Kapitel 11

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Natasha beobachtete den Kaffee beim Durchlaufen in der Maschine. Sie saß alleine in der Küche auf einem Stuhl am Küchentisch. Die anderen Avengers hatte sie den ganzen Morgen noch nicht gesehen und hatte ehrlich gesagt auch keine Lust dazu nach ihnen zu suchen. So konnte sie Buckys und Clints Sticheleien, sowie Steves Beteuerungen, dass Tony ein schlechter Mann war, zumindest noch ein bisschen entgehen.

Als sie Schritte hinter sich vernahm, seufzte sie leicht und bereitete sich innerlich auf ein Gespräch mit ihren Freunden vor, in dem sie ihnen erneut versichern würde, dass sie kein Interesse an Tony hatte. Auch wenn sie selbst in ihrem Inneren wusste, dass das nicht mehr so sehr stimmte, wie noch vor einigen Tagen bevor sie miteinander getanzt hatten. Die Schritte verstummten jedoch bevor jemand in ihrem Sichtfeld auftauchte, weshalb Natasha einen Blick über ihre Schulter warf.

Im Türrahmen stand Tony, welcher sich leicht dagegen gelehnt hatte und ihren Blick offensichtlich über sie wandern ließ. „Hey, du Stalker", begrüßte sie ihn, musste sich aber beherrschen, um ein kleines Grinsen zu verkneifen. „Hey", erwiderte er: "Und ich stalke dich nicht. Ich habe nur kurz den Anblick genossen, nachdem du mein Büro gestern wieder verlassen hast." Sie rollte leicht mit den Augen: "Ich sollte nur Sachen für Bruce bei dir abgeben. Mehr nicht." „Das ist eine schlechte Ausrede", kommentierte Tony mit einem neckischen Grinsen, während er sich vom Türrahmen abstieß, um an ihr vorbeizugehen. Sie folgte ihm mit ihrem Blick, während er zur Kaffeemaschine ging und sich ihren Kaffee eingoss. „Aber du kannst es wieder gut machen", er grinste sie an, während er an der Tasse nippte. „Ich wusste nicht, dass ich etwas wieder gutzumachen habe", sie verschränkte die Arme vor der Brust. Trotzdem interessierte es sie, was er vorschlagen würde, weshalb sie sich dazu entschied nicht sofort abzulehnen.

Tony verbarg es gekonnt hinter seiner Tasse, als er seine Lippen leicht aufeinander presste. Diese Antwort hatte er nicht hören wollen. Auch ihm war klar, dass es für sie eigentlich nichts gutzumachen gab, doch er hatte gehofft seiner Bitte so wenigstens einen Vorwand vorschieben zu können. Denn auch, wenn er es nicht gerne zugab, gefiel ihm der Gedanke ganz und gar nicht, dass sie seine Bitte ablehnen könnte. Davon versuchte er sich aber so gut es ging nichts anmerken zu lassen: "Also willst du gar nicht wissen, was du für mich tun könntest?" Ein herausfordernder Zug umspielte seine Mundwinkel, die sich erneut neckisch hoben.

Er machte einige Schritte auf den Tisch, an dem sie saß, zu und ließ sich gegenüber von ihr auf den Stuhl sinken. Natasha musterte ihn für einen Moment: "Doch, will ich." „Also bist du doch interessiert?", hakte er nach, woraufhin sie allerdings mit den Schultern zuckte: "Vielleicht." Tony musste sich ein unbefriedigtes Seufzen verkneifen. Die Leichtigkeit, mit der sie in seinem Büro Zugeständnisse gemacht hatte, schien wieder verschwunden zu sein. Zumindest fürs Erste. Allerdings war er nicht bereit dazu aufzugeben.

„Ich hätte dich gebeten mit mir auszugehen", offenbarte er mit einem Grinsen":Aber du hast ja kein Interesse." Er leerte seine Tasse mit einem Zug und machte Anstalten aufzustehen. Natashas Herz machte einen leichten Satz, als sie hörte, was er von ihr wollte. „Das habe ich nicht gesagt", erwiderte sie, bevor er vom Tisch aufstand, obwohl sie sich dafür später vermutlich in den Arsch beißen würde. „Du würdest also mit mir ausgehen?", er musterte sie ganz genau, um sicherzugehen, dass sie es auch so meinte und ihm nicht im nächsten Moment doch einen Korb geben würde. „Ja, ich denke schon", nickte sie bestätigend, war sich allerdings selbst in diesem Moment nicht sicher, warum sie das sagte.

Zwar überraschte Tony ihr Einverständnis merklich, doch er entschied sich dazu ihre Entscheidung einfach nicht weiter zu hinterfragen, sondern einfach froh darüber zu sein, dass sie nicht abgelehnt hatte. „Okay, dann sei um acht Uhr fertig", ein gewinnendes Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Wohin gehen wir denn?", fragte Natasha mit hochgezogenen Augenbrauen, doch er schüttelte einfach nur den Kopf: "Das erfährst du dann." Mit diesen Worten verließ er den Raum und nahm ihr damit die Möglichkeit weiter nachzuhaken.

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, sank Natasha leicht gegen die Lehne ihres Stuhles. Was hatte sie da gerade nur zugestimmt? Vermutlich war es ziemlich dumm wirklich mit Tony auszugehen - besonders, wenn man daran dachte, was beim letzten Mal passiert war, als sie sich näher gekommen waren. Irgendetwas hatte sie aber davon abgehalten ‚nein' zu sagen und wenn sie ehrlich war, erregte die Frage, was er mit ihr vorhatte, ihre Neugierde. Also würde sie wohl keine andere Wahl haben, als sich tatsächlich mit ihm zu treffen und selbst zu sehen, was er tun wollte. So wie sie Tony und seine Sturheit kannte, würde er es ihr nämlich nicht einfach so sagen.

Sextape | IronWidowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt