Eine ansteckende Krankheit

3K 135 75
                                    

Die Mikrowelle piept, ich schalte sie aus und nehme vorsichtig die Lasagne heraus.
Man hab ich Hunger..
Weil ich ja sturmfrei habe, stört es niemanden, wenn ich vor dem Fernseher esse.
Ich schau mir eine Sendung über Volleyball an, wenn ich schon nicht selber trainieren, kann ich wenigstens etwas dazu lernen.
Ob die im Fernsehen auch so Gefühle zueinander haben, wie ich zu Kageyama?
Vielleicht ist es üblich, beim Volleyball so etwas zu fühlen?
Als ich aufgegessen habe, stelle ich den Teller beiseite und checke erneut mein Handy.
Vielleicht rufe ich Suga doch noch an.. es könnte jetzt gut tun, sich bei jemandem auszuheulen . Und Suga ist da genau der Richtige.
Ich gehe af seinen Kontakt und warte.
Es tutet.
Er nimmt ab.

,,Hey, Hinata! Du rufst also doch noch an."
,,ja.. ich möchte mit dir reden."
,,klar, ich bin immer da. Schieß los. Geht es dir besser?"
,,ja, im Moment geht's mir gut. Vorhin ist etwas Komisches passiert.."

Und so erzähle ich ihm alles. Von Kageyamas Besuch und meinem angeblichen Fieber, bis hin zu den komischen Gefühlen und Gedanken, die ich immer zu habe.
Dann herrscht kurz Stille und Sugawara scheint nachzudenken.

,,..und seit wann hast du dieses Kribbeln im Bauch?" Fragt er.
Jetzt muss ich überlegen.
,, ich glaube so richtig hat es vor zwei Wochen angefangen, als Kageyama mich beim Training gelobt hat. Das macht er ja sonst nie und ich habe mich richtig gefreut. Seitdem kribbelt mein ganzer Körper, wenn ich ihn nur sehe.."
Suga kichert.
,, was glaubst du denn, bedeutet das?"
,,vielleicht bin ich krank? Die Krippe? Oder eine tödliche Krankheit? Oh nein... vielleicht sterbe ich vor nächsten Mittwoch und kann nicht mit ins Trainingslager? Gwahh.."
Ich böre Suga wieder kichern. Ich bin todkrank und er lacht? Das find ich gar nicht komisch!
,,ach Hinata... ja, du hast eine 'ganz schlimme Krankheit'.. und die nennt sich Liebe mein Freund. Du bist verliebt!"
Also stimmt es tatsächlich.. meine Augen weiten sich und ich umklammere das Handy. Also werde ich nicht sterben?
Ich habe zwar gehört, dass liebe wehtun kann, aber stimmt das?
,,hallo? Noch da?"
Suga reist mich aus meinen Gedanken.
,,ich.. war noch nie verliebt.. sowas ist komisch. Und verliebt in.. einen Jungen..?"
,,das ist etwas ganz normales, mein Freund. Die Liebe blüht, wo sie hinfällt. Und das kann man sich nicht aussuchen. Ich lass dich erstmal damit klarkommen. Wenn noch etwas ist, sag Bescheid. Adios!"
,,..tschüss-"
Gedankenverloren lege ich auf und lasse langsam mein Handy sinken.
Irgendwie ist es schön verliebt zu sein. Aber ausgerechnet in Kageyama?
Suga hatte recht..
Aber was soll ich jetzt tun? Mit diesem Wissen kann ich Kags doch nicht mehr unter die Augen treten... und was dieser Besuch von ihm sollte, weiß ich auch nicht.
Da kommt mir eine Idee.
Ich kann ihn ja auch anschreiben! Vielleicht.. hilft das? Traue ich mich überhaupt ? Ja! Ich traue mich. Ich schaffe das. So schwer kann das ja nicht sein...
Ich zückte sofort wieder mein Handy und gehe auf Kageyamas Kontank. Tief durchatmen..

Hey, wie geht's? :D

Das war's... nur ein kurzer Satz. Und trotzdem fühlen sich meine Hände schwitzig an. Ich drehe durch!
Ich versuche mich zu beruhigen und lege das Handy beiseite.
Doch trotzdem schaue ich alle zwei Minuten nach, ob er mir geantwortet hat.
Nach dem 578-mal Nachschauen stelle ich fest, dass es bereits 23:00 ist und er noch immer nicht geantwortet hat. Ich seufze.
Etwas enttäuscht schalte ich den Fernseher aus und lege mich ins Bett. Schlafen kann ich jetzt wahrscheinlich nicht. Ich wälze mich umher und die Gedanken nehmen in meinem Kopf überhand, doch irgendwann komme ich zur Ruhe.
Morgen ist auch noch ein Tag.

Wie Sonne und MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt