91.Kapitel: Chris Clarke

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„Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz oder?"

Ich setzte mich etwas auf, sah Ryan an, doch der schüttelte nur den Kopf und seufzte auf.

„Nein, du kannst es gern nachlesen."

Ich atmete durch, ließ meinen Kopf wieder zurück auf seinen Schoß fallen.

„Die behaupten allen Ernstes ich sei psychisch nicht berechenbar und verdonnern mich zu einer Therapie, aber sie nicht oder was?!"

Ryan strich mir sanft durch die Haare, nickte.

„Ja ich weiß. Das macht alles keinen Sinn. Auch das mit Miller..."

„Das er in der einen Hälfte wirklich so wirkte, als hätte der Mann ein Hirn und trotz Beweisen, dass sie gelogen hat, sich gegen uns entschieden hat? Ja, da hätte ich auch gern eine Erklärung!"

„Nein...ich...wir haben heute erfahren, dass er kurz nach unserer Verhandlung gekündigt hat."

Ich öffnete die Augen, starrte ihn an.

„Entschuldige, wie war das?"

Er nickte, sah leicht gedankenverloren durch das Wohnzimmer, während er weiter durch meine Haare strich.

„Ich find da einfach keine plausible Erklärung für."

Ich nickte. Es ergab doch auch keinen Sinn. Hier ergab einfach gar nichts einen Sinn, so sah es aus!

„Aber..."

„Aber was?", fragte ich, sah wieder zu ihm hoch.

Er biss wieder etwas auf seiner Unterlippe herum, strich etwas gedankenverloren weiter durch meine Haare.

„Na ja...ich hab das heute Mittag auch schon Bill gesagt, aber ich glaube fast, dass uns allen jetzt so eine Therapie ganz gut tun würde?" Er sah mich an. „Also nicht, ich meine damit sicher nicht, dass du...also was die sagen, dass du..."

Ich lächelte, schloss die Augen.

„Nein, du hast schon Recht.", murmelte ich. „Ich hab Dr. Richards schon kontaktiert, ob er noch einen freien Platz hat..."

Ryan antwortete nicht, aber ich konnte mir vorstellen, dass er gerade einfach nur nickte.

„Also...ich weiß das hilft dir jetzt wohl nicht gerade viel weiter, aber...Jamie konnte genau zwei Sachen noch erreichen."

Ich öffnete die Augen, sah ihn an.

„Mary bleibt bis Ende der Woche bei uns und...und sie bleibt außerdem, jedenfalls vorerst im Land. Also...Enisa kann jetzt nicht einfach so mit ihr zurück nach Australien oder so..."

Ich nickte, atmete leise auf. Mir war als würde genau in diesem Moment eine Uhr in meinem Kopf beginnen zu ticken, die meine letzte verbleibende Zeit mit ihr berechnete.

„Pops!"

Kurz hob ich den Blick, als genau in diesem Moment Mary auf uns zugerannt kam, sich dann nicht ganz so sanft auf mich fallen ließ. Sie sah mich an und ließ sich dann komplett auf mich fallen, drückte ihren Kopf an meine Brust.

„Ich hab euch vermisst.", brummte sie, stützte ihre Arme auf meiner Brust ab, legte ihren Kopf darauf ab.

Fest schlang ich meine Arme um sie, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Ich dich auch, Mary. Wie war dein Tag?"

„Ja...geht so. Ich glaub Bill ist jetzt beleidigt."

Kurz sah ich zu Ryan hoch, dem sofort wieder diese unfassbare Sorge in den Augen stand.

„Er kann aber auch einfach nicht verlieren."

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