Kapitel 2

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„Oh Luhan, da bist du ja endlich.", gab Suho am Abend freudig von sich, als er Luhan, welcher gerade aus dem Keller zu kommen schien, im Flur über den Weg lief, „Bist du mit dem Keller fertig geworden ? Ich hab dir dein Essen warmgehalten. Ich bring es dir gleich ins Wohnzimmer."
„Es ist auf jeden Fall etwas sauberer als vorher. Und danke dir. Ich wasche mir nur noch schnell die Hände.", lächelte Luhan zurück und wartete kurz bis Suho wieder in der Küche verschwunden war, ehe er schnell die Kommode öffnete und die Kiste mit den Voodoo Puppen herausnahm.
„Zum Glück hab ich ihn noch gehört, bevor er mich mit der Kiste erwischt hat... Aber jetzt erst mal schnell hoch zu meinem Zimmer. Dort seid ihr vor den anderen sicher.", flüsterte er grinsend und strich einmal kurz über die Kiste, ehe er die Treppen nach oben zu seinem Zimmer stieg und die Kiste in seinem Kleiderschrank versteckte, das Zimmer schnell abschloss und sich auf den Weg zum Wohnzimmer machte, welches gleichzeitig mit dem Esszimmer verbunden war.
Dort angekommen lief er Kris und Baekhyun über den Weg, welche beide auf dem Sofa saßen und fern sahen, wobei Kris eher auf sein Handy starrte und Baekhyun mit sich selbst redete.
„Na wie war das Aufräumen ? Hat es Spaß gemacht ?", fragte Kris sofort grinsend als er Luhan erblickte, was diesen nur die Augen verdrehen und sich an den großen Esstisch setzen ließ.
„Immerhin hab ich heute überhaupt etwas gemacht. Du hast dich keinen Zentimeter bewegt, seitdem ich in den Keller gegangen bin. Du hängst nur am Handy rum, hast du kein Leben ?", seufzte er kopfschüttelnd und begann nun damit das Abendessen nachzuholen.
„Er macht sich bestimmt wieder irgendein Mädel klar, dass er erst kennengelernt hat. Du kennst ihn doch.", lachte Baekhyun und verstummte auch schon eine Sekunde später bei Kris' Blick.
„Halt die Klappe.", antwortete dieser und richtete seinen Blick wieder zurück auf sein Handy, „Abgesehen davon schreibe ich gerade mit Jay. Er will die Woche wieder bei uns vorbeikommen."
„Was ? Jay ? Dein bester Freund ? Wirklich ? Er kommt uns auch diese Woche wieder besuchen ?", gab Baekhyun sofort mit strahlenden Augen von sich und begann augenblicklich zu schwärmen.
„Beruhige dich wieder, Romeo. Du weißt dass er eine Freundin hat und dass Jessi auch mitkommt, oder ? Letzte Woche hast du schon fast auf seinem Schoß gesessen, während er euch allen seine Geschichten, aus seiner Jugend in Seattle, erzählt hat. Zum Glück fand Jessi das süß."
„Oh Jessi mag ich auch.", erwiderte Baekhyun weiterhin auf Wolke 7 schwebend und drückte dabei eines der Sofakissen fest an sich, während er verträumt ins Leere starrte, „Wenn die beiden ein Sandwich wären, wäre ich gern der Belag zwischen ihnen..."
„BAEKHYUN !"
„Eh...Ich meine, wann kommen sie ? Was soll ich nur anziehen ?! Kris ! Ich brauch sofort neue Klamotten ! Warum sagst du mir erst so spät, dass mein Jayjay kommt ! Das kriegst du zurück !"
Mit diesen Worten stand er schnell vom Sofa auf und rannte auch schon hektisch aus dem Wohnzimmer, was Kris verwirrt hinter ihm hersehen und den Kopf schütteln ließ.
„Na toll...jetzt krieg ich das Kopfkino von ihm und Jay nicht mehr weg.", seufzte er leise und blickte im nächsten Moment erneut zur Tür, in welcher nun Chanyeol stand und ihn ansah.
„Was hast du bitte mit Baekhyun gemacht...? Er hat mich auf dem Flur fast umgerannt und mich dann angeschrien, dass er neue Klamotten braucht. Dann ist er die Treppe hoch gerannt und ist oben noch mal in Sehun rein gelaufen, dem er das Gleiche gesagt hat."
„Ich hab ihm nur gesagt, dass mich Jay die Woche wieder besuchen kommt. Dann hat er sich vermutlich irgendetwas nicht Jugendfreies mit ihm vorgestellt und ist panisch raus gerannt, weil er nicht wusste was er dafür anziehen soll.", antwortete Kris lachend, was Chanyeol grinsen ließ.
„Ach so, es geht mal wieder um Jay.", erwiderte er amüsiert und setzte sich dabei zu Kris auf das Sofa, „Seit dem ersten Tag wo du ihn hierher mitgebracht hast, ist Baekhyun bis über beide Ohren in ihn verschossen. Frag mich nicht warum es so schnell ging, aber es ist irgendwie süß. Es tut mir nur Leid für Baeki, dass Jay es einfach nicht bemerkt und dass er eine Freundin hat."
„Ach ich glaube dass es sogar besser für Baekhyun ist, wenn Jay es nicht bemerkt. Ich schätze dann kann er ihm viel näher sein. Und Jessi stört ihn anscheinend gar nicht, ganz im Gegenteil."
„Wenn doch nur jeder so unkompliziert wäre wie Baekhyun.", grinste Chanyeol und erblickte nun Luhan, welcher noch immer am Esstisch saß und das ganze Geschehen still mitbeobachtet hatte.
„Ah Luhan. Wo warst du heute den halben Tag ?", fragte Chanyeol neugierig und drehte sich etwas auf der Couch herum, um ihn besser ansehen zu können, „Warum hat Suho dich heute Mittag so wütend gerufen ? Hast du etwa wieder eine von seinen komischen Sachen zerbrochen ?"
„Was glaubst du wohl...?", antwortete Sehun, welcher gerade das Wohnzimmer betrat und sich zwischen Kris und Chanyeol auf die Couch quetschte, „Es gibt nur zwei Dinge, die Suho dazu bringen jemanden anzuschreien. Und zwar entweder, wenn dieser jemand irgendetwas im Haus kaputt gemacht hat oder wenn dieser jemand Kris heißt. Das ist eine ganz einfache Formel."
„Ich sperre dich und deine Formel gleich in den Garten.", gab Kris knurrend von sich, was Chanyeol und Sehun schmunzeln ließ, ehe sich nun auch Tao, Kai und Kyungsoo zu ihnen aufs Sofa gesellten, während Lay, Chen und Xiumin zu Suho in die Küche gingen.
„Lasst uns doch einen Film schauen, Leute.", schlug Kai schließlich vor, nachdem er es sich neben Chanyeol bequem gemacht hatte, „Ich hätte irgendwie Lust auf einen Horrorfilm. Seid ihr dabei ?"
„Damit du dann wieder nachts zu mir oder zu Chanyeol ins Zimmer kommst, weil du nicht allein sein willst und dich nur bei uns beschützt fühlst, weil wir stark sind...?", fragte Kris und verschränkte dabei grinsend seine Arme ineinander, während Kai augenblicklich rot wurde.
„Ich...weiß gar nicht was du meinst...", gab er verlegen von sich und blickte anschließend wieder zu Kris, „Ich hab doch keine Angst vor einem Horrorfilm ! Ich bin der furchtlose Kim Jongin !"
„Also sollen Kris und ich unsere Zimmer heute Nacht abschließen, furchtloser Kim Jongin ?", fragte Chanyeol grinsend weiter, was Kai dazu veranlasste ihm ein Kissen ins Gesicht zu werfen.
„Wir haben es alle verstanden ! Danke dass ihr mich aufzieht.", begann Kai zu schmollen und schaltete dabei den Fernseher ein, „Aber ich hab trotzdem Lust drauf. Ach, kommt schon..."
Na schön, von mir aus.", erwiderte Kris seufzend und lehnte sich etwas zurück, um bequemer sitzen zu können, „Aber du gehst heute Nacht zu Chanyeol. Ich will nicht wieder vom Bett fallen."
„Okay, Deal.", antwortete Kai zufrieden, ehe er kurz zu Luhan blickte, welcher gerade mit dem Essen fertig geworden war und vom Esstisch aufstand, um sein Geschirr in die Küche zu bringen.
„Du Luhan. Würdest du bitte Suho, Lay, Xiumin und Chen Bescheid geben, dass sie herkommen sollen, damit wir zusammen den Film schauen. Und du schaust natürlich auch mit uns."
„Nein, danke. Ich bin viel zu müde vom Keller aufräumen. Ich werde gleich in mein Zimmer gehen und mich hinlegen.", erwiderte Luhan lächelnd und lief in Richtung Küche, „Aber ich werde den anderen selbstverständlich Bescheid geben. Viel Spaß euch beim Film."

Mit diesen Worten betrat er die Küche, stellte sein Geschirr in den Geschirrspüler, gab den andere Vieren schnell Bescheid und verschwand danach nach oben in den zweiten Stock zu den Zimmern.
Bevor er sein Zimmer am Ende des langen Ganges erreichte, kam er auch an Baekhyuns Zimmer vorbei, dessen Tür einen Spalt breit offen stand und ihn somit fast schon einlud hineinzusehen.
„Was soll ich denn nur anziehen...? Ich muss doch für Jay gut aussehen.", hörte er Baekhyuns verzweifelte Stimme aus dem Raum und trat ein paar Schritte näher an den Spalt heran.
„Er trägt immer dunkle Klamotten, eine Lederjacke und Biker Stiefel. Dazu noch dieser Silberschmuck, seine hoch gegelten, schwarzen Haare und die vielen Tattoos. Er ist so ein Bad Boy.", schwärmte Baekhyun weiter, was Luhan nur genervt die Augen verdrehen ließ.
„Ob ich mich auch so wild anziehen soll...? Oder soll ich mich normal anziehen...? Oder doch lieber sexy...? Ob ich Kris fragen soll...? Immerhin ist er auch so ein Bad Boy. Wenn sein Charakter nur nicht so arrogant und fies wäre, würde ich mich vielleicht auch an ihn ran machen. Heiß ist er ja definitiv...ich meine...dieser Körper... Oh, woran ich schon wieder denke...", grinste Baekhyun verträumt vor sich her und durchstöberte dabei weiterhin seinen Kleiderschrank.
„Wie kann man nur so notgeil sein, dass einen zwei Lederjacken tragende Schlägertypen anmachen...?", flüsterte Luhan angewidert und lief nun weiter in Richtung seines Zimmers, „Jay kann ich irgendwo ja noch verstehen. Auch wenn er so aussieht, ist er ja eigentlich ganz nett. Aber Kris...? Sein Körper mag vielleicht nicht schlecht sein, aber alles andere an ihm ist Gift. Vor allem muss er mich immer ärgern. Okay...ich provoziere ihn auch dazu, aber trotzdem...! Immerhin bin ich älter als er. Aber egal, Baekhyun wird schon sehen, was er davon hat..."
Schnell schloss er seine Zimmertür auf und holte ein wenig später die Kiste mit den Voodoo Puppen aus dem Kleiderschrank, welche er auf seinem Bett platzierte und daraufhin durchsuchte, bis er endlich die Puppe mit Baekhyuns eingebranntem Namen darauf fand.
„Oh Baeki...warum schlägst du dich denn selbst, hm...? Ist es vielleicht die Erkenntnis darüber, dass man sich nicht jeden Typen, dem man über den Weg läuft, sofort nackt vorstellen soll...?", grinste er finster und hob den rechten Arm der Puppe, mit welchem er ihr eine feste Ohrfeige gab.
Keine Sekunde später, vernahm er auch schon aus dem Nebenzimmer einen überraschten Aufschrei und begann amüsiert zu lachen, während er der Puppe weitere Ohrfeigen gab.
„Zu Schade, dass ich ihn gerade nur hören, aber nicht sehen kann. Verdammt...! Wie soll ich es denn bitte richtig genießen die anderen zu ärgern und ihnen wehzutun, wenn ich es nicht live mitansehen kann...?! Warte...Moment mal... Was wäre...wenn ich einfach in jedem Raum dieses Hauses kleine, versteckte Kameras an der Decke anbringen würde...? Dann könnte ich die Anderen durchgehend beobachten und sie immer im Blick haben. Ich könnte mir die passendsten Gelegenheiten heraussuchen, um ihnen wehzutun und ich könnte alles hautnah miterleben. Jede schmerzende Regung, jedes schmerzverzerrte Gesicht, jeden Blutstropfen der an ihnen herabfließt. Ich brauche dringend eine hohe Auflösung der Kameras und ein paar weitere Monitore in meinem Zimmer, um alles schärfer zu sehen und überwachen zu können. Ich werde mir gleich morgen früh alles besorgen was ich brauche und wenn ich Glück habe, fahren die anderen morgen sogar alle zusammen in die Stadt, um einzukaufen. Dann hätte ich genug Zeit, um alle Kameras zu installieren und sie mit meinem Computer und den Bildschirmen zu verbinden. Es wird nichts mehr in diesem Haus passieren, ohne dass ich es nicht mitbekomme. Oh ja... Verabschiedet euch schon mal von eurem erbärmlichen Privatleben und macht euch bereit unter meiner völligen Beobachtung und Kontrolle zu stehen... Ab morgen wird sich alles für euch verändern..."

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