Letztes Kapitel

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Inzwischen hatte ich Hyunjin von dem Treffen mit Felix erzählt.
Er hörte gar nicht mehr auf mir zu gratulieren.
„Hey, das freut mich wahnsinnig für euch zwei. Ich bin wirklich stolz auf dich, dass du dir ein Herz gefasst und dich das getraut hast. Aber was ist eigentlich mit Minho?" fragte er und ich schwieg für eine ganze Weile.
„Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Ich habe nichts mehr von ihm gehört. In der Uni war er auch schon länger nicht mehr. Ich mache mir langsam echt Sorgen. Ich denke ich werde ihm später einen Besuch abstatten."
Sein Seufzen war am anderen Ende zu hören.
„Mach das. Er sollte zumindest erfahren, wie du dich schlussendlich entschieden hast." Ich nickte leicht und legte dann auf. Felix erholte sich heute noch von Chul's Fausthieb.
Zuerst war hatte er sich dagegen gesträubt, aber ich hatte darauf bestanden, bis er sich geschlagen gab. Ich nahm meine Schuhe aus dem Schuhschrank und schlüpfte hinein.
Felix drehte sich zu mir um.
„Wohin gehst du?"
Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen und ich tätschelte ihn liebevoll.
„Ich werde Minho einen Besuch abstatten. Ich mache mir Sorgen um ihn."
Felix nickte verständnisvoll.
„Schon gut. Ich versteh' dich. Ich komme schon alleine klar."
Zärtlich legte er seine Hand an meine Wange und ich schmiegte mich an diese.
„Wir sehen uns später, Babe."
Er ließ wieder von meiner Wange ab und ich zog die Tür hinter mir ins Schloss.

Bei Minho angekommen stieg ich die Treppe hinauf und blieb vor seiner Wohnungstür stehen. Ich klingelte und wartete, bis aufgemacht wurde. Doch es tat sich gar nichts, also versuchte es erneut. Nach vier Versuchen öffnete er endlich die Tür, ließ sie jedoch angelehnt. Ich trat ein und zog meine Schuhe im Flur aus. Es war stockfinster in der gesamten Wohnung, abgesehen vom Fernseher, der das Zimmer erleuchtete. Minho saß eingewickelt in einer Decke auf dem Sofa und stopfte pausenlos Eiscreme in sich hinein.
Seine Haaren sahen aus wie ein Vogelnest und seine Augen waren verheult.
Das schlechte Gewissen machte sich in mir breit und ich setzte mich neben ihn.
„Was machst du denn hier?" kam nur von ihm und ich nahm den Löffel aus seiner Hand und den Becher mit der Eiscreme. Soviel davon konnte nicht gesund sein.
„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Du warst seit Tagen nicht mehr in der Uni.
Ich weiß, dass du mich hasst, aber ich wollte dir noch meinen Entschluss mitteilen.
Du hast mich gefragt für wen ich mich entscheiden würde."
Ich holte tief Luft und endlich schaute mich Minho an.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du so handeln würdest" murmelte er und schnitt mir das Wort ab, bevor ich weiterreden konnte.
„Ich weiß schon, dass du dich für Felix entschieden hast. So wie er dich immer angeschaut hat und du ihn. Ihr beide passt einfach perfekt zusammen. Da habe ich keine Chance.."
Erstaunt schaute ich ihn an, presste dabei die Lippen aufeinander.
„Es tut mir wirklich so leid, dass es so kommen musste. Leider ist das ganze aus dem Ruder gelaufen. Aber das heißt nicht, dass ich das mit uns bereue. Ich bin sehr froh dich kennengelernt zu haben."
Ich lächelte ihn an und seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben.
„Das mag jetzt absolut beschissen klingen, aber du wirst ganz bestimmt jemanden kennenlernen, der viel toller als ich sein wird. Du bist ein toller Typ, Minho. Du solltest dich nicht so hängen lassen."
Ich stand auf und machte die Vorhänge auf.
Minho kniff die Augen zusammen und blinzelte dem Licht entgegen.
Er drehte den Kopf zu mir.
„Jetzt fühle ich mich ein klein wenig besser."
Kurz schlangen sich seine Arme um mich, ehe er mich wieder losließ.
„Also kommst du morgen wieder zur Uni? Ich würde mich sehr freuen."
Er nickte lächelnd.
„Versprochen. Wie du schon sagtest, ich bin ein toller Typ.
Gib' mir nur noch etwas Zeit, das mit dir und Felix zu verarbeiten."
Ich nickte verständnisvoll. Eine große Last fiel von mir ab.

„Bin wieder da!" rief ich und hängte die Schlüssel auf.
Sofort kam Felix angesprungen und küsste mich sehnsüchtig.
Er schlang die Arme um meinen Nacken, löste aber wieder die Lippen von meinen.
„Hast du es klären können?" Ich nickte leicht.
„Er war verständnisvoller, als ich dachte. Vielleicht wird er auch irgendwann wieder mit dir reden" gab ich lächelnd von mir.
Felix strahlte mich an und ich schmiegte mich an ihn.

Wie versprochen erschien Minho am nächsten Tag in der Uni.
Er hielt zwar noch etwas Abstand, aber er sah deutlich besser aus als die Tage davor.
Und schon bald lernte er einen tollen Typen kennen, namens Chris.
Er war ein Austauschstudent aus Australien. Es funkte sofort zwischen den beiden.
Ich freute mich wahnsinnig für ihn.
Ein paar Monate später gestand mir Felix seine Liebe und wir wurden ein Paar.
Noch nie hatte ich so viel Glück auf einmal in meinem Leben erlebt und ich schwor mir diese Zeit in vollen Zügen zu genießen. 

Triangular Relationship (Minsung/Jilix) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt