Genervt seufzt als deine Freundin dir und den anderen freudig erzählt, das ihr jüngerer Freund einen Heiratsantrag gemacht hat. Wie oft willst du noch sagen, dass es einfach nur ein No Go ist einen deutlich jüngeren Mann als Partner zu haben, fast schon Pedophil. Dein genervtes Stöhnen reicht dir nicht aus, also verdrehst du immer wieder die Augen. „Y/N, hör auf!", stupst dich eine andere Freundin von euch an und warnt dich dabei. Du ignorierst sie und greifst nach deinem Getränk und nippst daran, während sie alle über Männer schwärmen.
Weitere Minuten schaust du ihnen zu und kannst es aber lange nicht mehr ertragen, zu dem ist es auch ziemlich spät geworden. „Also meine Lieben, ich gehe dann mal", sagst du mit einem Mal und stehst auch ruckartig auf. „Wieso?", fragen sie dich in Chor. „Es ist spät geworden.", ist deine Ausrede. Sie alle kennen den wahren Grund, deshalb halten sie dich nicht auf. Freitagabend, ihr alle hattet einen anstrengenden Tag hinter euch, eigentlich ist es zu eurem Ritual geworden euch jeden. Doch heute scheint deine Laune nicht machen zu wollen, also wäre es auch ihrer Sicht besser, wenn du etwas eher nach Hause gehst und dich ausruhst, statt mit ihnen durchzumachen.
Du ziehst deine Jacke an und greifst nach deiner Tasche, mit einem freundlichen Lächeln verabschiedest du dich von ihnen. Statt einen Taxi zu nehmen, gehst du etwas zu Fuß, die kühle Nachtluft und die Ruhe tuen dir im Moment richtig gut. Während du gehst überlegst du an die Worte deiner Freundinnen und erneut steigt die Wut in dir, als eine Frau im Alter von 33 Jahren sollte man sich eher einen Mann der Reifer ist aussuchen und keinen Kind. Plötzlich stolperst du über etwas und kannst dich gerade so an einer Wand dich abstützen und somit hindern, dass du unsanft auf den Boden gelandet wärst. „Hey!", rufst du, als dir klar wird, das es sich nicht um einen Gegenstand, sondern um eine Person handelt. „Sag mal spinnst du?! Ich hätte mir etwas brechen können!", zickst du rum und schimpfst weiter mit dem Fremden, als nichts von ihm kommt, dazu er sich nicht bewegt. Gehst du langsam auf ihn zu und stupst ihn leicht mit dem Fuß an und sagst dabei, „Hey, ich rede mit dir!".
Doch immer noch kommt nichts von ihm. Panisch schaust du dich um, ihr beide seit alleine. Langsam verbeugst du dich zu ihm, deine Augen weiten sich. Er greift nach deiner Handgelenk, er ist noch beim Bewusstsein und sagt schwach. „Hilf mir". Panik überkommt dich, du springst auf. Dein Atem schnellt sich, dein Puls steigt. Was sollst du nur machen? Sofort suchst du nach deinem Handy und möchtest deine Freunde anrufen. Aber lässt es bleiben, wie willst du ihnen das erklären? Was wenn sie dich für den Täter halten? „Es tut mir wirklich leid, aber ich will nicht zu unrecht beschuldigt werden", zittert deine Stimme, ein weiteres Mal schaust du dich um, bevor du die Flucht ergreifst. Mit schnellen Schritten entfernst du dich von dem verletzten Mann, einige Meter hast du zurückgelegt. Immer noch in Panik schaust dich um und lehnst dich an die kalte Wand, wartest bis dein Puls runterfährt.
Mit gewohntem Tempo setzt du deinen Weg fort, auf dem Weg entdeckst du einen Taxi, sofort fragst du, ob er frei ist. Die Lust auf einen nächtlichen Spaziergang ist dir regelrecht vergangen. Der Fahrer spricht die Worte aus, auf die du gehofft hast. „Super", erwiderst du glücklich und steigst ein, deine Adresse teilst du dem Fahrer auch mit. Auf dem Weg zu dir nach Hause fängt es an zu regnen. „Glück gehabt", denkst du dir und bist glücklich nicht im Regen gefangen zu sein. „Hier können Sie mich rausla....", willst du sagen aber stoppst dich selbst. Der verletzte Mann kommt dir in den Sinn. Der Taxifahrer hat bereits angehalten und schaut dich abwartend an. „Uhm, können Sie mich zurückfahren. Mir ist eingefallen, dass ich dort etwas fallen lassen haben muss", sagst du nachdenklich. Er nickt und fährt dich zurück. „Warten Sie bitte, ich komme sofort zurück.", sagst du und steigst zeitgleich aus.
Tatsächlich, er ist immer noch dort, er ist nicht nur voller Blut verschmiert, dazu noch pitschnass. Dein Gewissen plagt, du gehst auf ihn zu, hilfst ihm auf. Schwach öffnet er die Augen und schaut direkt in deine. „Sag nichts, ich weiß selbst nicht, wieso ich dir helfe", sagst du mit voller Mühe, da er schwerer ist, als er aussieht. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen. Erst setzt du ihn ins Auto, dann steigst du selbst ein. Der Taxifahrer schaut dich seltsam an, ehe er, „Das, sieht aber nicht nach etwas aus, vielmehr nach jemandem.". Du seufzt. „Ich kenne ihn nicht, erst wollte ich ihn ignorieren aber als ich den Regen sah, überkam mich ein schlechtes Gewissen.", erwiderst du. Er nickt und fährt die ganze Strecke wieder zurück, als Dankeschön gibst du dem Fahrer 10€ Trinkgeld. Mit voller Mühe gehst du mit dem Verletzten zu dir in deine Wohnung, dort lässt du ihn auf den Boden fallen und hörst, wie er vor Schmerz aufstöhnt.
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Bts OS Sammlung
Short StoryHier findet ihr unterschiedliche bts Oneshots Zu beachten: -- Erwachseneninhalt----