Ich fühlte mich komplett benebelt, als ich mich dann endlich auf mein Bett fallen ließ, vergrub das Gesicht in dem Kissen. Jetzt wollte ich noch mehr als je zuvor einfach nur schlafen. Schlafen und wenn ich wieder aufwachte wäre das alles nur ein Traum gewesen und gar nichts wäre wirklich wahr.
Manchmal ist Unwissenheit doch einfach besser. Ist das auch der Grund wieso manche sagen, dass intelligente Menschen eher psychisch krank werden, weil die alles hinterfragen?
Ich schüttelte den Kopf, wickelte mich dann in meiner Decke ein und schloss die Augen. Kurz darauf öffnete ich sie wieder, richtete mich wieder etwas auf, drehte mich auf die andere Seite, zog dann mein Handy aus der Hosentasche. Kurz sah ich auf das Display, erkannte eine Nachricht von Elli, legte es aber trotzdem weg, schloss wieder die Augen.
Ach verdammt!
Ich setzte mich wieder auf, griff nach meinem Handy. So ein Standby-Knopf für mein Hirn wäre mal echt eine sinnvolle Erfindung. So eine Auszeit von mir und meinen ganzen irren Gedanken, könnte ich gerade wirklich gut gebrauchen.
Ich rieb mir die Augen, ließ mich wieder in die Kissen sinken und zog mir die Decke bis zum Kinn, öffnete dann ihre Nachricht.
>Hey, sorry dass ich euch da allein gelassen habe...<
>Und das ist so ausgetickt bin und das mit anhören musstet...<
Ich musste lächeln, biss mir dann wieder auf die Lippe, als ich merkte wie mein Herz wieder schneller ging.
Das...das war doch echt oder? Das was ich empfinde, schon die ganze Zeit über...das konnte einfach kein...kein Trugbild sein! Nein, das war unmöglich! Nochmal schloss ich die Augen, atmete tief durch.
>Nein nein, alles gut. War halb so wild.<, antworte ich und starrte dann weiter auf das Display, bis sie wieder antwortete.
>Ist irgendwas passiert? Baker hat euch jetzt nicht irgendwas aufgebrummt oder?<
Ich musste lächeln, ließ mich tiefer in die Kissen sinken, drehte mich wieder auf die Seite.
>Nein, gar nicht. Keine Ahnung wieso, aber Sanderson hat behauptet es wäre seine Schuld gewesen?<
Eine Weile passierte gar nichts. So lange bis mein Handy klingelte.
„Elli?"
„Hey." Sie klang irgendwie außer Atem. „Sorry, war zu faul ständig zu schreiben." Sie atmete etwas gehetzt auf. „Also nochmal. Sanderson hat behauptet es sei seine Schuld gewesen?"
„Ja.", erwiderte ich. „Keine Ahnung was mit dem los war."
Ich rieb mir leicht die Stirn.
„War ohnehin noch ein Riesen Theater mit Dad und Sanderson." Ich drehte mich wieder auf den Rücken, schloss kurz die Augen. „Aber na ja...mir solls' recht sein."
Wieder hörte ich sie laut aufatmen und auch noch irgendwelche anderen Hintergrundgeräusche.
„Elli? Alles okay bei dir?"
„Was? Ja...ja. Nur etwas...außer Atem." Sie lachte etwas auf. „Wie geht's dir?"
Mann, wie sehr würde ich mir wünschen, dass sie mich das nicht fragen würde. Ich konnte nämlich wirklich absolut nicht lügen. Sie konnte ich noch weniger anlügen als alle anderen.
„Na ja..." Ich seufzte auf.
Die Geräusche im Hintergrund, die bei genauerem Überlegen nach Windrauschen oder so etwas Ähnlichem klang, verstummten.
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Die Idee von Glück
General FictionRyan Martinez und Chris Clarke führten über vier Jahre lang eine Beziehung, bis diese vor drei Monaten abrupt beendet wurde. Während beide versuchen wieder Normalität in ihren Alltag zu bringen, leiden ihre Kinder Bill und Mary sehr darunter. Währe...