➥ 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟕

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*überarbeitet*

Katharina:

— 4 W o c h e n s p ä t e r —

„Viel Glück!" rief mein Vater mir hinterher.
Schnell ging ich in die Kabine und zog mich um. Heute war ein Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Thomas, Josh und Leon sind sogar im Stadion und schauen zu.

Zu Joshua hab ich eine gute Freundschaft aufgebaut. Wir können über alles reden, einfach genau wie bei Thomas.

Nur mit Leon ist es etwas schwieriger. Seit dem sturmfreiem Tag haben wir nicht mehr wirklich miteinander gesprochen. Es ist eigentlich nichts passiert, wir haben uns nicht gestritten oder so. Aber der Sex mit ihm war unvergesslich. Trotzdem weiß ich garnicht, warum er heute hier ist. Ich mein, die letzten Wochen hat er sich null für mich interessiert.

„Leverkusen ist Platz 5 in der Tabelle! Ihr schafft das Locker!" rief Silke.

„WIR..." rief ich, als Kapitän.

„GEWINNEN!" antworteten alle und wir wiederholten das drei Mal bis wir aus der Kabine gingen.

Ich stellte mich neben mein Einlaufkind und zog meine Handschuhe an. Die Armbinde hatte ich schon um und somit konnte wir einlaufen. Da das ein ganz normales Bundesligaspiel war, war ich nicht sonderlich aufgeregt, nur schlecht war mir am Morgen gewesen.

Die Begrüßung der anderen und das Auslosen des Anstoßes ging schnell und ich lief in mein Tor. Nach dem Anstoßen waren die Bayer Frauen stark, ich hatte mehr zu tun als sonst, aber nach 20 Minuten ließ es rapide nach.
Bis zu Halbzeit war nicht mehr wirklich was in unserem Strafraum los, deshalb ging ich entspannt in die Kabine.

„War super! Ich muss gar nicht dazu sagen." lachte Silke und ließ uns etwas Freiraum.
Kurz bevor es wieder los ging rief sie dann: „Ich will mindestens ein Tor! Für uns natürlich!"

„Kata lässt doch nichts durch!" rief Giulia neben mir. Alle lachten und wir gingen wieder auf den Platz.
Wieder waren die Frauen aus NRW stark, sie hatten sicherlich in der Halbzeitpause ordentlich Stress bekommen.

Als Ivana Rudelic in der 58. Minute den Ball bekam und freie Bahn hatte hatte ich ein schlechtes Gefühl. Etwas lief ich ihr entgegen und versuchte ihr den Ball von den Füßen zu nehmen.

Das schaffte ich auch.

Nur leider traf sie mich mit einem Stollenschuh unter dem Auge und somit hatte ich eine kleine Platzwunde. Ich ließ den Ball ruckartig los und hielt mir das Gesicht.
Rudelic fiel neben mir hin und schlug sauer auf den Rasen.Der Schiri pfiff und kam mit mehreren Spielerinnen auf mich zu.

„Alles okay?" fragte Caro Simon, eine meiner Abwehrspielerinnen. Langsam nahm ich die Hand runter und hörte nur ein zischen von ihr. Ich schaute zu Schiedsrichter und sah wie er eine gelbe Karte nahm und sie in meine Richtung hielt.

Schnell sprang ich auf, lief auf ihn zu und rief: „Warum bekomm den ICH gelb?!"

Das Blut lief rasch aus meiner Wunde, es war mir aber herzlich egal, denn dass das ich eine gelbe Karte bekomme, war mehr als unfair.
„Du hast sie umgemäht!" sagte der Schiri.
„Ja ne ist klar." lachte ich sarkastisch auf.
Einmal wischte ich das Blut weg und wollte weiter diskutieren als der Mannschaftsarzt auf mich zu kam.

„Komm Katharina. Ich klebe deine Wunde!" er drückte mich auf den Boden so dass ich saß und kniete sich vor mich. Meine Teamkollegen diskutierten mit der anderen Mannschaft und dem Unparteiischen.
Nach maximal 2 Minuten war meine Verletzung geklebt und ich hatte zwei ‚Strips' um die Blutung wirklich zu stoppen drüber.

Die Mädels hatten sich mehr verteilt und aufgegeben zu diskutieren.
Ich jedoch lief schnell zum Schiedsrichter, nachdem ich mitbekommen hatte, dass meine Gegnerin überhaupt keine Strafe bekommen hat, und fragte: „Wie viele Fehler dürfen sie eigentlich machen? So langsam müssen sie echt aufpassen, dass sie nicht noch vom Platz fliegen!" und das stimmte, denn er pfiff schon öfter gegen uns.

„Wie der Vater so die Tochter!" lachte er mir entgegen. Entgeistert schaute ich ihn an und rief: „Wie bitte?!" ich stellte mich nah vor ihn und schaute ihn wütend an. „Sie können gerne mich beleidigen, aber lassen sie meine Familie da raus!"

Dann griff er doch tatsächlich in die Hosentasche und holte die rote Karte raus. Er streckte sie in die Luft und grinste mich wissend an.Das Stadion um mich tobte.
„Was?!" rief ich und schlug mir sarkastisch lachend die Hände über dem Kopf zusammen.

Sofort kamen mehrere Mitspielerinnen und diskutierten. Als ich schon auf dem Weg in die Kabine war, kam der Schiri nochmal auf mich zu und sagte: „Glück gehabt! Ich ziehe sie zurück!" und machte Handzeichen damit alle es verstanden.

Kopfschüttelnd ging ich zurück in mein Tor.
Ich hatte Kopfschmerzen, schob es auf die Aufregung, die immer noch in mir herrschte.
In der 63. Minuten kam wieder Rudelic auf mich zu und schoss dann ins Tor.

Ich weiß nicht warum, aber ich konnte ihn nicht halten, denn ich fiel hin und wurde nun von Merle Barth überrannt. Sie trat mir ein den Bauch, weil sie nicht schnell genug reagiert hat.

Kurz hatte ich unglaubliche Schmerzen, stand dann wieder auf und sie kam auch sofort auf mich zu und entschuldige sich. „Alles gut!" lachte ich und tätschelte ihre Schulter.
Die nächsten 10 Minuten hatte ich eigentlich nichts zu tun, hatte jedoch wieder Kopfschmerzen und mir war Schwindlig.

Als dann Übelkeit und Bauchkrämpfe dazu kamen, sackte ich auf die Knie zusammen und hielt mir meinen Bauch. Nicht sofort kam jemand, zumindest fühlte es sich an wie Stunden, welche wahrscheinlich nur wenige Minuten waren.
Verena Schweers, auch eine meine Innenverteidiger, sah es als erstes und kam auf mich zu.

Vorsichtig drückte sie mich zur Seite und somit viel ich auf den Boden.
„Kata! Hey! Was ist los?" fragte sie hektisch.
Ich hatte solche Schmerzen, dass ich keinen Ton rausbekam. Als ich den Arzt über mich sah, fühlte ich mich etwas sicherer, trotzdem hatte ich Angst. Dann wurde das Spiel unterbrochen und es war fast ganz still im Stadion.

Der Arzt checkte mich durch und wank dann mehrere Leute mit einer Trage zu uns.
„Wir bringen dich ins Krankenhaus!" sagte er, als sie mich auf die Liege gelegt hatten und nun aufstanden. Man hörte viele Leute klatschen, aber so ganz bekam ich das nicht mit.

Im Krankenwagen bekam ich direkt Schmerzmittel, womit ich sofort viel entspannter war. „Was ist mit ihr?!" hörte ich meinen Vater fragen.

„Kommt sie ins Krankenhaus?" fragte Thomas zeitgleich.

„Wir nehmen sie mit. Herr Kahn, Sie können mit fahren, der Rest hinterher." erklärte der Sanitäter ruhig und stieg das zu mir ein.

„Schatz, ich fahre mit!" rief mein Vater und stieg vorne ein.

„Wird es besser?" fragt ein anderer Sani welcher neben mir stand.

„Ja." flüsterte ich und atmete durch.

* * * * *

1101 Wörter

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𝗳𝗼𝗼𝘁𝗯𝗮𝗹𝗹 𝗹𝗼𝘃𝗲𝗿𝘀 | 𝖫𝖾𝗈𝗇 𝖦𝗈𝗋𝖾𝗍𝗓𝗄𝖺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt