➥ 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏

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*überarbeitet*

Katharina:

Ich kam als eine der letzten in die Kabine und ging zu meinem Platz.
Dort hing mein Trikot.
Türkis.
Mit eine wirren Muster drauf.

Mit der Nummer 1 auf dem Rücken und der großen Schrift ‚FC Bayern München' und unter der Zahl in der selben Größe mein Nachnahme.

Kahn'.

Ich zog es mir an, meine Fußballhose, Socken und Stollenschuhe. Silke Flick, unsere Trainerin, kam in die Kabine und sprach noch ein paar aufmunternde Worte zu uns.

Dann rief sie: „Und jetzt hopp, hopp! Ihr packt das! Da bin ich mir sicher.", und alle verließen den Raum. Ich nahm mir schnell meine Torwarthandschuhe und ging mit in den Spielertunnel. Hier standen schon die Einlaufkinder und warteten gespannt.

Ich ging nach ganz vorne und stellte mich neben einen kleinen Jungen.
„Hallo.", flüsterte er.
„Hey Kleiner.", grinste ich und schaute zu ihm.

Gerade wollte er etwas sagen als Hansi, der Mann unserer Trainerin, auf mich zu kam und mir sagte: „Silke hat gesagt, ich soll dir das hier geben!", dann drückte er mir die Oberarmbinde, die Kennzeichnet, dass ich der Kapitän bin, in die Hand.

„Ah, Dankeschön!", sagte ich und machte sie mir um den linken Arm. Dann wünschte er mir noch viel Glück und ging wieder nach draußen. Ich nahm die Hand des kleinen Mannes neben mir und wartete auf das ‚Okay', welches uns signalisiert, dass wir raus können.

„Raus mit euch!", rief nun Silke und wir gingen mit der anderen Mannschaft und den Kinder nach draußen auf den Rasen. Kurz sah ich mich um und merkte, dass die ganze Allianz Arena voll war. Ich schluckte und blieb stehen. Wir klatschten mit der anderen Mannschaft ab und ich ging zum Schiedsrichter, genau wie der Kapitän des anderen Teams, welches außerdem der VfL Wolfsburg war, während sich der Rest der Spieler langsam auf ihre Positionen begab.

Alexandra Popp stand mir gegenüber und lächelte mir an. Ich schaute sie garnicht wirklich an, gab dem Schiri die Hand, tauschte mit ihr die Schärpen, und wir münzten noch den Anstoß aus. Die rote Seite der Mütze lag oben, also waren wir dran. Ich gab Alexandra noch die Hand und ging dann schnell zu meinem Tor.

Ich zog mir meine Handschuhe und sprang ein paar mal auf und ab. Ich war aufgeregt, und zwar so richtig. Heute ging es um so viel. Wolfsburg lag 2 Punkte vorne auf dem 1. Platz der Bundesligatabelle und wir auf dem 2. Mir war klar, dass ich heute keinen Ball reinlassen darf, sonst können wir den Aufstieg auf den ersten Platz vergessen...

In der 1. Halbzeit hatte ich nicht viel zu tun. Meine Mädels konnte viel Ballbesitz rausschlage und waren um einiges überlegener als die Wolfsburger. Zur Pause hin wurde es langweiliger und als dann endlich der Pfiff kam, gingen wir in die Kabine. Ich sprach nicht wirklich viel mit irgendwem aus dem Team, Silke machte eine Ansprache und forderte, dass wir mehr Offensiv spielen sollen. In der 2. Halbzeit schossen meine Mädels 2 Tore und auch ich hatte etwas zu tun. Am Ende stand es 3:1, und ein Elfmeter musste noch gespielt werden, dann wäre das Spiel vorbei...

Wenn die Wolfsburger jetzt treffen, haben wir gleich viele Punkte und das mochte schließlich keiner! Popp stellte sich mit dem Ball an den Elfmeterpunkt, genau vor meinem Tor. Sie schaute mir in die Augen, dass konnte ich spüren und dass verunsicherte mich extrem. Das ganze Stadion war fast still und alle warteten auf die Ballfreigabe des Schiris.

Nach ein paar Sekunden kam der erlösende Pfiff und Alexandra nahm Anlauf. Sie schaute hoch, in die rechte Ecke, meine Schwachstelle, und schoss dann den Ball auch genau dort hin. Ich merkte, dass ich ihn mit den Fingerspitzen berührt hatte und schaute noch im Flug ob ich es geschafft hatte. Ich sah nur das Netz zappeln...

Tor... also waren wir weiterhin auf dem 2. Platz! Ich landete auf dem Boden und blieb erstmal liegen. Die Wolfsburger feierten sich, sie wussten genau, was auf dem Spiel stand. Ich schaute auf und sah meine enttäuschten Teammitglieder. Ich schlug mit der Faust auf den Rasen und setze mich dann auf. Giulia, meine beste Freundin, kam auf mich zu und streckte mir ihre Hand entgegen.

Ich nahm sie und sie zog mich hoch, und flüsterte: „Nicht schlimm!" Ich schenkte ihr noch ein Fake-Lächeln und ging langsam Richtung Tunnel. Ich wollte einfach nur noch nach Hause. Als ich an der Drehbühne neben den Katakomben vorbei lief, hörte ich viele Pfiffe und die ein oder andere Beleidigung.

Silke kam von der Ersatzbank auf mich zu gelaufen und legte ihren Arm um meine Schulter. „Das hast du toll gemacht!", sagte sie aufmunternd. Ich ging einfach mit ihr weiter und war dann endgültig im Spielertunnel. Dort stand Hansi mit meinem Vater. Sie redeten über irgendwas, bis sie mir entdecken und auf mich zu kamen.

„Hey Große.", begrüßte mich mein Dad. „Du hast das roll gemacht! Ihr habt doch gewonnen!", sprach er weiter. „Du weißt doch genau wie das ist! Dir wird immer die Schuld gegeben! Da kann man nichts dran ändern. So ist der Fußball nunmal.", sagte ich eingeschnappt. „Ich geh duschen!", meinte ich leise und ging in die Kabine. Auf dem Weg musste ich durch die Mixed-Zone und wurde dort von vielen Menschen nach einem Interview gefragt, es wurden Fotos und Videos gemacht...

Ich ging einfach weiter, unter die Dusche und als ich wieder raus kam, waren alle in der Kabine. Sie feierten unseren Sieg, auch wenn manche nicht zufrieden waren, feierten sie mit. Mir war aber nicht zu feiern zu mute. Da wir ja in München waren, sind wir alle mit unseren eigenen Autos in die Arena gefahren und somit konnte ich auch gehen. Ich verabschiedete mich von Silke und meinem Team, nahm meine Trainingstasche und ging Richtung Spielerparkplatz. Es war in einem Parkhaus, auf der dritten Etage. Ich ging zu meinem kleinen Ford Fiesta, öffnete den Kofferraum und sah, dass jemand an der linken Seite lehnt. „Hey Kleine", flüsterte die Person. Ich stellte die Tasche rein, schloss ihn und schaute hoch. Dort standen Thomas und Mats.

Meine besten Freunde... Thomas nahm mich in den Arm, er konnte zwar nicht genau nachvollziehen wie man dich als Torwart in so einer Situation fühlt, aber trotzdem ist er da. Mats nahm mich auch in den Arm.

* * * * *

1043 Wörter 🥵

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𝗳𝗼𝗼𝘁𝗯𝗮𝗹𝗹 𝗹𝗼𝘃𝗲𝗿𝘀 | 𝖫𝖾𝗈𝗇 𝖦𝗈𝗋𝖾𝗍𝗓𝗄𝖺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt