Kapitel 8

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Seit dem Minho mich in den leeren Raum gezerrt und einfach geküsst hatte, mied er mich und sprach kein Wort mit mir. Klar, wir haben uns schon öfters geküsst und da war auch nichts dabei. Was mich aber zum Grübeln brachte, waren seine Worte, die er zu mir gesagt hatte.
„Du warst schon immer nicht gerade der Hellste.."
Was hat er bloß damit gemeint? Doch so sehr ich auch versuchte eine Botschaft daraus zu ziehen, es gelang mir nicht.
Felix schien ihm auch aus dem Weg zu gehen und ich hoffte vielleicht bei ihm eine Antwort auf Minho's Verhalten zu finden.
In der Mittagspause entdeckte ich Felix an einen der Tische.
Er schien abwesend und stocherte nur in seinem Essen herum.
Ich fasste mir ein Herz und setzte mich zu ihm.
Er schaute kurz auf, richtete den Blick dann aber wieder auf seinen Teller.
Ich seufzte leise.
„Hör auf mich zu ignorieren.. es reicht schon das Minho so abweisend ist.." brummte ich.
Felix verzog das Gesicht. „Können wir bitte nicht mehr über ihn sprechen? Ich habe gerade wenig Lust über Minho zu reden."
Aufseufzend fuhr ich mir durchs Haar.
Vielleicht sollte ich ihm einfach erzählen, was eben passiert ist.
„Minho war vorhin ganz komisch. Er hat mich plötzlich in einen Raum gezogen und mich dann geküsst. Und dann er mich total angefahren und ich habe nicht mal verstanden warum.."
Felix hörte mir zu und lehnte sich nach hinten.
„Hör zu, Han. Ich glaube es wäre besser, wenn wir diese ganze körperliche Geschichte beenden. Wie du siehst, ist dadurch unser Freundschaftsverhältnis ziemlich angespannt."
Ich hob abrupt den Kopf und schluckte tief.
„Aber warum denn? Es läuft doch alles so perfekt und ich habe wirklich kein Problem damit, dass du auch mit ihm schläfst!" versicherte ich ihm und meine Stimme zitterte.
Felix schüttelte nur den Kopf und seufzte auf.
„Du musst dabei aber auch an die Gefühle von uns denken. Wie es uns damit geht.
Aber am besten besprichst du das mit Minho persönlich. Ich kann dir da nicht helfen.
Ich möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wir können Freunde bleiben, aber was ihn angeht, bin ich durch."
Felix stand auf und nahm sein Tablett mit sich.
Wirklich schlauer war ich aus dem Gespräch nicht geworden, jedoch musste ich jetzt unbedingt mit Minho reden. Da ich ihn nirgends entdeckte, schien er wohl Nachhause gegangen zu sein. Also machte ich mich auf den Weg zu ihm.

Vor seiner Wohnung angekommen, drückte ich auf die Klingel und wartete bis jemand an die Sprechanlage kam.
„Minho, ich bin's. Darf ich reinkommen?"
Ich hörte das Surren der Tür und trat in den Hausflur.
Minho wohnte im zweiten Stock und ich nahm zwei Stufen auf einmal.
Die Tür war angelehnt.
Ich zog mir die Schuhe im Flur aus und ging in die Wohnung.
Minho saß im Wohnzimmer auf der Couch und starrte ins Leere.
Ich räusperte mich und setzte mich zu ihm.
„Können wir reden?"
Ich schaute Minho an und er seufzte ergeben.
„Na schön. Wo du dir schon den Weg gemacht hast.." nuschelte er.
Ich holte tief Luft und begann dann zu reden.
„Es gibt zwei Fragen, die mir durch den Kopf schwirren.
Erstens, warum hast du mich so abrupt geküsst und zweitens, warum meidest du Felix?"
Minho lachte leise und fuhr sich durchs wirre Haar.
„Du bist so ein Idiot, ehrlich. Also gut, ich werde es dir sagen. Von selbst wirst du es wohl nicht raffen."
Er schaute mich an und ich schluckte leicht.
„Ich hasse Felix, weil ich mich in dich verliebt habe."

Triangular Relationship (Minsung/Jilix) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt