"Faye? Faye!", flüsterte mein Bruder. "Wach auf! Du wolltest heute mit mir in den Wald gehen und mir helfen, mich zu kontrollieren, wenn ich ein Wolf bin."Ich gähnte. "Muss das jetzt sein? Lass mich doch noch ein wenig schlafen." "Aber du hast es mir versprochen!", qietschte er.Ich blickte auf meinen Wecker. Es war schon 9:30, Zeit aufzustehen und etwas zu essen.
Ich wandte mich wieder meinem kleinen Bruder zu, doch er lag auf einmal auf dem Boden, mit weit aufgerissenen, schmerzerfüllten Augen, doch das war nicht das Problem. Das Problem war, dass sich sein Kopf nicht mehr an seinem Rumpf befand. Ich schrie auf und stürzte mich aus meinem Bett neben ihn.
"Isaiah! Nein! Was? Wer?" Ich brach in Tränen aus."Du. Du bist Schuld, dass alle tot sind! Wenn du uns geholfen hättest, wären wir noch am Leben.", hustete er."Nein, ich war das nicht, ich bin nicht... Ich kann nichts dafür!" Schreiend und weinend hielt ich mir die Ohren zu. Doch auch das half nicht, seine Stimme dröhnte weiterhin durch meinen Schädel: "Du hast uns umgebracht, Mum, Dad und mich. Und Lizzy haben sie mitgenommen. Es ist ganz allein deine Schuld!"
Auf einmal verschwamm das Bild vor meinen Augen und ich merkte, wie jemand an meiner Schulter rüttelte. "Faye? Geht es dir gut? Du hast dich im Schlaf hin- und hergeworfen und immer wieder gesagt, es wäre nicht deine Schuld.""Ja Mum, alles okay. Mir geht es bestens.", murmelte ich verschlafen. "Wie spät ist es?"Sie antwortete mit leicht besorgtem Gesichtsausdruck: "Es ist gleich sieben Uhr, aber willst du heute wirklich zur Schule? Du bist ein wenig bleich um die Nase, nicht dass du mir krank wirst.""Mum, jetzt mach dir mal nicht so viele Gedanken darüber. Es geht mir wirklich gut.", versuchte ich sie zu beruhigen.
Seufzend richtete ich mich auf und quälte mich aus der geborgenen Wärme meines Bettes. Ich zog mich schnell an, machte mir etwas, das einer Frisur ähnlich kam und ging nach unten, um mir etwas zu Essen zu nehmen. Mit einem gemurmelten "Guten Morgen" an meine Adoptivfamilie, Mum, Dad und Keith, setzte ich mich an den Tisch und nahm mir ein wenig Müsli.
"Wie geht es dir Liebling?", fragte mein Vater, dem Mum bestimmt erzählt hatte, dass ich einen Alptraum hatte und der sich deshalb sehr wahrscheinlich ebenso große Sorgen machte, wie sie. "Wiescho, waf if denn lof?", erkundigte sich mein Bruder mit vollem Mund, versprühte dabei Milch und Haferflocken auf dem Tisch und lies mich angeekelt das Gesicht verziehen."Ich hatte einen Albtraum.", erklärte ich ihm schnell. Zu meinem Vater gewandt sagte ich: "Mir geht es gut, es ist ja nichts passiert, nur ein Albtraum, das passiert ja manchmal. Eigentlich schade, dass man nichts dagegen machen kann. Und wovon habt ihr heute so geträumt?"
Damit lenkte ich die Aufmerksamkeit auf Keith, der sofort von seinem Traum, wir er auf einem Drachen geritten sei, lenkte. Ein Glück, dass sie nicht wussten, dass an meinem Traum mehr dran war, als zu vermuten wäre...
Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen, steckte mir ein kleines Bündel Weintrauben als "Proviant und Nervennahrung zwischen den Unterrichtsstunden", wie meine Freundin und ich es getauft hatten, ein und ging die fünfhundert Meter bis zur Schule zu Fuß.
"Sweetie!", hörte ich, als ich angekommen war, eine mir nur allzu bekannte Stimme krakeelen. "Cutie!", brüllte ich ebenso laut zurück und rannte in die Richtung, in der ich meine beste Freundin erwartete, während ich die paar verdutzen Blicke um mich herum versuchte zu ignorieren.
"Wie geht es dir so?", fragte sie nach einer ausgiebigen Knuddelrunde. Maya war die einzige Person, die von meinem "haarigen Problem" wusste, nicht dass ich mich gefühlt jeden zweiten Tag rasieren müsste, sondern, dass ich, so wie sie, kein Mensch war."Mir geht's gut, danke der Nachfrage. Und dir? Was gibt es so neues?", fragte ich.Leise quietschend erzählte sie mir, dass neben ihr eine WG mit "total den heißen Jungs" eingezogen sei, die vermutlich jetzt auf unsere Schule gehen würden.
Ich verdrehte die Augen, hörte aber sofort damit auf, als sie weitersprach: "Ich glaube, die sind wie wir! Aber sie riechen, neben ihrem Eigengeruch, alle recht ähnlich, weshalb ich vermute, dass sie einem Rudel angehören. Was ist, wenn sie uns von hier vertreiben oder uns einladen wollen, weil wir ja in keinem Rudel sind?"
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Mate? Let's see... (Slow Updates)
WerewolfEin temperamentvolles Mädchen, welches schon vor Jahren durch ein tragisches Ereignis gelernt hat, ihre Gefühle zu unterdrücken und zu verstecken. Und jetzt kommt so mir nichts dir nichts so ein Werwolf dahergelaufen und will sie für sich erobern? M...