36. Kapitel Todesfälle und andere missliche Dinge

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Auf meinen Schrei hin wurde es laut im Haus. Fassungslos starrte ich das Armband an der silbernen Kette an.  Lizzy und Remus stürzten zu mir ins Zimmer. Mit erhobenen Stäben fragten sie
"Lia, was ist?  Warum schreist du?" Dann bemerkten sie das Armband in meiner Hand. Ihnen stockte der Atem,  besonders Remus,  da er sofort sah,  welcher Anhänger sich schwarz gefärbt hatte.
"Das kann nicht sein" flüsterte er.
Ich weinte,  um eine Schwester.
Er weinte,  um gute Freundin.
Wir weinten um eine Seelenverwandte.  Ich weiß nicht,  wie lange wir auf dem dunklen Nußholzparkett saßen und trauerten. Ich schickte Lily und James eine Eule,  mit der Nachricht,  dass Susan Bones gestorben war.  Ihre Mutter könnte ich nicht erreichen,  sie war,  wie Susan untergetaucht.  Am Abend war ich immer noch mit den traurigen Gedanke beschäftigt,  ich fiel sofort ins Bett und schlief ein.  Natürlich  träumte ich:

Ich stand in einem Kreuzgang,  es schien so,  als wäre ich in einem Kloster, denn vor mir liefen zwei Nonnen.  Ich hörte sie,  doch ich könnte ihre Gesichter nicht erkennen,  da sie mit dem Rücken zu mir liefen.
Seltsamerweise träumte ich auf italienisch,
"Bist du dir sicher?" fragte eine alte,  sanfte Stimme.
"Ja,  ich bin mir sicher.  Ich werde meiner Vergangenheit den Rücken kehren. Ich werde meine Freunde vermissen!" antwortete eine hellere Stimme ernst.
"Du kennst die Regeln,  keine Zauberei,  außer in Lebensgefahr!"
"Ja,  Mutter Oberin!"
"Dann geh nun zu deinen Schwestern in die Messe,  Maria Susanna!"
Die neue Nonne lief in die Kirche,  die ältere folgte ihr langsam.

Dann wachte ich auf.  Ich war nicht verletzt und grübelte über meinen Traum.

Das Leben ging weiter,  das hatte ich schon vor langer Zeit begriffen,  und man sollte die Toten ruhen lassen. Doch Remus und ich hatten beschlossen,  vorerst nicht zu heiraten.  Auch Lizzy fand schnell wieder in ihren gewöhnlichen Trott zurück. Wie ich auch.  Nur Remus,  Sirius,  Lily und James hatten Probleme damit,  wieder in ihren Alltag zurück zu kommen. Lily fragte mich,  wie ich das mache,  so schnell über einen Tod hinweg zu kommen.
"Ich habe Erfahrung damit. " meinte ich bloß und trank meine heiße Schokolade.

(großer Zeitsprung : ein Jahr später an Halloween)
Ich prüfte meine Augenpartie noch einmal im Spiegel.  Sie waren golden.  Ich hatte mich in eine Zwischenform zwischen Mensch und Wolf verwandelt. Spitze Ohren ragten unter meinen braunen Haaren hervor.  Meine Fingernägel glichen Krallen und meine Zähne waren schon etwas spitz.  Remus musterte mich und schmunzelte.
"Was denn?  Es ist Halloween, da kann ich sein,  wer ich bin,  ohne Aufzufallen!"
"Du fällst immer auf,  Schatz!" sagte er und küsste mich.  Wir apperierten mit Lizzy,  die ein Fee geworden war,  zu den Potter.  Lizzy war klein,  golden,  leuchtend,  geflügelt und besaß eine quietschen Piepsstimme.  Wir würden von Lily begrüßt,  sie führte uns ins Haus und schrie ihrem Mann zu
"James! Ermutige ihn nicht auch noch dazu,  gegen die Wand zu fliegen!"
"Krone! Was machst du mit deinem Sohn? Also wirklich!.... Merlin!... Nettes Kostüm!" Ich musste lachen, Krone hatte sich doch tatsächlich in ein Hirsch-kostüm geschmissen. Krone grinste sein Lieblingsgrinsen, ein Rumtreibergrinsen, das ich noch von etlichen Gelegenheiten kannte, bei denen wir irgendetwas ausgeheckt hatten.
"Dein Kostüm hat aber auch schon irgendwas, ich weiß nicht was.... Wo ist denn Lizzy? Wann kommt der kleine Angsthase? Hatte sie zu viel Angst?" Keine Fünf Sekunden wurde James von einer kleinen, goldenen Fee belagert, die ihm mit ihrer Piepsstimme sämtliche mir bekannte Schimpfwörter (und auch ein paar neue) an den Kopf warf. Ich lachte bloß und ließ James allein. Sirius kam rein und umarmte James, damit befreite er seinen  besten Freund auch von der kleinen goldenen Fee. Er schmeichelte ihr und sie ließ sich auf seiner Schulter nieder. Die Potter hatten auf ihr Haus den Fidelius-Zauber gelegt. Das hatten Lizzy und ich auch  mit dem Geheimtrakt in unserem Haus gemacht. Sirius war der Geheimniswahrer der Potters, ich hoffte, sie würden diesen Krieg, wenn er vorbei war, überleben. Wir feierten ein bisschen mit Kürbissaft und unterhielten uns, doch dann mussten wir schon gehen. Aus Sicherheitsgründen, hatte Dumbledore gesagt, die Todesser waren hinter den Beiden her. Sie hatten ihm schon drei mal gegenüber gestanden, irgendetwas an den Potters hatte SEINE Aufmerksamkeit erregt, er suchte nach ihnen.

Lia Kane-Greyback (Hp Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt