Chapter 5

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Maya pov.

Nachdem Alan Faye nach oben gebracht hatte, ging ich erst einmal auf Toilette. Ich wusste, dass ich ihr hätte helfen sollen, aber mir war auch klar, dass sie sich erstens selber helfen konnte und wenn ich dazwischen gefunkt hätte, wäre sie auf mich sauer gewesen, weil ich sie damit "als schwach betitelt hätte".

Vermutlich war sie bereits nicht mal mehr in diesem Haus. Außerdem hatte ich gehofft, dass er sie dazu überreden könnte, zu bleiben und sich dem Rudel anzuschließen, einfach die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es mochte egoistisch sein, doch ich wollte meine beste Freundin nicht wegen eines anderen Rudels verlieren.

Es war für mich verständlich, warum sie so war, immer abweisend und einzelgängerisch, nicht einmal zu mir war sie immer offen über alles und ich bezweifelte sehr stark, dass ich mehr wusste, als sie mich wissen lassen wollte, aber das war in Ordnung für mich. Sie musste nicht ihre Wunden vergrößern, nur weil ich nicht alles wusste.

Ich war damals nicht dabei gewesen, als sie ihr Rudel verlor, ich wusste nur, dass sie sich die Schuld dafür gab und das wollte ich ihr auch gar nicht ausreden. Dafür hatte ich zu wenig Informationen über das damals Geschehene und ich glaube, sie war auch froh darüber.

Als ich aus dem Bad kam, ging ich in das Zimmer, in dem sich sowohl Fyona als auch ich uns am liebsten aufhielten: die der Küche. Mein kleiner Mond stand an der Anrichte und aß etwas vom übrig gebliebenen Mittagessen. Es fühlte sich an, als hätte sie eine eigene Gravitation, sie zog mich förmlich an.

Leise schlich ich mich an sie heran, krabbelte über die Anrichte und schlang meine Arme von hinten um sie herum. Ich konnte sie perfekt umarmen, wir waren wie Ying und Yang, nur das diese für unsere Seelen standen, die sich umeinander schlungen.

Wir beide zuckten zusammen und Fyona ließ beinahe das Essen fallen, konnte es im letzten Moment aber noch irgendwie abstellen, als wir ein lautes Brüllen vom Dachboden hörten. Wir rasten nach oben und erblickten Alan, der außer sich vor Wut, Scherben zwischen den Fingern zedrückte.

"Wo ist sie hin?!", schrie er mich an. "Wo ist meine Mate?" Ganz entspannt antwortete ich: "Naja, ich schätze mal, sie hatte dein ständiges Rumgebrülle und deine arrogante Haltung satt und ist nach Hause gegangen. Und falls du jetzt von mir erwartest, dass ich dir sage oder zeige wo das ist, kann ich dir jetzt schon mal sagen: Ich - weiß - es - nicht! Ja, sie mag zwar meine beste Freundin sein, aber ihre Privatsphäre ist ihr sehr, sehr wichtig."

"Und warum kann ich sie dann nicht riechen?", knurrte er mich wutentbrannt an. "Hast du noch nie was von Spuren verwischen gehört? Oder, dass man einfach andere Wege als erwartet benutzt?", kam da von Fyona. "Und jetzt beruhig dich. Du kannst hier nicht einfach das ganze Haus zusammenschreien. Es gehört eindeutig nicht dir und du machst gerade aus einer Mücke einen Elefanten im Porzellanladen."

Leise murrte er etwas von wegen, er würde laufen gehen und alle seien immer so unfair zu ihm, aber gegen seine Alpha konnte er nichts sagen, also verließ er den Raum. Während mein Schatz überprüfte, was man mit dem Fenster machen könne, schrieb ich eine Nachricht an Faye.

Maya:Hey, wollte nur eben Bescheid sagen, dass da gerade jemand im Wald rumläuft und du wahrscheinlich jetzt nicht rausgehen solltest, es sei denn, du willst ihm begegnen. <3

Faye: Jetzt versaut er mir auch noch das?! Ich wollte mich gerade ein wenig auspowern und er kommt auf die Idee laufen zu gehen. War ja klar. Aber danke für die Warnung.Bis dann <3

Faye pov.

Ich könnte ihn umlegen! Warum immer ich? Als wäre mein Leben bis jetzt nicht schlimm genug gewesen. Nein, jetzt musste auch noch jemand, den ich weder kannte, noch mochte, darauf bestehen, mich sein Eigentum zu nennen. Ich gehöre niemandem, außer mir und der Natur.

Laut aufseufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und verband mein Handy mit der Anlage, die in meinem Raum stand. Da ich nicht laufen gehen konnte, entschied ich mich, ein wenig für die Schule zu tun. Nach einiger Zeit jedoch erwischte ich mich dabei, wie meine Gedanken immer wieder zu Mister Ich-bin-ja-so-toll-und-du-gehörst-jetzt-mir abwichen.

Knurrend stand ich auf, drehte die Musik lauter, schmiss mich wütend auf mein Bett zurück und begann nachzudenken.

Mate? Let's see... (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt