Secret Room

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Jisung P.O.V
Von draußen drangen Kampfgeräusche zu uns herein und die Krieger im Raum spannten sich das ein oder andere Mal an, bereit, ihre Rudelmitglieder hier zu verteidigen. Direkt hinter ihnen standen Jeongin, Felix und ich.

Auch wir waren bereit. Die ganze Zeit über wuchs meine Sorge um die, die da draußen waren. Vor allem die Sorge um Chan ließ mich nicht ruhen. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Wenn ich nun die Nerven verlieren würde, wären meine Bemühungen, die anderen zu beruhigen, umsonst gewesen.

Jisung, kannst du mich hören?

Chan?! Omg geht es dir gut?

Ich hab keine Zeit. Im oberen Stock gibt es einen geheimen Raum, Noah kennt den Eingang. Versteckt euch dort, ich weiß nicht, ob wir sie alle aufhalten können.

Chan nein! Ich will dich nicht alleine lassen!

Jisung bitte! Die Sicherheit des Rudels geht jetzt im Moment vor.

Na gut. Versprich mir nur, dass du in einem Stück zu mir zurückkommst. Bitte, ich brauch dich Chan.

Ich dich auch Jisungie. Ich versprechs.

Ich handelte sofort. ,,Wer ist Noah?", fragte ich in den Raum. Ein älterer Mann hob die Hand. ,,Das wäre dann wohl ich." Ich nickte schnell und sagte :,,Kannst du uns in den geheimen Raum bringen?" Der Mann nickte, erhob sich und lief zur Treppe. Ich sagte den anderen, dass sie ihm folgen sollten.

Während Jeongin und Felix die Wölfe nach oben brachten, hielten die anwesenden Krieger und ich Wache, damit sich niemand unbemerkt nähern konnte. Sobald der letze auf dem Weg nach oben war, folgten auch wir. Die Zwillinge Aiden und Ethan bildeten das Schlusslicht.

Auf dem gesamten Weg spitzte ich die Ohren, um jede mögliche Gefahr ausfindig zu machen. Oben angekommen sah ich, wie ein Familienportrait schon zur Seite gewandert ist und die ersten Werwölfe den Gang, der sich dahinter befand, betraten. Ich staunte nicht schlecht.

Als es an mir war, hindurch zu laufen, schlüpfte ich schnell durch den Eingang und lief den ziemlich dunklen Gang entlang so schnell ich konnte. Irgendwann endete der Gang jedoch in einer Sackgasse. Ich drehte mich verwundert um und streckte meine Arme aus um die Wände berühren zu können. Ich lied wieder ein paar Schritte zurück und spürte nach drei Schritten, wie die Wand sich veränderte.

Ich trat durch eine Art Vorhang und sah die Rudelmitglieder vor mir. Hinter mir traten die Krieger in den Raum und dann hieß es abwarten. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, doch es war nicht so viel Zeit. Irgendwann befiel mich jedoch ein schlechtes Gefühl und mein Drang hinauszustürmen und den kämpfenden zu helfen wurde immer größer. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, gab Izzy die Verantwortung und lief los.

Natürlich erst nach einigen kurzen Diskussionen mit Jeongin, Felix und den Kriegern. Was in Wirklichkeit vielleicht zwei Minuten waren, fühlte sich wie ein ganzer Tag an als ich den Gang zurück lief. Ich kam an der Tür an, achtete mit meinen Sinnen darauf, ob Feinde vor der Tür waren, öffnete sie dann, als ich bemerkte, dass die Luft rein war,lief hinaus und verschloss sie dann schnell wieder.

Dann rannte ich die Treppe runter ins Erdgeschoss, lief durchs Wohnzimmer und durch den Gang bis ich irgendwann bei der Tür ankam. Bei jedem Schritt wurden die Kampfgeräusche um mich herum lauter. Ich riss die Tür auf und sprintete zu den Häusern, bei denen vorher die fremden Werwölfe aufgetaucht waren. Die Krieger hatten alle Arbeit geleistet. Es kam mir für einen Großteil der Strecke kein Angreifer entgegen.

Als ich jedoch an den äußeren Häusern ankam, sah ich die ersten Kämpfe. Darunter entdeckte ich auch das Gesicht von Minho, der gerade von zwei Werwölfen zu Boden gerungen wurde, die mich stark an Schränke erinnerten. Mein Verstand setzte aus und ich eilte ihm zu Hilfe. Ich ließ meine Augen aufglühen, meine Zähne und Krallen ausfahren, und dank der wahnsinnigen Angst um alle gab mir Adrenalin einen Kraftschub.

Es gelang mir, einen der beiden von ihm runter zu ziehen, der sich brüllend an mich wendete und einen Angriff startete. Er schlug nach mir, doch während er mehr Kraft hatte, war ich schneller und wendiger. Das nutzte ich aus und wich seinen Angriffen geschickt aus.

Das ging ein bisschen so weiter, bis ich merkte, dass er langsam müde wurde. Schnell reagierte ich, wich dem Schlag aus, der mir entgegen kam, sprang ab und trat ihm mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte ins Gesicht. Ich traf seine Schläfe, sodass der Riese zusammenbrach und am Boden liegen blieb.

Auf einmal ertönte ein Heulen und unsere Angreifer zogen sich schnell zurück und machten kehrt. Ich erstarrte und sprintete dann wieder los. Ich betete, dass Chan nichts passiert war.

Dann sah ich ihn auch schon. Er stieß gerade einen Werwolf von sich weg, der dann auch schnell die Flucht ergriff. Er war voll mit Blut und im ersten Moment erschrak ich Tode, doch dann konnte ich riechen, dass es nicht nur sein Blut war.

Ich rannte zu ihm und er bemerkte mich erst gar nicht. Bei ihm angekommen schlang ich meine Arme um ihn und vergrub kurz meine Nase in seinem Rücken. Sofort merkte ich, wie er sich entspannte.

Und als ich dann meinen Griff lockerte und er sich zu mir umdrehte, tat ich etwas, mehr aus Reflex als darüber nachzudenken.

Ich zog ihn zu mir herunter und küsste ihn.

My mateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt