Chapter 4

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Als ich wieder aufwachte, blickte ich in das erleichterte Gesicht von Maya. "Du bist wieder wach!" "Ach ne.", erwiderte ich und schaute mich um. "Wir haben dich heute von der Schule befreien lassen und dich hier her gebracht, weil wir nicht wussten, wie du beim Aufwachen reagieren würdest.", erklärte sie mir in einem sachlichen Tonfall. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie würde mir etwas verschweigen. Also hakte ich nach: "Wer ist wir?"

"Ähm, also Fyona, Alan und ich.", nuschelte sie. "Und das wären?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. "Meine Mate und der Typ, der gestern in dich reinlaufen wollte und dich heute übrigens aufgefangen hat.", erklärte sie mir, wobei sie ersteres stolz betonte.

"Und wo sind wir gerade bitte?" "In ihrer Wohnung, also direkt gegenüber von meinem Haus.", erzählte sie mir, wodurch sich in mir Erleichterung breitmachte, die ich aber nicht an die Oberfläche gelangen ließ. Das meinte nämlich, dass es nicht sehr weit zu mir nach Hause war und ich niemanden fragen musste, mich zu fahren.

Mit dem Entschluss sofort nach Hause zu gelangen, stand ich vom Bett auf, auf welches man mich anscheinend gelegt hatte und ging zur Tür. Kurz verabschiedete ich mich von Maya, die mich verstehend anschaute, da sie wusste dass ich nicht gerne unter anderen Menschen, ganz zu schweigen in ihren Wohnungen, verweilte.

Doch als ich die Tür öffnete, sah ich geradewegs in das Gesicht von Alan und schlug sie mit Wucht wieder zu. Sofort ging sie wieder auf und ein wütender, sich die Nase reibender Schnösel kam hereinstolziert und fing an Maya anzubrüllen: " Warum zum Teufel hast du mir nicht Bescheid gesagt, dass sie aufgewacht ist?!"

Ich merkte, wie sich in mir Wut regte, unterdrückte diese jedoch und fuhr in statt ebenfalls rumzuschreien mit eiskalter Stimme an: "Und was hättest du dann gemacht, huh? Ich weiß ja nicht einmal, warum du dir einbildest, das Recht darauf zu haben, einen derartigen Anspruch auf mich zu haben.

Ich kenne dich nicht und du kennst mich nicht. Und ich hoffe, daran wird sich auch nichts ändern, denn um ehrlich zu sein bist du mir ziemlich unsympathisch. Ich gehöre nichts und niemandem, außer mir und dir erst recht nicht."

"A-aber Babe...", stotterte er. "Nichts da aber! Und nicht nur, dass du mich besitzen willst, als ob ich ein verdammtes Spielzeug wäre, du schreist auch noch meine beste Freundin an. Dir sollte man mal Manieren beibringen du Kanaille.

Und wenn du mich auch nur noch einmal Babe oder etwas annähernd ähnliches nennst, dann wirst du dir wünschen, nie geboren zu sein! Ich lasse mich doch nicht von jedem dahergelaufenen Köter anmachen.", fuhr ich fort.

"Und jetzt geh mir aus dem Weg." Mit diesem Worten schob ich ihn mühelos aus dem Weg, er war immer noch komplett verwirrt von meinem kleinen Ausbruch, und stolzierte aus dem Raum und in Richtung meines Hauses.

Er schien sich jedoch wieder erholt zu haben und schliff mich hinter sich her zu einem Raum, in den er mich schubste und dann von diesem die Tür abschloss. "So, da bleibst du jetzt erst einmal drin, bis du dich abreagiert hast und dich bei mir entschuldigt hast."

Mit hochgezogener Augenbraue und ironischem Unterton antwortete ich ihm: "Ach nein, hab ich den kleinen Streuner etwa verletzt? Muss er jetzt zu Mama laufen und sich von ihr trösten lassen? Das tut mir aber leid, da fang ich ja gleich fast an zu weinen."

Man hörte einen lauten Schlag an der Tür, der mir sogar ein trockenes Lachen entlockte und sich entfernende Schritte.

Schnell schaute ich mich im Raum um und bemerkte, dass er ein Fenster hatte.

Ich sah hinaus und stellte fest, dass wir uns circa im dritten Stock befinden dürften und dass sich einige große Bäume vor dem Fenster in einigen Metern Abstand befanden.

In meinem Kopf rührte sich eine Idee. Ich versuchte das Fenster aufzubekommen ohne es zu zerstören, aber es klemmte fest, also fuhr ich die Krallen aus und schnitt die Scheibe heraus. Leise legte ich sie beiseite, verwandelte mich und sprang, ohne den kleinsten Hauch von Furcht auf einen der Bäume.

Ich sprang von Baum zu Baum, bis zu meinem Haus, um keine Spuren zu hinterlassen. Was würde passieren, wenn sie bei mir zuhause auftauchen würden? Wie würde meine Familie auf den Fakt, dass Werwölfe existierten, reagieren? Jetzt war ich mir sicher. Ich würde mich, soweit es ging, von ihnen fernhalten müssen.

Mate? Let's see... (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt