"Wie gesagt, ich war ein ganz normaler Junge, habe oft mit meinen Kumpels rumgehangen, mich nicht sehr für die Schule interessiert, immer nach dem Motto 'Das Leben ist zu kurz für irgendwann' gelebt, eigentlich ein erfülltes Leben. Aber irgendwann habe ich auf dem Rückweg von einer Party, einen älteren Mann getroffen, natürlich habe ich ihm nicht getraut und habe versucht, ihn abzuwimmeln und als das nicht funktioniert hat, bin ich weggelaufen.
In den nächsten Tagen sah ich immer wieder den älteren Herren aus den Augenwinkeln, aber wenn ich genauer hingeschaut habe, war da niemand. Nur wenige Tage nach der ersten Begegnung mit ihm, traf ich ihn wieder, als ich nach der Schule mit meinen Freunden essen gegangen und kurz auf die Toilette wollte, presste er mich gegen eine Wand und zischte mir zu, dass mein ganzes Leben eine Lüge gewesen sei.
Ich wusste, dass ich nicht auf ihn hören sollte, aber meine Neugier siegte, also fragte ich nach, was er damit meinte, aber er sagte nur, dass ich ihn später vor dem Lokal treffen solle, damit er es mir erklären konnte. Ohne auf Toilette zu gehen und um einiges verwirrter als vorher, ging ich also zu meinen Freunden zurück, bei denen ich mir nicht einmal mehr sicher war, ob sie meine Freunde waren, und entschuldigte mich bei ihnen, dass es mir nicht so gut ginge und ich nach Hause gehen würde.
Außerhalb des Lokals habe ich dann den Mann von vorher wiedergetroffen und, fassen wir es kurz, er hat mir erzählt, dass ich ein Werwolf bin, aber meine Kräfte unterdrückt wurden. Natürlich habe ich ihm nicht geglaubt, ich habe ihn verspottet, gesagt, dass es Werwölfe nicht gäbe und habe den Ort verlassen. Aber dann fing ich an, mich zu fragen, was wäre, wenn es doch Werwölfe gäbe, wenn der alte Mann Recht gehabt hatte?
Ich begann alles zu hinterfragen, was in meiner näheren Umgebung stattfand, warum wir so oft fremdartige Pflanzen in unserem Salat aßen, ich stellte fest, dass meine Eltern mir immer auswichen, wenn ich sie über meine Geburt fragte, sie beantworteten erst einmal auch nicht meine Frage, warum ich öfter Spritzen bekam, obwohl sie sich später damit herausredeten, dass ich eine Form von Diabetes hatte, dafür seien die Spritzen.
Argwöhnisch geworden, aß ich nun heimlich nicht mehr alles vom Salat, spritzte mir nicht selber mehr irgendwelche Flüssigkeiten in den Arm, von denen ich nicht einmal wusste, was sie waren. Meine Eltern vertrauten mir, sie hatten mir schon ziemlich früh erlaubt, mir selber die Dosen der Medizin, die mir angeblich helfen sollte, selber zu verabreichen.
Und auch wenn ich zuerst dachte, ich würde es mir nur einbilden, merkte ich langsam, wie ich mich veränderte. Ich brauchte keine Brille mehr tragen, auch wenn ich es zur Tarnung weiterhin tat, mein Geruchs- und Geschmackssinn wurden besser, ich wurde stärker, als ein normaler Junge meines Alters es gewesen wäre. Das war dann vermutlich auch die Zeit, in der ich merkte, dass der Mann Recht hatte, ich war anders und meine Eltern wussten etwas darüber, ich war mir nur nicht sicher, ob sie schuldig waren oder einfach nicht wussten, dass ihr Sohn.. anders war.
Aber die Heimlichtuerei ging mir auf die Nerven, also suchte ich nach dem, der dafür verantwortlich war, dass ich angefangen hatte, mich zu verändern. Zuerst vergeblich, aber irgendwann, nach Monaten erfolgloser Suche, gerat ich in ein Gespräch mit einer jungen Dame, die mir von ihm erzählte, sodass ich sicher sein konnte, dass sie von ihm redete, und mir sagte, er wolle mich sprechen. Zwar war ich skeptisch, aber ich folgte ihr in einen Wald, besser gesagt, diesen Wald, und behauptete, sie sei der alte Mann.
Als ich ihr nicht glauben wollte, es klang einfach zu fragwürdig, verwandelte sie sich vor meinen Augen in ihn. Zwar stand ich unter Schock, aber ich konnte dennoch hören, was sie mir dann sagte, nämlich, dass sie die Mondgöttin Luna sei, in anderen Sprachen auch Illat oder Aymara genannt. Sie..", er stockte, "Sie hat mir auch erzählt, dass ich ein Werwolf sei. Als ich dann fragte, warum ich davon nichts wüsste und ob ich mich nicht schon längst hätte verwandeln müssen, hat sie nur traurig gelächelt und mir gesagt, dass mir, angefangen als ich noch ein Kleinkind war, immer wieder Wolfswurz in zuerst kleinen, nicht legalen, dann immer größeren Mengen verabreicht wurde."
Ich fuhr zusammen, hoffte aber, dass er das nicht mitbekam. Wolfswurz war eine giftige Pflanze für Werwölfe und Wölfe. Ähnlich wie Eisenkraut für Vampire war der Wolfswurz schwächend, wenn es im Kreislauf eines Wolfes war, demnach können sie es nicht zu sich nehmen, um immun dagegen zu werden. Es verbrennt auch die Haut von den Betroffenen und löst heftige innere Schmerzen aus.
Würde einem Wolf oder Werwolf diese Pflanze auf die Haut oder in den Organismus gegeben, kann sich die Person nicht mehr wandeln. Werwölfen ist es somit unmöglich sich bei Vollmond zu wandeln. Die oder der Betroffene kann sich erst wieder vom Menschen in seine tierische Form wandeln, wenn der Wolfswurz vollständig aus dem Organismus heraus ist.
Aber durch die regelmäßigen Verabreichungen dieses Giftes, hatte Will nicht einmal gewusst, dass er etwas zu sich nahm, dass seinen Körper beinahe zerstörte. Wer konnte nur grausam genug sein, um so etwas tun?
AN:
Wenn ihr wollt, kommt das nächste Kapitel auch noch heute?
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Mate? Let's see... (Slow Updates)
Kurt AdamEin temperamentvolles Mädchen, welches schon vor Jahren durch ein tragisches Ereignis gelernt hat, ihre Gefühle zu unterdrücken und zu verstecken. Und jetzt kommt so mir nichts dir nichts so ein Werwolf dahergelaufen und will sie für sich erobern? M...