Kapitel 8

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Tony zog sie sanft mit sich durch den Raum zu der Stelle, die Natasha als Tanzfläche zu identifizieren meinte. Dort kamen sie zum Stehen und er ließ ihre Hand, die er bis zu diesem Moment gehalten hatte, los. Scheinbar schien er wirklich vorzuhaben sich an ihre Bitte zu halten. Dann legte er die Hände allerdings an ihre Hüften und zog sie sanft, aber bestimmt an sich heran. Sie ließ es zu, nahm allerdings sofort das Gefühl seines Körpers an ihrem Eigenen wahr, welches sich jedoch gar nicht so ungewohnt anfühlte. Stattdessen musste sie sogar sagen, dass es kein sonderlich schlechtes Gefühl war. Ihn würde sie das aber nie im Leben wissen lassen.

„Du siehst heute Abend übrigens sehr heiß aus", merkte Tony nach einigen Sekunden an und sie merkte, wie er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ. Mit seinen Worten spielte er auf ihr rotes Kleid an, welches eng an ihrem Körper anlag und ihre Kurven betonte. Ihr langes, rotes Haar fiel in sanften Locken über ihre Schulter und ihre Lippen hatte sie in einem kräftigen Rot angemalt. „Tony", sagte sie in warnendem Tonfall, wovon er sich aber nicht abhalten ließ. „Ich sage nur die Wahrheit", argumentierte er und strich mit einem Finger sanft ihren Arm hinauf, womit er bei ihr für eine Gänsehaut sorgte: "Und du weißt, dass es mir schwerfällt das zu ignorieren." Damit hatte er tatsächlich recht, doch sie versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass sie bei ihrer Kleidungswahl keine Sekunden an ihn gedacht hatte.

Er griff sanft nach ihren schmalen Handgelenken, um diese auf seinen Schultern abzulegen, bevor er sie wieder losließ und seine Hände wieder an ihre Hüften legte. Dann begann er sich langsam zu bewegen und sie folgte seinen Bewegungen nahezu automatisch.

Sie wusste nicht, warum sie es zuließ, doch einige Sekunden lang tanzten sie einfach nur, ohne dass sie auf das zu sprechen kam, weshalb sie sich überhaupt auf diese ganze Sache eingelassen hatte. Und zugegebenermaßen missfiel es ihr gar nicht so sehr. Dann zerbrach sie die Stille zwischen ihnen jedoch: "Also, was wolltest du mir sagen?" „Meine Anwälte haben angerufen", teilte er ihr mit, während er ihr Gesicht zu mustern schien. Dadurch bemerkte er, wie sie schluckte, ihn aber weiter ansah. Jedoch konnte er in ihren Augen sehen, dass sie mit nichts allzu gutem rechnete. Er löste eine Hand von ihren Hüften und strich ihr sanft und zugleich beruhigend über die Wange: "Sie konnten die Presse davon abhalten unser Sextape zu veröffentlichen." Er spürte, wie sie sich sanft in seine Berührung hinein lehnte, als er jedoch das Sextape erwähnte, verkrampfte sie sich unter seinen Fingern. „Nenn es bitte nicht ‚unser Sextape'", bat sie mit festem Blick. Er ließ seine Hand wieder sinken, da er befürchtete, sie könnte ihn von sich stoßen: "Aber genau das ist es, Nat. Es ist ein Video von uns beiden beim Sex. Warum verleugnest du es?"

Sie sah kurz zu den Leuten um sie herum, als würde sie sich gehen wollen, dass keiner gehörte hatte, was er sagte, bevor sie wieder zu ihm schaute. Zwar machte sie Anstalten den Mund zu öffnen, schloss ihn dann aber wieder und schaute ihn einfach nur an. In ihren Augen erkannte er allerdings den Konflikt, der sich in ihren Augen widerspiegelte. „Bereust du es so sehr?", fragte er, während er sanft über ihre Hüften strich. Das schien eine Antwort für sie allerdings nicht gerade zu vereinfachen, was auch Tony merkte.

So kannte er die Agentin nicht und für diesen Moment reichte ihm das als Antwort aus. Schließlich hatte es irgendwas gegeben, was sie davon abgehalten hatte seine Frage mit ‚Ja' zu beantworten und das ließ den Gedanken in ihm aufkommen, dass sie es nicht so sehr bereute, wie sie es nicht außen immer erscheinen lassen wollte. Und innerlich wusste sie das auch.

„Wissen Sie denn schon, wer es an die Presse geschickt hat?", wechselte sie das Thema nach einigen Sekunden, in denen sie einfach nur still miteinander getanzt hatten. „Nein, noch nicht", schüttelte er den Kopf: "Aber das werden wir noch und dann darfst du der Person gerne kräftig in den Arsch treten."

„Damit könnte ich mich tatsächlich anfreunden", stimmte sie ihm zu und der Ausdruck, den er sonst von ihr gewohnt war, erschien in ihrem Gesicht: "Aber das konntest du mir nicht einfach so an der Bar sagen?" Tatsächlich beruhigte es ihn ein wenig, dass plötzlich ihr altbekanntes selbst zurück war, denn bei dieser Natasha wusste er, was er bei ihr tun konnte und was er lieber lassen sollte. „Doch, aber dann wären dir doch meine großartigen Tanzkünste entgangen", meinte er mit einem selbstsicheren Grinsen. „Na ja, bisher würde ich es eher als durchschnittlich bezeichne, aber glaub ruhig, was du willst", entgegnete sie. Er hob eine Augenbraue und in seinem Gesicht entstand ein Ausdruck, der ihr verriet, dass er die Challenge angenommen hatte. Bevor sie dazu aber noch etwas sagen oder gar darüber nachdenken konnte sich von ihm zu befreien, hatte er einen Arm bereits um sie geschlungen und ließ sie beinahe wie im Tango blitzschnell nach hinten sinken, bevor er sie wieder an ihren Körper zog. Dieses Mal aber noch näher, als zuvor.

„Ich dachte du wüsstest mittlerweile, dass man mich besser nicht unterschätzen sollte", entgegnete er, während er seine Stirn leicht gegen ihre lehnte. Er konnte ihren Atem auf seinem Gesicht spüren, so nah waren sie einander, und nahm wahr wie großartig ihr perfekter Körper sich an seinen schmiegte. Fast, als wären sie füreinander gemacht. Und er meinte beinahe das beschleunigte Schlagen ihres Herzens an seiner Brust fühlen zu können. Dadurch entging ihm allerdings auch nicht, wie sie ihren Blick auf seine Lippen senkte und ihre eigenen leicht mit ihrer Zunge befeuchtete.

„Nat", raunte er warnend und verstärkte seinen Griff um ihre Hüften leicht: "Tu das nicht. Das ist mehr als kontraproduktiv." In seinem Inneren zog sich in diesem Moment nämlich alles zusammen und er musste sich zusammenreißen, damit er sich nicht noch ein Stück weiter nach vorne lehnte, um ihre Lippen zu schmecken.

Sextape | IronWidowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt