Am Nachmittag, als ich mit dem Trainieren fertig war kam der Arzt nochmal vorbei um zu sehen wie es mir geht. Er meinte, ich solle mich noch einen Tag ausruhen, dann kann ich wieder richtig trainieren. Doch das Turnier war doch schon in 5 Tagen.
- 2 Tage später -
Wie der arzt es mir empfohlen hatte, ruhte ich mich noch einen Tag aus. Das Turnier ist schon in 3 Tagen und so richtig gut sind wir noch nicht. Es war mittlerweile 13:49 Uhr als ich mir was zum Essen holte. Danach ging ich wieder zu Soraya und brachte ihr auch erstmal eine frisches Heunetz. Ich trainierte den ganzen Morgen mit ihr weshalb ich beschloss, ihr eine Pause zu gönnen. Nach einer halben Stunde machte ich sie dann wieder fertig fürs Training.
"Soraya wir müssen das schaffen!" Sagte ich ihr als sie vor einem Oxer verweigerte. "Na gut... wie wärs wenn wir eine halbe Stunde gemütlich ausreiten gehen und dann weiter trainieren?" Schlug ich ihr vor. Mir kam es, als würde sie mich verstehen, weil sie auf einmal die Ohren spitzte. "Na dann los."
Im Schritt ritten wir vom Hof in Richtung Wald. Ich wollte unbedingt nochmal an dieses "Gestüt". Als wir immer näher kamen, konnte ich Sorayas Angst deutlich spüren. "Alles gut, wir müssen nur leise sein." Streichelte ich ihren Hals.
"Milan! Ich hab Hunger! Bring mir was zu essen!!" Hörte man eine tiefe Männerstimme. Wir ritten weiter an der Mauer entlang bis wir an der Stelle bei dem Zaun ankamen. Langsam und leise stieg ich von Soraya ab und führte sie weiter. Und dann hörte man ein Pferdegewiher. Es klang qualvoll was wohl auch so gewesen ist da der Mann dann noch "Mistvieh!!" Schrie. Was auch immer das hier ist, kein Pferd wollte hier freiwillig hin!
"Komm Soraya wir verschwinden wieder!" Schnell stieg ich auf und dann ritten wir auch wieder auf den Hof. Die ganze Zeit fragte ich mich, was das für ein Hof ist.
Als wir dann wieder am Reitplatz ankamen sattelte ich Soraya ab. Sie war viel zu aufgeregt. Ich würde heute abend nochmal mit ihr trainieren.
Am späten Abend trainierte ich dann auch noch mal. Ich war die ganze Zeit in meinen Gedanken versunken und konnte mich einfach nicht konzentrieren, was dazu führte, dass ich noch schlechter ritt als sonst.
Nachdem es für mich keinen Sinn mehr gab heute zu trainieren brachte ich Soraya in ihre Box und gab ich noch Futter. Erschöpft vom Tag ging ich ins Haus und setzte mich an den Esstisch. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Händen und stöhnte einmal. "Bea, alles in Ordnung? Du siehst müde aus." Setzte sich meine Mutter zu mir. "Jaja, mir gehts gut." Ich konnte ihr auf keinen Fall sagen, dass wir den Parcours immer noch nicht richtig konnten. Und von diesem Hof im Wald möchte ich ihr auch erstmal nichts erzählen. Ich nahm mir ein Glas Wasser und eine Kleinigkeit zu essen und ging dann in mein Zimmer.
Ich duschte mich noch und ging dann auch schlafen.
Was hat es mit diesem Hof auf sich?
Und warum hat das Pferd so qualvoll gewiehert? Wer ist dieser Mann und was tut er mit den Pferden? So viele Fragen doch keine Antworten. Durch diese ganze Nachdenkerei wurde ich müde und schlief ein.-Am Turniertag-
Nachdem ich gestern nochmal gründlich trainiert hatte war ich heute immer noch nicht richtig in Form. Ich war die halbe Nacht wach und konnte nicht schlafen. Ich musste die ganze zeit daran denken, was passiert wenn ich verliere und Soraya verkauft werden würde. Allein bei dem Gedanke wurde ich traurig. Deshalb musste ich mich heute besonders anstrengen.
Ich nähte Soraya die Mähne ein und lud ihren Sattel, Trense, etc. In den Hänger. Das Turnier würde in 2 Stunden beginnen also hätte ich noch genug zeit um den Parcours abzulaufen und mir andere Teilnehmer anzuschauen. Als Soraya dann auch im Hänger stand und ich in meinem Jackett und meiner weißen Reithose war, fuhren wir los. Nach 15 Minuten kamen wir an und als erstest schaute ich wann ich dran bin.
Ich war Startnummer 27 und dann machte ich mich erstmal auf den Weg zum Parcours um ihn abzulaufen. Danach ging ich wieder zurück zu Soraya und sattelte und trenste sie. Ich stieg auf und ritt mit ihr zu dem Abreiteplatz bis es dann soweit war.
"Und jetzt Bea Schmitt auf Soraya." Wurde ich angekündigt.
"Wir schaffen das schon." Sagte ich zu Sorayas Ohren. Das Jubeln der Zuschauer verebbte als ich weiter zur Startlinie ritt. Ich war so nervös das die Gesichter der Zuschauer vor meine Augen verschwammen und ich konzentrierte mich nur aus Sorayas Ohren zwischen denen ich hindurch schaute. Ich atmete schwer. Meine Eltern warfen sich besorgte Blicke zu. Dann sprach meine Mutter zu meinem Vater :"Bea sieht nicht sehr gut aus."
Mein Vater aber war anderer Meinung : "Ach was, die ist einfach aufgeregt, die Arme."
Dann ertönte die Startglocke und von selbst galoppierte Soraya an. Ich krallte sich an den Zügeln aber die gaben mir nicht genug halt also nahm ich eine Hand und fasste mit der anderen an den Sattel. Alles drehte sich in meinem Kopf. Soraya aber hatte Kraft, das spürte ich. Ich schlang meine Beine um ihren Bauch, und in diesem Moment wusste ich, dass ich all meine Kraft brauchen würde um mich auf ihrem Rücken zu halten. Du musst das alleine machen, dachte ich und Soraya schien das zu verstehen. Mühelos setzte sie über die bunte Holzbarrikade hinweg. Das Publikum applaudierte. Soraya war nicht zu stoppen, sie flog um enge Kurven. Immer wieder rutschte ich fast aus dem Sattel doch ich zog mich immer wieder hoch und klammerte mich fest. Jetzt kam ein Steilsprung und in diesem Moment wurde mir endgültig schwarz vor Augen. Ich klappte vorn über und hing reglos im Sattel. Soraya wurde langsamer und jetzt war nurnoch ein Oxer bevor das Ziel kam. Durch mein Gewicht wurde Soraya langsamer und sprang trotzdem ab. Und dann viel ich zu Boden, kopfüber über ihren Hals...
-
"Bea alles okay?" Langsam öffnete ich meine Augen. Was war passiert und wo bin ich? Ich lag in meinem Bett und neben mir saß meine Mutter die mir über meinen Kopf streichelte. "Was ist passiert?' Fragte ich und hielt meinen Kopf. "Du bist gestürzt..." und sofort wusste ich wieder alles: das Turnier, ich konnte mich nicht konzentrieren und als mir schwarz vor Augen wurde. Und mich beschäftigte nur eine Frage:
"Wo ist Soraya?!"
(Heiii :) so diesmal wieder ein etwas längeres Kapitel :) hoffe es gefällt euch :)Einen schönen Nikolaustag noch :))
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Then he came...- eine Pferdegeschichte
Novela JuvenilIch rüttelte an ihm, doch er rührte sich einfach nicht. Ich kniete neben ihm und streichelte seinen Kopf. Er darf jetzt nicht gehen! Ich liebe ihn doch so sehr! Hannah rief sofort den Tierarzt, der auch nach 5 Minuten da war. Er beugte sich zu Chayo...