Lieber mache ich Fehler, als so zu tun, wie wenn ich perfekt wär

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Hallo,

kurze Erklärung, dass hier ist kein Spruch von Sprüche auf Holz.
AeliBlue hatte mich gefragt, ob sie zu einem eigenen Spruch eine Geschichte schreiben kann und dass ich sie dann veröffentliche. Ich finde, die Idee großartig, also wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch eine kleine Geschichte zu einem eigenen Spruch schreiben^^

Alle Rechte an dieser Geschichte liegen bei AeliBlue , ich bin sozusagen nur der Verlag ;-)

~Lieber mache ich Fehler, als so zu tun, wie wenn ich perfekt wär~

Während für alle Kinder in meinem Umfeld das größte Problem war, dass sie manchmal schlechte Noten bekamen oder sie die neueste Sticker-Kollektion nicht bekamen, war es für mich das größte Problem, normal zu leben. Denn aus irgendeinem Grund wurde ich auf eine der härtesten Arten gemobbt. Ouch.
Darum soll es hier aber nicht gehen, sondern eher, was es mit dem Spruch auf sich hat...
Nach vier einhalb Jahren Mobbing und Angst, habe ich einfach angefangen, so zu sein, wie alle es wollten. Für meine Eltern brachte ich bessere Noten nach Hause, auch wenn es sie gar nicht interessierte, für meine Mitschüler habe ich nicht mehr geredet und mich komplett zurückgezogen und für alle anderen, die mich nicht leiden konnten, habe ich alles getan was sie wollten. Hauptsache, ich machte nicht mehr, als sie wollten, damit ich auch ja nichts falsches machen konnte. Genau so vergingen die Jahre wieder, in denen ich dann zwar nicht mehr verprügelt, dafür aber ausgeschlossen und weiter gemobbt wurde.
Mir machte es zwar in dem Moment nichts aus, weil ich keine Ahnung hatte was Liebe und Glück und Freundlichkeit bedeutete, also machte ich einfach weiter so.
Letzten Endes kam ich an eine neue Schule, auf die ich gewechselt hatte, aber eher Neid von vielen Seiten, da alle nach einer Weile meinten, ich würde mich nur einschleimen wollen, obwohl ich nur das tat, was alle von mir erwarteten.
Hauptsache, ich mache keine Fehler für die ich wieder mit Fäusten oder Klingen bestraft werden würde, dachte ich mir nur.
Also tat ich es einfach weiter. Ich war einfach nur das, was die anderen haben wollten und hatte somit eine Art Roboter geschaffen, der immer auf Hochtouren arbeitete, bis er alleine war und sich ausruhen konnte. Das war dann wohl nachts. Genau dann, wenn niemand wach war, durfte ich wieder Gedanken und Handlungen, die von mir selbst ausgingen, zulassen.
Ich dachte mir: Wow! Heute das erste Mal gesehen, Aeli! Willkommen zurück!
Tatsächlich dachte ich nur ungefähr zwei Stunden am Tag wie ich selbst. Ansonsten war ich wirklich NUR so, dass ich dachte, sagte und tat, was andere von mir wollten.
Und in diesen Momenten, wo ich mich selber im Spiegel sah, nachts, fühlte ich mich glücklich. Ich lächelte mich an und war froh, etwas frei zu sein. Ich genoss es, ich selbst sein zu können, auch wenn nur für so einen kleinen Zeitraum.
Jetzt anderthalb Jahre später, nach einem weiten Umzug, weg von meiner ganzen Vergangenheit, bin ich froh, dass ich es geschafft habe, ich bin selbst zu bleiben. Diese kleinen Momente nachts sind zu einem Dauerzustand den ganzen Tag über geworden. Ich mache und denke und sage das, was ich für das Beste halte und vor allem, was mir entspricht. Denn ich versuche nicht mehr, nach außen hin für alle perfekt zu sein und alles so zu machen, wie die anderen es wollen. Nein, ich gestehe mir auch jetzt Fehler ein und tue sie auch regelmäßig, die ich jedoch mit Stolz trage.
Ich mache lieber Fehler und bin ich selbst, als so zu tun, als wär ich perfekt. Und immerhin: Das Mobbing hat aufgehört und ich habe sogar zum ersten in meinem Leben Freunde gefunden, die ebenso froh sind, dass ich ich selbst bin, wie ICH.


Meinungen aller Art sind natürlich immer erwünscht.
Ich finde, AeliBlue hat das echt toll geschrieben, was meint ihr?

Wir schreiben uns^^

LG eure Alpha ❤️

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