23. Kapitel vom ersten Ferientag und einem Mordversuch

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Der Sommer kam viel zu schnell, genau wie die Entlassung meines Vaters. An diesem Morgen schlug ich die Augen auf und wollte sie direkt wieder schließen. "Komm,  Lia! Du willst doch nicht Zaubertränke verpassen!" lockte mich Tia.

Doch als ich aus dem Bad kann, fiel mir die Entlassung ein und ruinierte mein Make-up (es war nicht wasserfest). Er war frei. Das spürte ich, wie tausend Pfund Blei, die sich an jede meiner Zellen hefteten. Jetzt waren meine Ferien (und mein ganzes restliches Leben) ruiniert! Immer positiv denken! (Sarkasmus lässt grüßen!) "Lia? Hey... Schhhhhhh... Ganz ruhig!" beruhigte mich Hazel und setzte sich links neben mich. Auf die andere Seite setzte sich Lizzy, sie hielt mich eng im Arm. Wie früher, als ich meinem Dad begegnet war (und damit ziemlich verstört). Ich drückte sie fest, stand auf, versuchte mein Make-up zu retten und als ich fertig war fragte ich ungeduldig "Können wir jetzt?". Perplex über meinen Stimmungswandel folgten sie mir zum Frühstück.

"Waru... ach ja... Lia, iss bitte etwas!" flehte mich Lizzy an. Ich hatte keinen Löffel von meinem Müsli herunter gebracht. Deprimiert starrte ich die weißliche Pampe an und beschloss erst mal nichts zu essen.

In Zaubertränke versuchten wir uns zum Abschluss des Jahres an dem Trank der Lebenden Toten. Es war komisches Gefühl, sich seinen eigenen Tod zu brauen, doch irgendwie verschaffte es mir ein wenig Genugtuung. Ich war nicht mehr wehrlos. Ich hatte sieben tolle, grandiose Freunde (Peter zählte nicht), meine Zaubertränke, die ich notfalls auch als Handgranaten werfen konnte und natürlich meine Begabung als halbe Werwölfin. Der Trank war  so etwas wie die Abschlussprüfung und damit hatten wir Zaubertränke erledigt. In Zauberkunst nahmen wir noch einmal die Aufheiterungszauber durch. (Mir entging die Ironie nicht, neee, jetzt mal ehrlich, wer immer das Schicksal kontrollierte, der konnte mich mal!). Ich spielte an meiner Kette und dem Sonnenstein herum. War mir doch egal, wenn ich so hell wie eine Supernova werde und der ganze Klassenraum mich anstarrte!

Heute war der letzte Tag vor dem Sommer und wir würden heute los fahren. Meine Koffer waren gepackt und meine Angst vor dem,  was mich erwartete, wurde immer größer.

Mit schweren Schritten, wie die eines Mannes auf dem Weg zum Galgen, stieg ich in den Zug.

Auf der Fahrt schwieg ich und sprach fast kein Wort.  Mein Vater sollte mich vom Bahnhof abholen, genau davor graute es mir.

Mit dem Koffer in der Hand stieg ich aus dem Zug und erblickte das hagere Gesicht meines Jäg...., Pardon, Vaters. Er sagte nichts, nein, er packte mich einfach am Arm und dann wurde ich zusammen gepresst, wie als würde ich dich einen Schlauch gezogen. Ich hasste das Gefühl des Apperierens, denn als ich die Augen öffntete bedrohte mein Vater mich schon mit einem Messer. Ich konnte mich gar nicht um sehen, da rief ich schon "Expelliarmus!" Das Messer flog ihm aus der Hand. Warum hatte ich beim Training nie bedacht, dass Apperieren hilfreich sein würde? Dann würde ich wohl ohne Apperierfähigkeiten oder anderen Fluchtmöglichkeiten klar kommen müssen.

'Toll gemacht, Lia' sagte eine sarkastische Stimme in meinem Kopf. 'Toll, jetzt hörst du auch noch Stimmen in deinem Kopf!' meinte eine andere deprimiert. 'SEID LEISE! Wir müssen uns konzentrieren' zischte die Oberstimme. 'Schon Gut...' man konnte die Anderen förmlich die Augen verdrehen hören. 'Ja! Seid still!' stimmte ich in Gedanken zu, während ich fieberhaft nach einem Ausweg suchte. Wegrennen schied aus,das würde das Raubtier in ihm wecken... 'Erst schocken, dann wegrennen?' schlug eine Stimme vor. 'Ja, Danke für den Tipp. Könntest du jetzt aus meinem Kopf verschwinden? Danke!' "Stupor!" rief ich laut aus... Was nicht die Beste Idee war. Warum konnte ich nicht einmal nachdenken, bevor ich handelte? Mein Vater duckte sich unter dem rubinrotem Strahl  weg.
Also lief ich doch weg, hoch in mein Zimmer, jedoch nicht in den geheimen Wohntrakt, sondern in mein normales Zimmer. Dort verriegelte ich die Tür mit etlichen Schutzzaubern. Angespannt wartete ich bis es Abend war und ich mich nach oben hochschleichen.
Es dämmerte langsam da klopfte es meinem Fenster. Ich zog meinen Dolch, wollte ihn gerade werfen, da sah ich, was an mein Fenster geklopft hatte. Nur eine Eule, sie kam mir leicht bekannt vor. Ich öffntete mein Fenster, ließ die Kleine herein und band ihr den Brief vom Bein. Ich konnte es nicht fassen! In dem Brief stand folgendes:
Hey Lia!
Ich wollte nur sichergehen, dass du noch nicht von deinem Vater aufgeschlitzt
worden bist. Was ich ganz vergessen hatte, dir von meiner Mum auszurichten... WIr laden dich ganz herzlich ein die Sommerferien bei uns zu verbringen.Ich wollte es dir am Bahnsteig sagen, aber du warst ja schon weg... Susan kommt dich morgen um 11.00 Uhr abholen.Sirius und Remus sind auch da! Kannst du bitte Milly füttern? Ich glaube sie ist etwas erschöpft...
Alles Liebe
James

Etwas erschöpft... So konnte man es natürlich auch ausdrücken. Der Vogel war völlig lädiert! Als hätte man ihn von Hogwarts nach London zu Sirius, dann zu den Potters, dann die Bones, wieder die Potters und dann schließlich zu mir geschickt. Mit nur ein paar kleinen Pausen. Das war mal wieder typisch James! Mittlerweile konnte ich mich nach oben begeben, ohne direkt innerhalb von Sekunden vvon meinem Vater erwischt zu werden.
Die alten Holzbohlen knarrten verdächtig. Schnell huschte ich in den Flur im Dachgeschoss. Von dort aus konnte jeder, der zur Familie Kane gehörte oder ihr wohlgesinnt war in den geheimen Wohntrakt. Ich erinnerte mich an die Nacht, als die Schutzzauber zusammen brachen und die Todesser...
'Denk nicht daran' schalt mich ganz sanft die Oberstimme. 'Wir sind immer bei dir' ergänzte eine andere, dich aus nur allzu bekannten Träumen kannte. 'Mum!' 'Na endlich! Ich dachte, sie würde nie darauf kommen!' Ich schloss ganz langsam die Geheimtür und war in Sicherheit.
In der Kopie meines Zimmers, in der ich etwa sechs Jahre gewohnt hatte,packte ich ein paar Sachen, die ich zum Schlafen brauchte, aus. Dann suchte ich die Vorräte an Traumlostrank meiner Familie. Ich fand schnell ein paar große Flaschen, da fast jeder in meiner Familie dieses Problem hatte.
Morgen würde Susan mit ihrer Mum kommen. Sie waren eine zweite Familie für mich geworden, ich wäre in den Ferien gerne zu ihnen gekommen, doch als Dad, als mein Erziehungsberechtigter, wieder frei kam musste ich wieder nach Kane Manor. Es war ein Ort der tröstlich und unberschwerten Momente aber auch der angstvollen und traurigen. Morgen würde mein letzter Tag sein, an dem ich bei meinem Vater wonen musste, danach war ich frei. Sirius hatte mir einmal dembezüglich vorgeschlagen, dass doch einfach abhauen solle, doch das konnte ich nicht. 'Warum nicht?' fragte die Stimme von Angelina, einer Großcousine von mir, die auch etwa in meinem Alter war, als die Todesser das Haus stürmten. 'Weil hier zu viele Erinnerungen sind. So viele Momente...
Ich fragte mich, ob Lizzy die Stimmen auch hörte. Ich holte den Krug mit Flohpulver, die meisten hatten nur ein Säckchen, doch als die Kanes noch lebten, waren wir viel gefloht. 'Oh ja! Es war ziemlich lustig, als Diana auf einmal im Kamin im Salon gelandet ist, anstatt bei ihrer Freundin!' amüsierte sich Mum.'Hey! Ich habe mich nur versprochen!'' 'Natürlich!' Mum lachte. Ich warf eine Prise Flohpulver ins Feuer, das nun smaragdgrüne Flammen schlug, rief den Namen von Hazels und Lizzys Zuhause "Lavender Cottage!" und steckte den Kopf bis zu den Schultern in den Kamin. Die Kamine zogen an mir vorbei. Mir war ganz schwindelig, als ich im Lavender Cottage landete. "Lia!" Lizzy hatte mir gerade eine Prise Flohpulver ins Gesicht geworfen. ich wischte mir das Zeug aus dem Gesicht "Liz'! Was wirfst du mir auch Flohpulver ins Gesicht! ich dachte, das hatten wir doch schon geklärt!" Das hatten wir wirklich, denn einmal hatten wir, nicht gerade erlaubterweise, im Salon Zaubererkaugummi gekaut, weshalb wir nicht unsere Zimmer verlassen durften, für ganze drei Tage. Doch jede von uns hatte für solche Notfälle Flohpulver gebunkert und einen kleinen Kamin im Zimmer (falls man mal unvorhergesehen fliehen musste, am Tag als die Todesser kamen, hatten wir gerade die Verbindung zum Flohnetzwerk abgeschaltet). Da kam Lizzy gerade durch den Kamin, als ich sie anrufen wollte. Das Resultat war eine mit Flohpulver beworfene Liz'.
"Jaja, ich wollte dich 'was fragen. Weil ich diese..." "Stimmen höre? Geht mir genauso. Deswegen habe ich angerufen. Der Tag war die Hölle, morgen fahre ich zu James. ich glaube, sonst würde ich die Ferien nicht überleben..." "WAS?" rief Hazel, die alles mitgehört hatte. "Es sind halt unsichere Zeiten!" zitierten Lizzy und ich unseren Großvater... und brachen gemeinsm in Kichern aus. Ich hörte meinen Vater, wie er die Treppe hochstürmte und fluchte "Ich muss weg... Wir sehen uns morgen!" verabschiedete ich mich, lief in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. 'Harter Tag, was?' war das letzte was ich hörte, bevor ich in die Schwärze glitt.

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Hi Pottis!
Ich hoffe doch, dass euch das Kapitel gefallen hat! Wenn ja, hinterlasst doch einen Kommi! (und ein Vote) wäre echt nett! Ich muss euch auch loben, über 4,4k reads und 300 Votes? Ihr seid verrückt (also positiv verrückt) und alle Geber und Geberinnen herzlichen Dank (das sagen die in der Kirche immer "Die letzte spende betrug soundso euro, allen Gebern und Geberinnen herzlichen Dank") ne, ernsthaft fühlt euch geknuddelt! Ich widme das Kapitel sky-moon, weil ich sie einfach mag ! Man liest sich!

Eure Toast(y)

Lia Kane-Greyback (Hp Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt