen für den heutigen Tag. Auf den ganzen Plattformen war ich in den letzten Wochen nicht wirklich aktiv, oft meldete ich mich nur alle paar Tage, nur auf YouTube lud ich noch regelmäßig was ich, da ich extra genug Videos vorproduziert hatte für die Zeit hier.
„Hört sich doch gut an. Übrigens hab ich gestern mit Fiete telefoniert, ich soll dir sagen, dass du vermisst wirst.", teilte er mir mit einem warmen Lächeln mit, dass einen fast schmelzen ließ. Mir fiel auf, dass ich ihn bis jetzt noch nie ohne ein Lächeln im Gesicht gesehen hatte, bis auf dem Fußballplatz eben.
„Ja, ich muss mal wieder anrufen. Was hat er denn so erzählt?", frage ich nach. Die beiden waren gerade Linda zuliebe in Griechenland, wo sie zwei Wochen Urlaub machten, bevor es noch weiter nach Spanien ging.
„Nicht so viel eigentlich, die beiden waren gestern den ganzen Tag am Strand und haben es sich gutgehen lassen, sonst sind sie meistens in der Stadt und erkunden sie.", sagte er. Am Strand liegen war etwas, was ich jetzt auch gut gebrauchen könnte, aber der nächste war über dreieinhalb Stunden mit dem Auto entfernt, sodass ich nicht die Lust hatte, dort am Wochenende extra hinzufahren. Nach dem Frühstück ging es für uns dann auch schon direkt zur Schule, wo wir dann die Punkte von meinem Plan abhakten, bis es gegen vier wieder zurück ging. Jedoch fuhren wir nicht direkt ins Hotel, sondern in ein Café, das ein wenig Ähnlichkeit mit Starbucks hatte. Wir saßen bestimmt zwei, drei Stunden dort, viel reden taten wir aber nicht. Viel mehr genossen wir einfach mal die Ruhe und die kleine Auszeit. Während Luca ein Buch las und nebenbei Musik hörte, war ich dabei das Video zu schneiden, das ich heute aufgenommen hatte. Dadurch, dass ich weder mit dem Schneideprogramm von Apple oder YouTube arbeitete, sondern mir ein anderes gekauft hatte, ging es auch viel einfacher und schneller, was mir viel ersparte.
„Möchtest du auch noch was?", erkundigte ich mich, nachdem ich mein MacBook geschlossen hatte und mir vorne am Tresen noch etwas zu trinken holen wollte.
„Noch so einen Smoothie gerne.", lächelte er mich an, was ich nickend zu Kenntnis nahm, bevor ich mich umdrehte und zum Tresen verschwand. Während die Bedienung unsere Getränke zubereitete schaute ich mich ein wenig im Laden um, nur um nebenbei zu merken, wie Luca sein Buch weg legte und zu mir rüber schaute, mich dabei beobachtete, wie ich auf unsere Bestellung wartete. Als ich diese dann überreicht bekam ging ich lächelnd und mit klopfendem Herzen wieder zum Tisch zurück. Noch immer galt der Blick von Luca nur mir, was mich komischerweise ziemlich nervös werden ließ.
„Hier.", murmelte ich uns setzte ein kleines Lächeln auf, als ich ihm sein Gemüsesmoothie über den Tisch schob.
„Danke, das ist lieb.", bedankte er sich, wie immer mit einem Grinsen im Gesicht, was seine strahlend weißen Zähne entblößte. Der könnte auch locker eine Zahnpastawerbung drehen, viel mir auf, was mir ein kleines Grinsen entlockte. „Ich hab überlegt nachher im Hotel in den Pool zu gehen, möchtest du mit?"
„Ehm, eigentlich gerne, nur ich hab keine Badesachen dabei. Dann musst du wohl doch alleine gehen, sorry.", gab ich zu und sah den braunhaarigen Fußballer entschuldigend an. Ich hatte nicht wirklich damit geplant, dass ich hier schwimmen gehen würde, warum hätte ich dann einen Bikini einstecken sollen?
„Ach was. Mir macht es auch nichts aus wenn du nackt schwimmen gehst.", meinte er unschuldig. Leicht geschockt sah ich ihn an, bis ich an seinem Gesichtsausdruck merkte, dass es bloß ein Spaß war. Wir entschieden uns einfach dazu, nach dem Besuch im Café noch schnell in eine Mall zu fahren und dort nach einem Bikini oder Badeanzug zu suchen, sodass auch ich heute den Pool genießen konnte. Nachdem wir also einen kleinen Stop in der Mall gemacht hatten, ging es direkt zum Hotel, wo wir jeweils kurz auf unser Zimmer gingen, bevor wir uns im Badebereich treffen wollten.
„Da bist du ja.", wurde ich grinsend begrüßt, als ich in Bademantel an den Pool kam. Luca lag schon, nur in Badehose, auf einer der Liegen und hatte mir netterweise eine neben seiner reserviert. Lächelnd zog ich meinen Bademantel aus und setzte mich seufzend auf die Liege. Dabei spürte ich den Blick von Luca, der fast schon auf meiner Haut brannte, was mich leicht verunsicherte. Zwar war ich mit meinem Körper total zufrieden, aber irgendwie war es für mich doch komisch, vor anderen nur so knapp angezogen zu sein, wenn ich die Person noch nicht so richtig kannte. Als ich wieder zu ihm schaute, war er immer noch damit beschäftigt mich zu mustern, jedoch sah er nicht so aus, als würde es ihm nicht gefallen, was mich dann doch ein bisschen stärkte. Als er merkte, dass ich ihn erwischt hatte, drehte er seinen Kopf ertappt weg und schaute nach oben an die Decke, was mich leise auflachen ließ. Er war wirklich süß. Und gut sah er auch aus, man konnte ihm auf jeden Fall ansehen, dass er Fußballer war, was mir ein ganz kurzer Blick auf seinen Oberkörper verriet.
„ Möchtest du da ewig sitzen bleiben?", lachte ich. Ich war schon vor einigen Minuten aufgestanden und ins Wasser gegangen und Luca saß immer noch auf der Liege und schaute hoch an die Decke. Erschrocken schaute er zu mir, bevor er kopfschüttelnd aufstand und nun auch ins Wasser kam.
„Sorry, ich hab nur gerade, ehm, ein wenig nachgedacht.", entschuldigte er sich. Sehr glaubwürdig kam das aber irgendwie nicht rüber, aber ich wollte nicht mit Fragen nerven, weswegen ich einfach abwinkte und weiter Bahnen schwamm, was er mir gleich tat.
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paper rings ➳ luca waldschmidt
FanficZwei Personen, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten haben. Sie, die international erfolgreiche YouTuberin. Er, einer der besten deutschen Nachwuchsspieler. Bei einer Fernsehsendung treffen die beiden zum ersten Mal aufeinander, danach gehe...