6. Kapitel von vielen Stunden im Krankenflügel und andern Hobbys

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"Ooohhh Gott! Lia! Was machst du denn?" schrie Susan, als sie in den Krankenflügel stürmte. Ich wachte aus meinen Dämmerschlaf auf, den ich hielt um nicht zu träumen. "Hey, Hey!" rief ich. "Nicht erdrücken!" Es half nicht, schon war ich in einer Bärenumarmung gefangen. "Auauau!" stöhnte ich leise auf. "Ohh! Tut mir so leid, Lia!" erschrocken fuhr sie zurück. "Ach, macht nichts!" Ich winkte ab. "Kommen die Jungs noch?" Sie kratzte sich am Kopf. "Ähhm... Die sind noch beim Frühstück und müssten jeden Moment kommen." Mittlerweile hatte Madame Pomfrey meine Taille verbunden und Tia ein Bett neben meines gestellt, sie wollte, verständlicherweise, nicht allein im Schlafsaal bleiben. Wie aufs Stichwort stürmten die Jungs mit besorgten Mienen in den Krankenflügel, gefolgt von Lily. "Oh Merlin! Was machst du denn, Lia?" fragte ein besorgter James. "Träumen..." meinte ich mürrisch. "Moment... was?" fragte jetzt Sirius, auch die Anderen schauten verwirrt drein außer Sus', ich hatte es einmal erwähnt. Anscheinend fiel es ihr wieder ein. "Ach Lia... Warum denn gerade jetzt?" fragte Sus' Nach langer Überlegungszeit antwortete ich "Forseperché io sonoqui di nuovo felice come in quelmomento la mamma. (Vielleicht, weil ich hier wieder so glücklich bin wie damals bei Mum.)" "Ecri non noi, perché non è felice? (Warst du bei uns denn nicht glücklich?)"  "Io credo di no! (ich denke, nicht!)"  "Was redete ihr da?Seit wann könnt ihr italienisch?" fragte die verblüffte Lily. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht... ein paar Jahre schon." "Um auf die Frage zurück zu kommen... Was meinst du mit 'Träumen'?" fragte James. Ich seufzte tief, was ich sofort bereute. Der Schmerz an meiner Taille flammte wieder auf und ich keuchte auf.  "Also, was ich damit meine: ich habe es von Mum, sie hat mir dir die Fähigkeit des Traumwandelns vererbt. Ich sehe einen Traum nicht nur, ich erlebe ihn wirklich und trage auch zum Beispiel die Verletztungen aus ihnen." erklärte den Jungs und Lily. Die Augen von ihnen hätte man auch als Quaffel verwendet werden können. "D..Das heißt du könntest eines Tages nicht mehr aufwachen?" fragte Lily. Ich schloss resigniert die Augen. "Im schlimmsten Fall, ja." Lily riss die Augen auf, die Jungs blickten mich erschrocken an "Bitte, Was?" Sirius war geschockt. "Falls ihr mich jetzt bemitleiden wollt, vergesst es!" Madame Pomfrey eilte hinein, einen Trank in der Hand. "Die Besuchszeit ist schon längst vorrüber, hinaus mit euch. Nein, ich kann die Zeit nicht verlängern!" fügte sie hinzu, als Lily den Mund öffnete und wieder schloss. Meine Freunde gingen widerwillig aus dem Flügel."Madame Pomfrey.." begann ich. "Ach nenn mich bitte Poppy!" "..okay, Poppy, Ich wollte sie fragen, ob sie einen Traumlostrank haben." "Ach, Lia, was habe ich denn in meiner Hand?" "Sie sind die Beste!" ich nahm ihr den Becher aus der Hand und trank ihn aus. Schläfrig lehnte ich mich in mein Kissen und schlief ein.

Nach ein paar Tage wurde ich aus dem Krankenflügel entlassen, nach eineinhalb Wochen stand der Oktobervollmond an. Ich wurde blasser und, obwohl ich viel mehr als normal aß, auch dürrer. Am Vollmondmorgen sah wirklich schlimm aus, dicke Ringe unter den Augen, kränkliche Blässe (trotz der ganzen Schminke) und man sah mir die Kopfschmerzen wirklich an. Wie es wohl Remus ging? Tia fragte "Willst du wirklich nicht in den Krankenflügel?" Der Blick, den ich ihr zu warf, war Antwort genug. "Ja, ich weiß. Wir haben das erste Mal seit Wochen Zaubertränke. Aber sonst?" Allein die tatsache, dass wir Zaubertränke hatten war so schön, dass ich es nicht verpassen wollte. "Diese Stunde werden wir uns mit dem Traumlostrank beschäftigen. Wer weiß etwas darüber?" fragte Slughorn und begann den Unterricht. Als einzige schaffte ich es den Trank zu brauen. *Erfolgsgefühl* Heimlich füllte ich den Trank nicht nur in eine Phiole für Slughorn, sondern auch in mindestens zwei Dutzend Phiolen für mich ab.
Ich ging zu Verteidigung gegen die dunklen Künste, der einzige Unterricht den wir mit den Gryffindors hatten. Wir hatten eine nette Lehrerin, Professor Narayan. Die Inderin hatte eine nette Art. Ich mochte sie. "Heute beginnen wir mit einem neuem Thema, es wird nicht ganz ausführlich werden, der Lehrplan ist sehr straff: Werwölfe." Oh nein! Das hatte ich befürchtet. ich schielte zu Remus hinüber. Er saß ganz erstarrt und kreidebleich auf seinem Platz. "Wer kann mir etwas darüber sagen?" fragte Professor Narayan. Eine mir unbekannte Schülerin meldete sich "Werwölfe verwandeln sich an Vollmond in unbändige Kreaturen, die kein Richtig und Falsch kennen. Nur noch triebgesteuerte Bestien sind sie nach ihrer Verwandlung." Ich atmete tief durch, um meinen Zorn zu beherrschen. Sus' warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. " Wer weiß noch etwas?" fragte Professor Narayan. Ich ließ meine Hand nach oben schnellen. "Der wohl bekannteste Werwolf ist Fenrir Greyback." gab ich zu Auskunft. Die Professorin nickte "Das ist wohl richtig. Doch ich möchte einen anderen Schwerpunkt des Themas vertiefen. Lykanthropier, die Kinder der Werwölfe." Nun war es an mir geschockt und kreidebleich dazusitzen. "Wer weiß etwas darüber? Niemand?" Ich hob die Hand. "Sie haben sich besser unter Kontrolle bei Vollmond und können, wenn sie volljährig sind, sich beliebig verwandeln."  "Vollkommen richtig, Miss Kane! Woher haben sie dieses Wissen?" "Meine Mutter hat im Ministerium im Werwolfbüro gearbeitet." sage ich leise.Das schien sie zu befriedigen und sie bohrte nicht weiter. Wir mussten einen Aufsatz über Lykanthropier (Anmerkung der Autorin: Das wird wie Lü-kan-troh-pji-er gesprochen) schreiben.
Draußen in der Pause fragte Tia mich sarkastisch "Ich weiß nicht wie die Vgddk-Hausaufgabe lösen soll! Kennst du dich vielleicht mit dem Thema aus?" "Ach, Ich weiß nicht, ich bin da ein bisschen unsicher." Wir kugelten uns fast vor Lachen am Boden.  Susan kam zu uns "Äh... Kannst du mir bei der VgddK-Hausaufgaben helfen?" sie zwinkerte mir zu. Ich lachte und ich verabschiedete mich. "Ach, gehst du denn schon jetzt?" fragte Sus' und ihre wilden blonden Locken hüpften um ihren Kopf. "Ja, diesen verdammten Kopfschmerzen.." Ich zuckte mit der Schulter.
Im Krankenflügel kam Poppy schon mit dem abscheulichen Zeug, das sie Medizin nannte. "Bahh!" entfuhr es mir, als ich es getrunken hatte. Ich hatte den Geschmack von toter Kröte, die mehrere Tage nach ihrem Tod in der Sporttasche gelegen hatte im Mund, nicht das ich den Geschmack kennen würde, aber Berti Botts' Bohnen hatten meinen Geschmackshorizont erheblich erweitert.
Ganz langsam fing es an dunkel zu werden. Ich hasste Vollmond! In meinem Kopf fing es zu hämmern an. Diese Kopfschmerzen. Ich legte mich in eins der Betten, nahm eine Phiole Traumlostrank und machte ein Nickerchen. Ich wachte davon auf, dass Remus in den Raum kam. "Hey Rem!" rief ich verschlafen. "Ach! Mister Lupin! Da sind Sie ja! Lass uns gehen." Ich erhob mich und folgte Madame... Poppy auf die Ländereien.
Als wir in der Hütte ankamen, musste ich Remus stützen, so wackelig war er auf den Beinen. Endlich stand der Mond an seinem höchstem Punkt am Himmel und mich durchfuhr ein Schmerz wie Feuer. Erst in meinen Lungen und von dort blitzartig ausgehend überall in meinem Körper. Ich hörte ein Reißen und meine Knochen brachen. Nach einer Ewigkeit hörte die Tortur auf und ich hatte braunes Fell. Vor mir stand ein grauer Werwolf, mordlustig knurrte er mich an. Ich knurrte zurück. Armer Remus... Ich zog drohend die Lefzen hoch und zeigte meine Zähne. Der Wolf vor mir winselte leicht und ich ging auf ihn zu. Er reagierte nicht und wollte sich selbst beißen, doch knurrte ihn warnend an. Er hörte auf. So ging es weiter: Wenn er sich verletzen wollte hielt ich davon ab, auch mit Körpereinsatz, weshalb ich ein paar Kratzer abbekam.
Es war lange nach Mitternacht, als ich mich rückverwandelte, Poppy kam gerade zur Weide. "Komm, Rem. Geht's? Poppy kommt gerade." erkundige ich mich. Wir erhoben uns und Rem fragte mich leicht sarkastisch "Sag mal wie findest du das Vgddk-Thema?" "Nicht du auch noch!" Er schaute mich fragend an "Wie, ich auch noch?" "Sus' und Tia haben mich die ganze Zeit damit aufgezogen..." "Sus' und Tia wissen es? Sus', klar, ich meine, sie ist deine Adoptivschwester, aber Tia...?" "Sie hätte es so oder so heraus gefunden, sie hat direkt geschnallt, wer mein Vater ist." ich zuckte mit den Schultern. Poppynkommt zu uns und wir gingen zum Krankenflügel zurück. Dort nehme ich noch eine Phiole Traumlostrank und schlafe ein.

Lia Kane-Greyback (Hp Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt