12. Kapitel von schönen Träumen und unverhofften Begegnungen

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"Aaaarggghhhh!" Hazel bekam ihren Koffer nicht zu, trotz unaufspürbarem Ausdehnungszauber. "Dieser. Verdammte. Koffer. Soll. Jetzt. Sofort. Zu. Gehen. Aarghh!" Die Winterferien begannen und Hazel und Tia reisten nach Hause. Nach Hause. WO war mein zu Hause? In Hogwarts? Oder bei Amelia und John? Oder im riesigem, alten, verlassenen Stadthaus meiner Familie, wo ich aufgewachsen war? Ich wusste es nicht.
Über Weihnachten blieb ich meistens in Hogwarts. Die Rawenclawbibliothek wurde dann geplündert und ich versank in den Büchern. Zwischendurch aß ich auch mal etwas und schlief ein paar Stunden. Irgendwann rückte der Vollmond näher. Ich beschloss einfach weiter zu lesen. Mit einem großem Berg Schokoladentafeln/-fröschen bewaffnet wappnete ich mich ganz besonders... und ... schlief ein. Ohne den Traumlostrank, der mich immer noch vor bösen Träumen beschützte, zu nehmen. Sofort träumte ich.

Vor mir stand Mum. Als Geist. Die einzige Farbe fand sich in ihren stechend grünen Augen. Sie wirkte traurig. Waren das Tränen in ihren Augen? "Meine Kleine. Du bist so groß geworden! Ich vermisse dich so schrecklich." Ich fiel ihr in die Arme. "Wo bin ich,Mum?" Mum lächelte traurig. "Ich weiß nicht wie dieser Ort heißt. Es ist ein Ort in der Dämmerung."  "Äähh... Bitte was?" Mum lachte, ich hatte ganz vergessen wie schön sie lachte. So glockenhell ,klar und unbeschwert. "Ein Ort zwischen dem Licht und der Welt der Lebenden... Merlin, klingt das komisch! 'die Welt der Lebenden!'" äffte sie sich selbst nach. Das brachte das Fass zum überlaufen. Ich begann zu schluchzen. Über die ganzen Probleme mit Dad und dass meine Mum weg war, ja, ich warf ihr ihren Tod vor, was ziemlich kindisch war, aber jeder durfte ab und zu mal kindisch sein. Mum umarmte mich wieder. "Ach Süße. Wein nicht! Du weißt,dass es einfach nur doof aussieht, mit verheulten Augen... "  Typisch Mum! Sie konnte nicht anders als mich auf solche Dinge hinzuweisen! "Mum? WARUM bin ich eigentlich hier?" Mum, sie hieß übrigens Claire, überlegte. "Hmm... Du traumwandelst, was darauf schließen lässt, dass du deinen Pudding nicht gegessen hast..." "Mum!"  Früher hatte Mum mir den Traumlostrank in noch warmen Vanillepudding gemischt,damit ich ihn freiwillig aß. "... also schätze ich du hattest Heimweh, weil ich dich nicht gerufen habe." ich merkte wie ich langsam aufwachte. "Mum?... Ich hab' dich lieb! Frohe Weihnachten noch! Ich muss..."

"...gehen." Ich war aufgewacht. heute war Weihnachten und an meinem Fußende lag ein Haufen Päckchen. Hauptsächlich von John und Amelia, aber auch von meinen Zimmergenossenin und den Jungs.
Ganz obenauf lag ein kleines silbernes Päckchen mit einer Karte aus schlichtem, festem Papier. 'Für meine kleine Lian" Lian. So hatte mich nur Mum genannt.
Aber das Päckchen konnte nicht von ihr sein, oder? Das kleine Paket enthielt eine Schmuckkasette, sie war leer. Oder? ich baute sie ganz auseinander. Zog alle Schubladen heraus. Da fand ich Sie. Eine Klappe, etwa fünf Zentimeter lang und breit. ich öffnete sie und fand dort ein kleines Medaillon aus Silber. Vorne war ein geschliffener Stein eingelassen. Ganz unwillkürlich nahm ich es in die Hand und strich mit dem Daumen über die Facetten des Steines. Der Stein begann helles Sonnenlicht auszustrahen. Es war ein Stein von der leuchtenden Lichtung. Ich lächelte und öffnete den Anhänger. Innendrin befand sich einer Gravur 'N'ai aucun regret. Jamais.' (Bereue nichts. Niemals.) Ich musste traurig lächeln. Das war Mums Lebensmotto gewesen. Ich hängte mir die Kette um und ging zum Frühstück in die große Halle. Es waren nur wenige Schüler geblieben. Nur etwa zwölf. Größtenteils Hufflepuffs und Slytherins. Die vier Haustische waren verschwunden. Es gab nur noch den etwas verbreiterten Lehrertisch. Ich setzte mich zwischen zwei schnatternde Hufflepuffs, Emma und Chloè.
Sonst verliefen die Ferien ganz harmlos und schon standen die Anderen wieder vor der Tür.  "Hey Lia! Was ist das für eine Kette, von wem hast du die und warum bemerke ich sie erst jetzt?" Tia hatte mich in eine Umarmung gezogen und redete ununterbrochen auf mich ein. "Ääähh..." Ich wusste nicht was ich ihr sagen sollte. Die Wahrheit? Oder eine Lüge, die nicht so verrückt klänge?. "Jetzt sag schon! Wo hast du diese geniale Kette her?" "Ich habe sie zu Weihnachten bekommen, ohne Absender." Das stimmte, es war kein Absender vorhanden. Ich wusste trotzdem von wem sie war.  "Hast du keine Ahnung von wem die Kette ist?" bohrte Tia weiter. "Doch irgendwie schon, aber das klingt verrückt...."  "Die ganze Welt ist verrückt! Also erzähl schon!" "... Ich glaube es ist eine Kette von... von meiner ...Mum." gab stockend von mir. "Aber die ist doch du weißt schon! Das geht doch nicht!" "Man kann auch nicht seine Träume wirklich erleben! Ich bin das lebende Beispiel. Ich hab'  an Vollmond geträumt, ich würde meine Mum an einem Ort 'zwischen der Welt der Lebenden und dem Licht' treffen. Es war ein kurzes Treffen..." Hazel erstarrte. "Du erlebst deine Träume wirklich? Aber das konnten nur die Kanes! Und die wurden..." "von Todessern ermordet. ich bin Letzte." ergänzte ich traurig. "Neinneinnein! Das meine ich gar nicht! In Beauxbatons gibt es ein Mädchen in meinem Alter, das dieselbe Fähigkeit hat. Sie heißt Lizzy Kane."
Vor Schock setzte ich mich starr auf den Boden und fragt ungläubig "Liz' lebt? I..ich dachte sie wäre getötet worden. Als der Rest meiner Familie umgekommen ist!" meine süße Cousine Lizzy lebt! ich habe doch noch Familie! Ich springe auf "Ich muss nach Beauxbatons! Sofort! Ich muss zu meiner kleinen Lizzy!" Hazel bremste mich. "Wowwow, immer langsam mit den jungen Pferden. Vielleicht sollten wir erstmal zu Dumbledore gehen!" ich holte tief Luft. "Hazel, ich kann nicht warten! Da draußen ist irgendwo der winzige Rest meiner Familie! Ich habe seit sieben Jahren keine Familie mehr! Ich muss wissen wo Lizzy lebt! Weißt du das zufällig?" Hazel wirkte plötzlich verlegen. "Ehrlich gesagt wohnt sie in den Ferien bei uns. Bei der Flucht aus London sind ihre Eltern umgekommen..." Ich nickte wissend. Das war mir damals nicht entgangen. Ich und Mum hatten uns in meinem Zimmer versteckt, in der geheimen Kammer. Zwei Tage später wurde Mum von Dad getötet. Mir kamen Tränen und ich begann zu weinen. Tia eilte zu mir und tröstete mich. Als ich mich weitetgehend wieder beruhigt hatte fragte ich Hazel "Wo wohnst du nochmal?" "Lavender Cottage, wieso fragst du?" Da hatte ich schon eine Prise Flohpulver genommen, war in die Flammen gesprungen und rief "Lavender Cottage!"
Die Kamine wirbelten an mir vorbei. Irgendwann taumelte ich aus einem Kamin in ein sehr schönes Wohnzimmer. "Non Maman! Je ne ranger pas ma chambre! C'est n'est pas malprope! (Nein Mama! ich räume mein Zimmer nicht auf! Es ist nicht unordentlich!)" Ein wütende stimme rief von oben. "Hallo?" fragte ich laut. Eine etwas größere Frau um die 30 kam ins Wohnzimmer. "Wer bist du und was machst du hier?" sie war sehr forsch. "Ich bin Lia Kane und suche meine angeblich tote Cousine Lizzy! Außerdem bin ich eine Schulfreundin von Ha..." Hazel kam aus dem Kamin gestolpert. "Lia! Ich hab' dir gesagt... Oh hey Mum!" "Hazel, ma petite!" Jaaaa! Warum sprachen sie hier, mitten in England Französisch? "Ääähhh.. Désolé,mais je cherche ma cousine Lizzy et..." "Hast du 'Lizzy' gesagt?" unterbrach sie mich erschrocken auf Englisch. "Ja. Ich suche Liz..." weiter kam ich nicht. Ein Mädchen mit karamellfarbenen Haar kam die Treppe herunter. Sie war bildschön. Ein Ebenbild meiner Tante Diana, ihrer Mutter.
"L...L...Li...Lian? Bist du das?" Es war die wütende Stimme von eben. Doch jetzt war ihre Stimme viel sanfter, wie Seide. Glatt und geschmeidig. "Liz'... ich dachte du... wärst tot!" Ich brach in Tränen aus. Sie rannte zu mir und umarmte mich, auch sie weinte. Doch ihre Tränen waren golden. Ich musste lachen "Du hast da 'was!" und deutete auf die kleinen Goldnuggets. Sie lachte "Du auch!" Wir pflückten uns gegenseitig die kleinen Goldstücke vom Gesicht."Wie hast du mich gefunden?" Ich überlegte kurz. "Hhhmmmm... Ich glaube es war Mum. Sie hat mir die hier geschenkt." ich zeigte ihr meine Kette. "Durch einen Traum? Das ist gefährlich!" warnte mich Lizzy. "Ach ne! Das weiß ich selber! Ich wette, du wurdest nämlich nicht von deinem Vater aufgeschlitzt!" Liz' riss die Augen auf. Plötzlich schaltete sich Hazels Mum ein. "Okaay! Was geht hier gerade ab?" "Lian ist meine Cousine. Ich dachte sie wäre vor sieben Jahren getötet worden!" erklärte Lizzy schnell. Langsam fing Mrs. Sweetington an, zu verstehen. "Kann ich jetzt weiter reden? Eine Freundin von mir hat dann gefragt, woher ich die Kette hätte. ich habe ihr die Wahrheit gesagt. Hazel hat gehört ,dass ich traumwandeln kann und hat Lizzy erwähnt. Dann bin ich so schnell wie möglich hergekommen." schloss ich meine Erzählung. "Wir sollten langsam zurück nach Hogwarts! Tia macht sich bestimmt schon Sorgen." drängte Hazel. "Adieu, Maman!" "Adieu, Hazel!" "Que les rêves vous protéger! (Mögen die Träume dich beschützen!)" rief ich Lizzy zu. Es war das Familienmotto. "Que les rêves vous protéger aussi! (Mögen die Träume dich auch beschützen!)" Wir flohten zurück nach Hogwarts und starrten in das Gesicht von Dumbledore. Shit!(sry!).

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Hey!
Ein neues Kapitel von Lia und ihrer Welt. Wie findet ihr Lizzy? Das auf dem Bild am Anfang oder rechts entspricht meiner Vorstellung von Lizzy etwa... Voted und kommentiert bitte!
Eure Company!

Lia Kane-Greyback (Hp Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt